Der Arbeitsmarkt in Leipzig im Februar 2023

• Arbeitslosenzahl im Februar: -14 auf 22.521
• Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +1.990
• Arbeitslosenquote ggü. Vormonat: unverändert 6,9 Prozent

• Zugang von freien Arbeitsstellen: +1.994
• Bestand offene Arbeitsstellen: 9.676

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 10

Entwicklung des Arbeitsmarktes

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Februar geringfügig um 14 Personen auf 22.521 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 1.990 Arbeitslose mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 6,9 Prozent; vor einem Jahr hatte sie sich auf 6,3 Prozent belaufen.

Zitat:

„Im Februar zeigt sich der Leipziger Arbeitsmarkt insgesamt stabil. Während die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat unverändert bleibt, lässt sich ein positiver Trend durch eine gesteigerte Nachfrage seitens der Unternehmen, durch einen erhöhten Stellenzugang, erkennen. Diese Entwicklungen weisen auf eine beginnende Frühjahrsbelebung hin und zeigen, dass der Arbeitsmarkt weiter aufnahmefähig ist“, so die Einschätzung des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig, Steffen Leonhardi, zur jüngsten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Leipzig.

Im Februar meldeten sich 6.046 Personen arbeitslos, das waren 884 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 6.079 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 626 mehr als im Februar 2022. Seit Jahresbeginn gab es 11.467 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 1.337 Meldungen. Dem gegenüber stehen 10.279 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 837 Abmeldungen. Im Februar meldeten sich 2.248 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 352 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 1.924 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 13 weniger als vor einem Jahr.

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich, allerdings waren bei allen Anstiege gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Die Spanne der Veränderungen reicht im Februar von +2 Prozent bei Deutschen bis +35 Prozent bei Ausländern.

Derzeit sind im Leipziger Agenturbezirk 2.073 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 110 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 394 bzw. 23,5 Prozent höher.

Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 34 Personen verringert. Im Februar waren in Leipzig 6.173 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 233 bzw. 3,9 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen ist im zurückliegenden Monat in Leipzig gesunken. Im Februar 2023 waren 6.211 Menschen langzeitarbeitslos, 141 weniger als im Januar. Im Vergleich zum Februar 2022 gab es 1.016 Langzeitarbeitslose weniger, ein Rückgang um 14,1 Prozent.

Unterbeschäftigung

Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung aus, bei der beispielsweise auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen einschließlich zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden.

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden – lag im Februar bei 32.974 Personen. Das sind rund 327 mehr als im Vormonat und 3.796 mehr als im Februar 2022. Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat ist hauptsächlich durch die Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen begründet.
Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Februar damit bei 9,9 Prozent (Vormonat: 9,8 Prozent, Vorjahresmonat: 8,8 Prozent). 68,3 Prozent der Unterbeschäftigten sind arbeitslos.

Arbeitsstellen

Im Zugang meldeten Arbeitgeber dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Leipzig 1.994 neue Arbeitsstellen im Berichtsmonat. Das sind 689 Stellen bzw. 52,8 Prozent mehr als im Vormonat und 76 Stellen bzw. 3,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Der Großteil der neuen gemeldeten Stellenangebote im Februar kam aus den Wirtschaftsabschnitten der Arbeitnehmerüberlassung (380 neue Stellen), den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (356), dem Gesundheits- und Sozialwesen (255), dem Handel (123) und dem Baugewerbe (117).

Im Bestand der Agentur für Arbeit Leipzig waren im Februar 9.676 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber dem Januar ist das ein Plus von 116 Stellen bzw. 1,2 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 215 Stellen weniger (-2,2 Prozent).
Freie Arbeitsstellen gibt es aktuell in allen Wirtschaftsabschnitten. Schwerpunkte bilden die Arbeitnehmerüberlassung (3.503 Stellen), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1.403), das Gesundheits- und Sozialwesen (685), das verarbeitenden Gewerbe (566) und der Handel (550).

Kurzarbeit angezeigt

Im Januar 2022, aktuellster statistisch ausweisbarer Monat, wurden von 42 Leipziger Unternehmen Kurzarbeit angezeigt. Diese Anzeigen umfassten 409 sozial-versicherungspflichtig Beschäftigte. Das sind 6 Anzeigen weniger und 875 Personen weniger als im Vormonat. Ein signifikanter Anstieg wie zu Beginn der Corona-Pandemie ist weiterhin nicht zu erkennen.

Arbeitsmarktentwicklung nach Rechtskreisen

Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 2,4 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,1 Prozent. Dabei meldeten sich 3.010 Personen arbeitslos, 370 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1.970 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+188).
Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB II von Januar auf Februar um 336 auf 14.725 Personen gestiegen. Das waren 694 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 4,5 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 4,3 Prozent. Dabei meldeten sich 2.411 Personen arbeitslos, 83 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 2.230 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 23 mehr als vor einem Jahr.

In Leipzig gab es im Februar 30.592 Bedarfsgemeinschaften. Das waren 238 weniger als im Vormonat und 970 mehr als im Februar des Vorjahres.
Das Jobcenter Leipzig betreut aktuell 38.751 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Im Vergleich zum Vormonat entspricht dies 391 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 1.643 Personen.

Krieg in der Ukraine

Im Februar waren im Jobcenter Leipzig 4.791 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine gemeldet, 79 Personen mehr als im Vormonat. Darunter waren 3.909 Personen als arbeitssuchend und davon 1.334 als arbeitslos registriert. Dies entspricht einem Rückgang von -65 Personen aus der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat.

Ausbildungsmarkt

Aktuell liegen die ersten Daten für das Ausbildungsjahr 2022/2023 vor.

Zitat:

„Jeder junge Mensch hat Talente und wird auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gebraucht. Uns ist wichtig, dass kein Jugendlicher verloren geht. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass möglichst vielen jungen Menschen der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung gelingt. Bereits jetzt stehen in Leipzig über 2.300 freie Ausbildungsstellen zur Besetzung zur Verfügung. Auf der Seite der Bewerber haben sich aktuell rund 1.600 Jugendliche bei uns gemeldet. Damit stehen einem Jugendlichen rein rechnerisch 1,4 Lehrstellen zur Verfügung. Die Chancen auf eine Ausbildung in Leipzig stehen also auch in diesem Jahr sehr gut. Damit wir die erforderliche Unterstützung leisten zu können, sollte der konkrete Fahrplan zum Berufsstart frühzeitig mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern besprochen werden.
Zusätzlich gibt es auch in diesem Jahr in Leipzig wieder viele spannenden Veranstaltungen rund um das Berufsleben. Im aktuellen Monat, am Samstag den 18. März 2023, findet zum Beispiel die Messe „stuzubi“ in der Kongresshalle am Zoo statt, bei welcher viele lokale Unternehmen ihre aktuellen Ausbildungs- und Studienplätze vorstellen. Natürlich sind auch wir als Arbeitsagentur mit vor Ort und beraten die Jugendlichen und die Eltern zum ersten Schritt ins Berufsleben“
, so Steffen Leonhardi.

Weitere Informationen zur Berufs- und Studienberatung finden Sie unter https://www.arbeitsagentur.de/bildung

Prognose

Zitat:

Die Arbeitsmarktsituation in Leipzig bleibt trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds insgesamt stabil. Die Unternehmen vor Ort haben weiterhin einen hohen Bedarf an Fach- und Arbeitskräften. Allerdings bleibt eine Prognose zur weiteren Entwicklung schwierig, da Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen weiter vorhanden sind“, so das abschließende Fazit von Steffen Leonhardi.

Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter www.statistik.arbeitsagentur.de.