Regionale Arbeitgeber legen weiterhin großen Wert darauf, die eigene Fach-kraft auszubilden. Auch wenn es einigen Branchen zunehmend schwerer fällt, Nachwuchskräfte für sich zu gewinnen, zieht die Agentur für Arbeit Landau für das aktuelle Ausbildung- und Berufsberatungsjahr, das den Zeitraum Oktober 2024 bis September 2025 umfasst, eine positive Bilanz. Jugendlichen steht eine Vielzahl an beruflichen Möglichkeiten zur Verfügung.
Die Agentur für Arbeit berät und unterstützt, damit junge Menschen den passenden beruflichen Einstieg finden und Unternehmen sich die Fachkräfte von morgen sichern können.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landau (Stadt Landau in der Pfalz, Stadt Neustadt an der Weinstraße, Landkreis Bad Dürkheim, Landkreis Germersheim, Landkreis Südliche Weinstraße) waren bis zum 30. September und damit zum Abschluss des Beratungsjahres 2024/2025 insgesamt 2.516 Interessierte als Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, 20 Jugendliche (0,8 Prozent) weniger als im vergangenen Beratungsjahr. Unter den 2.516 Bewerberinnen und Bewerber befanden sich 581 Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Nach dem 30. September suchten 65 Bewerberinnen und Bewerber noch aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium, sie werden weiterhin durch die Beratungsfachkräfte der Arbeitsagentur betreut. Alle anderen Bewerberinnen und Bewerber haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.
„Trotz des weiterhin anhaltenden Trends zum Studium und dem demografischen Wandel ist die Zahl der jungen Berufsanwärterinnen und -anwärter stabil geblieben. Die Auswahl ist groß und damit in vielen Fällen auch die Unsicherheit. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind an Schulen in der Region präsent, bieten ein umfassendes Beratungs- und Orientierungsangebot und unterstützen bei der Suche nach der passenden Ausbildungsstelle“, erläutert Konrad Stephan, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Landau.
40 Prozent der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber bewarben sich mit dem Realschulabschluss, 30 Prozent mit dem Hauptschulabschluss und 23 Prozent mit der Fach- oder Hochschulreife auf die offenen Stellen. 47 Prozent der Jugendlichen hat die Schule im aktuellen Berufsberatungsjahr beendet, die Übrigen schon in den Jahren zuvor.
Bei ihren Berufswünschen orientierten sich die Jugendlichen neben ihren Interessen und Fähigkeiten auch an der Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes.
Die Top 10 der Berufswünsche der Jugendlichen waren:
1. Kaufmann/-frau Büromanagement
2. Verkäufer/in
3. Kraftfahrzeugmechatroniker/in - PKW-Technik
4. Medizinische/r Fachangestellte/r
5. Industriekaufmann/-frau
6. Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung
7. Automobilkaufmann/-frau
8. Kaufmann/-frau im Einzelhandel
9. Anlagenmechaniker/in - Sanitär-/Heiz.-Klimatechnik
10. Fachinformatiker/in - Systemintegration
Es haben sich bis zum 30. September 2.451 Jugendliche bei der Berufsberatung abgemeldet. Von ihnen begannen rund 43 Prozent eine Berufsausbildung bzw. ein duales Studium. 13 Prozent der abgemeldeten Jugendlichen besuchen auch zukünftig die Schule. Weitere 2 Prozent starteten in ein Studium. 42 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, begannen eine Fördermaßnahme zur Berufsvorbereitung oder leisten gemeinnützige/soziale Dienste.
Die Unternehmen in der Region hatten bis zum 30. September 2.206 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (3 Stellen bzw. 0,1 Prozent mehr als vor einem Jahr).
„Die weiterhin hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe trotz aktueller wirtschaftlicher Unsicherheiten belegt das große Verantwortungsbewusstsein der Unternehmen. Auf der einen Seite zur Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs, gleichzeitig aber auch, um jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Von unseren Netzwerkpartnern wie beispielsweise den Kammern wissen wir, dass trotz der weiterhin unbesetzten Ausbildungsstellen sich die Zahl der eingetragenen Ausbildungsverhältnisse insgesamt leicht verbessert hat“, betont Stephan. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landau blieben 184 Ausbildungs- und duale Studienplätze unbesetzt, vor allem in den Berufen Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Bankkaufmann/-frau, Verkäufer/in, Fleischer/in und Fachwirt/in - Handel (Ausbildung).
Die Top 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen (inkl. der dualen Studienplätze) waren:
1. Kaufmann/-frau im Einzelhandel
2. Verkäufer/in
3. Fachwirt/in - Handel (Ausbildung)
4. Fachkraft - Lagerlogistik
5. Kaufmann/-frau - Büromanagement
6. Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r
7. Kraftfahrzeugmechatroniker/in - PKW-Technik
8. Bankkaufmann/-frau
9. Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik
10. Medizinische/r Fachangestellte/r
"Obwohl der Start der Ausbildungen meist Anfang August bzw. September erfolgte, ist es immer noch möglich, im Spätherbst eine Ausbildung zu beginnen. Ein Termin bei der Berufsberatung ist immer ein guter erster Schritt in diese Richtung, da hier alle Möglichkeiten aufgezeigt werden können“, rät Stephan allen jungen Menschen, das Beratungsangebot der Arbeitsagenturen zu nutzen.
Die Agentur für Arbeit unterstützt mit unterschiedlichen Angeboten, um sich in der Arbeitswelt zu orientieren: So ermöglicht ein Berufsorientierungspraktikum praxisnahe Einblicke in einen Ausbildungsberuf. Mögliche Fahr- und Übernachtungskosten können übernommen werden. Mit der Einstiegsqualifizierung (EQ) können junge Menschen an eine Ausbildung herangeführt werden. Die EQ ist ein sozialversicherungspflichtiges betriebliches Langzeitpraktikum, das zwischen vier und zwölf Monaten dauern kann. Ausbildungssuchende erhalten vom Arbeitgeber eine Praktikums-vergütung, der Praktikumsbetrieb wiederum einen finanziellen Zuschuss zur vereinbarten Vergütung.
Eine weitere Unterstützungsmöglichkeit bietet die Assistierte Ausbildung (AsA), die junge Menschen bereits bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz und bei Bedarf auch ausbildungsbegleitend unterstützt. Die Auszubildenden erhalten bedarfsgerechten Stütz- und Förderunterricht und sozialpädagogische Begleitung, sofern dies erforderlich ist.
Über all diese Möglichkeiten informiert die Berufs- und Studienberatung. Die Beraterinnen und Berater bieten persönliche, individuelle Beratungen in den Schulen und in der Agentur für Arbeit an.
Terminvereinbarung unter 0800 4 5555 00.