Saisonende lässt Arbeitslosigkeit steigen

 Werbung für mehr Inklusion in Betrieben

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 148

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im November 2023 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr angestiegen.

„Das Saisonende lässt die Arbeitslosigkeit zum Vormonat erwartungsgemäß in der Tourismusregion Ostholstein und hier insbesondere bei der Arbeitsagentur ansteigen. Auch wenn ich in den Wintermonaten von einem weiteren saisontypischen Anstieg ausgehe, bleibt der Arbeitsmarkt dennoch in einer stabilen Verfassung und die Nachfrage nach Fachkräften auf einem hohen Niveau“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

„Anlässlich des „Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung“ am 03. Dezember möchte ich für die gleichberechtigte Teilhabe dieser Menschen am Arbeitsmarkt werben. Zurzeit sind 766 Menschen mit einer Schwerbehinderung in Lübeck und Ostholstein arbeitslos gemeldet, während für 1.197 Pflichtplätze eine Ausgleichabgabe gezahlt wird. Jeder Mensch zählt im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Unternehmen können heute nur zukunftsfähig sein, wenn sie die Vielfalt der Menschen nutzen. Durchbrechen Sie Denkmuster! Lassen Sie sich bei der Personalauswahl nicht von vermeintlichen Defiziten abschrecken und entdecken Sie stattdessen die Stärken. Wo es nicht ohne spezielle Unterstützung geht, berät unser Arbeitgeber-Service Sie gerne zu fachlichen Hilfen und möglicher Förderung“, wirbt der Agenturchef bei Betrieben.

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk

Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 14.204 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 528 Personen (3,9 Prozent) mehr als im Vormonat und 328 (2,4 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat an und blieb unverändert zum Vorjahr bei 6,3 Prozent.

Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.407 ukrainische Geflüchtete im Bestand, 848 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgeben.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.475, das sind 399 (9,8 Prozent) mehr als im Vormonat und 318 (7,6 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote betrug 2,0 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) betrug die anteilige Arbeitslosenquote 4,3 Prozent und es gab 9.729 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 129 (1,3 Prozent) gegenüber Oktober 2023 und 10 (0,1 Prozent) im Vergleich zum November 2022.

Stellenangebote

Im November 2023 wurden 566 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 60 (9,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 13 (2,2 Prozent) weniger als im Vorjahr. Der Bestand bleibt auf einem hohen Niveau und bei 4.278 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 277 (6,1 Prozent) weniger als im Oktober 2023 und 479 (10,1 Prozent) weniger als im November 2022, aber 180 (4,4 Prozent) mehr als vor der Pandemie im November 2019. 74,2 Prozent der Stellen werden für Fachkräfte oder Expert*innen ausgeschrieben. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, Handwerk, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.

Unterbeschäftigung

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.903 Personen befanden sich im November 2023 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 349 Personen (1,9 Prozent) gestiegen.

Arbeitsmarkt Regional

Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirkes an.

Hansestadt Lübeck

In der Hansestadt Lübeck waren im November 2023 8.998 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 47 (0,5 Prozent) zum Vormonat und um 160 (1,8 Prozent) zum Vorjahr an. Aktuell sind 404 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vormonat und zum Vorjahr bei 7,6 Prozent.

Zurzeit sind in der Hansestadt 439 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet während für 876 Pflichtplätze eine Ausgleichabgabe gezahlt wird.

2.280 Arbeitslose und damit 6 (0,3 Prozent) weniger als im Vormonat und 151 (7,1 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im November 2023 6.718 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 53 (0,8 Prozent) mehr als im Oktober 2023 und 9 (0,1 Prozent) mehr als im November 2022.

Kreis Ostholstein

Im Kreis Ostholstein waren im November 2023 5.206 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 481 (10,2 Prozent) zum Vormonat und um 168 (3,3 Prozent) zum Vorjahr an. Aktuell sind 444 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,5 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 4,9 Prozent an.

Zurzeit sind in der Hansestadt 327 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet während für 321 Pflichtplätze eine Ausgleichabgabe gezahlt wird.

2.195 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 405 (22,6 Prozent) mehr als im Oktober 2023 und 167 (8,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im November 2023 3.011 Arbeitslose gemeldet, das waren 76 (2,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 1 (0,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)

Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im November 2023 10.136 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 107 (1,1 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 160 (1,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 6,9 Prozent (Vorjahr 6,9 Prozent). Es meldeten sich 2.027 Personen arbeitslos und 1.915 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 431 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 2.963 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)

Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im November 2023 2.372 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 86 (3,8 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 123 (5,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,2 Prozent (Vorjahr 5,0 Prozent). Es meldeten sich 512 Personen arbeitslos und 434 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 79 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 733 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)

Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im November 2023 1.696 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 335 (24,6 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 45 (2,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,3 Prozent (Vorjahr 5,3 Prozent). Es meldeten sich 583 Personen arbeitslos und 251 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 56 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 582 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.