Schwächelnde Konjunktur zeigt Wirkung: Arbeitsmarkt weiter unter Druck

-Zahl der Arbeitslosen leicht gesunken, jedoch höher als im Vorjahr

-Weniger Personal gesucht

-Mehr Ausbildungssuchende bei weniger Ausbildungsstellen

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 24

„Insgesamt befindet sich der Arbeitsmarkt in einem schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfeld. Die Arbeitslosenquote ist zwar im Juni geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent gesunken, gegenüber dem Vorjahr ist sie jedoch um 0,5 Prozentpunkte gestiegen. Die Zahl arbeitsloser Menschen stieg damit innerhalb eines Jahres um knapp 1.500 auf gut 11.000. Minimales Wirtschaftswachstum und zurückhaltende Konsumstimmung sorgen auch für eine weiter abnehmende Arbeitskräftenachfrage. Im Juni waren gut 3.700 offene Stellen bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen zur Vermittlung gemeldet, knapp 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt ist erfreulicherweise nach wie vor sehr gut, es sind deutlich mehr betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet als Bewerberinnen und Bewerber. Für jene, die noch auf der Suche sind, bestehen also gute Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden“, so Johann Beck, Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen. 

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen (Stadt Landshut, Landkreis Landshut, Landkreis Rottal-Inn, Landkreis Dingolfing-Landau) im Juni 2025 gesunken. 11.012 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 246 Personen weniger (-2 Prozent) als im Mai, aber 1.489 Personen bzw. 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

Die Unterbeschäftigung lag nach vorläufigen Angaben im Juni bei 13.172 Personen. Sie sank gegenüber dem Vormonat Mai (-327 Personen bzw. -2,4 Prozent) und erhöhte sich verglichen mit Juni 2024 (838 Personen bzw. 6,8 Prozent). Zur Unterbeschäftigung zählen neben den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 6.053 Personen (133 Personen weniger als im Vormonat, aber 1.301 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 4.959 Arbeitslose registriert (113 Personen weniger als im Vormonat, aber 188 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 45 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Während der Anstieg im Vorjahresvergleich im Rechtskreis SGB III mit 27,4 Prozent deutlich ausfiel, ist er im Rechtskreis SGB II mit 3,9 Prozent eher moderat ausgefallen.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 2.152 Personen arbeitslos. Davon kamen 999 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 2.402 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 903 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 640 Stellen wurden im Juni neu gemeldet (110 mehr als im Vormonat und 89 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen, Baugewerbe, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Seit Jahresbeginn wurden nur 3.311 Stellen gemeldet, das waren 10, 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Aktuell befanden sich damit 3.739 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur (- 852 Stellen weniger als im Juni 2024). 

In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 156 (entspricht -2 Prozent) auf insgesamt 7.391. 9.886 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 92 Personen weniger (-1 Prozent) als vor einem Jahr.

 

Die Regionen im Überblick

Stadt Landshut

Die Arbeitslosigkeit ist in der Stadt Landshut im Juni 2025 gesunken. 2.731 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 28 Personen weniger (-1 Prozent) als im Mai, aber 457 Personen bzw. 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,2 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,2 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.356 Personen (5 Personen weniger als im Vormonat, aber 355 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.375 Arbeitslose registriert (23 Personen weniger als im Vormonat, aber 102 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 50 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 475 Personen arbeitslos. Davon kamen 238 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 513 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 200 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 152 Stellen wurden im Juni neu gemeldet (25 mehr als im Vormonat, aber 5 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verarbeitendes Gewerbe. Aktuell befanden sich damit 814 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. In der Grundsicherung (Jobcenter) war die Zahl der Bedarfsgemeinschaften zum Vorjahresvergleich identisch. 2.914 Personen bezogen Bürgergeld, das war 1 Person weniger als vor einem Jahr.

 

Landkreis Landshut

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Landshut im Juni 2025 gesunken. 3.341 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 56 Personen weniger (-2 Prozent) als im Mai, aber 527 Personen bzw. 19 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,4 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.994 Personen (27 Personen weniger als im Vormonat, aber 417 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.347 Arbeitslose registriert (29 Personen weniger als im Vormonat, aber 110 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 40 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 637 Personen arbeitslos. Davon kamen 297 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 686 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 259 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 182 Stellen wurden im Juni neu gemeldet (48 mehr als im Vormonat und 78 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Baugewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 1.012 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. 

In der Grundsicherung (Jobcenter) stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 6 (entspricht 0,3 Prozent) auf insgesamt 2.000. 2.681 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 12 Personen mehr (0,4 Prozent) als vor einem Jahr.

 

Landkreis Rottal-Inn

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Rottal-Inn im Juni 2025 gesunken. 2.598 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 41 Personen weniger (-2 Prozent) als im Mai, aber 179 Personen bzw. 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,6 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3,4 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.194 Personen (26 Personen weniger als im Vormonat, aber 88 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.404 Arbeitslose registriert (15 Personen weniger als im Vormonat, aber 91 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 54 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 564 Personen arbeitslos. Davon kamen 251 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 602 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 220 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 146 Stellen wurden im Juni neu gemeldet (17 mehr als im Vormonat, aber 4 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 1.213 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. 

In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 88 (entspricht -4 Prozent) auf insgesamt 1.910. 2.625 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 85 Personen weniger (-3 Prozent) als vor einem Jahr.

 

Landkreis Dingolfing-Landau

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Dingolfing-Landau im Juni 2025 gesunken. 2.342 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 121 Personen weniger (-5 Prozent) als im Mai, aber 326 Personen bzw. 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,6 Prozent und lag mit 0,2 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3,1 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.509 Personen (75 Personen weniger als im Vormonat, aber 441 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 833 Arbeitslose registriert (46 Personen weniger als im Vormonat und 115 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 36 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 476 Personen arbeitslos. Davon kamen 213 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 601 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 224 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 160 Stellen wurden im Juni neu gemeldet (20 mehr als im Vormonat und 20 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 700 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. 

In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 73 (entspricht -5 Prozent) auf insgesamt 1.298. 1.665 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 19 Personen weniger (-1 Prozent) als vor einem Jahr.

 

Gute Chancen für angehende Azubis: Jetzt noch einen Ausbildungsplatz sichern!

Aktuell sind von den bei der Agentur für Arbeit insgesamt 3.247 gemeldeten Ausbildungsstellen noch 1.434 unbesetzt. Dabei ist das Spektrum groß: Die Betriebe suchen noch für viele verschiedene Berufe Auszubildende. 

Es gibt auch in diesem Jahr weit mehr freie Ausbildungsplätze als Ausbildungssuchende. Von Oktober 2024 bis Mai 2025 meldeten sich bei der Agentur für Arbeit 2.460 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. 

Davon hatten im Juni 974 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Viele Unternehmen suchen jedoch weiter intensiv Auszubildende, um Fachkräfte für die Zukunft zu sichern. 

Gerade in Berufen, die nicht so viele Jugendliche im Fokus haben sind noch zahlreiche Ausbildungsstellen unbesetzt. Insgesamt sind derzeit noch 1.434. Ausbildungsstellen unbesetzt. Knapp 340 unbesetzte Ausbildungsstellen gibt es in Verkaufsberufen, 111 im Bereich Mechatronik und Automatisierungstechnik, 91 im Handel, 58 im Bereich Büro und Sekretariat. Auch in den Bereichen Technisches Zeichnen, Konstruktion, Modellbau und Energietechnik sowie     bei Versicherungs- u. Finanzdienstleistungen sind noch viele Ausbildungsstellen frei.

Auch in diesem Ausbildungsjahr interessieren sich junge Menschen insbesondere für eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker/-in, als Kaufmann/-frau für Büromanagement, als Fachkraft-Lagerlogistik, als Medizinische/r Fachangestellte/r oder als Verkäufer/-in. Johann Beck ermutigt dazu, auch andere der insgesamt 328 Ausbildungsberufe in Betracht zu ziehen. Ein individuelles Beratungsgespräch zur beruflichen Orientierung kann jungen Menschen hier ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit geben einen neutralen Ausblick auf die künftige Entwicklung der Berufe und Beschäftigungschancen. Sie informieren außerdem umfassend zu den Ausbildungsangeboten am Wohnort und im Umkreis. Terminvereinbarung ist unter 0800 4 5555 00 möglich.