Frühjahrsbelebung setzt sich fort

•    Fachkräfte werden gesucht
•    Gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt 
•    Bei Messen und Veranstaltungen informieren und durchstarten!

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 54

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im April 2023 im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen und zum Vorjahr angestiegen. 
„Die Frühjahrsbelebung hat sich auf dem Arbeitsmarkt fortgesetzt. Insbesondere in Ostholstein konnten erneut mehr Menschen die Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden als im Vormonat und Vorjahr. Mit den Abschlussprüfungen endet für viele junge Menschen in den nächsten Wochen ihre Ausbildungszeit. Wer vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen werden kann, sollte sich bei der Arbeitsagentur melden. Die Chancen mit Hilfe unserer Stellenvermittlung schnell eine Anschlussbeschäftigung zu finden, stehen für viele Fachkräfte sehr gut“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.
„Auch auf dem Ausbildungsmarkt sind die Aussichten sehr gut. Rund 2.000 Stellen warten bei uns noch auf Ausbildungsinteressierte. Selbst Jugendliche, die sich spontan für eine Ausbildung entscheiden, haben jetzt noch gute Möglichkeiten. Nutzen Sie die kommenden Wochen und kümmern Sie sich verstärkt um die Bewerbungen. Dabei lohnt sich auch ein Blick jenseits des bisherigen Wunschberufes. Anregungen können Sie zum Beispiel bei der Orientierungsschau Berufe am 10. und 11. Mai oder der Ausbildungsmesse im BiZ am 24. Mai zur Ausbildung beim Land und der Arbeitsagentur erhalten Werden Sie jetzt aktiv und machen Sie Ihre Zukunft klar! Wir unterstützen Sie dabei“, rät Dusch.
Einen Überblick zu diesen Veranstaltungen sowie zu Angeboten auch für Erwachsene hält die Internetseite www.arbeitsagentur.de/luebeck bereit.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 14.324 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 648 Personen (4,3 Prozent) weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum April 2022 gab es 1.487 (11,6 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ging um 0,3 Prozentpunkte zum Vormonat auf 6,5 Prozent zurück und stieg um 0,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr an. 
Seit dem 01. Juni übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Seitdem haben sich 2.908 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Ein Teil davon nimmt inzwischen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen teil, übt Betreuungspflichten aus, besucht eine Schule, absolviert eine Ausbildung oder hat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen. Aktuell sind 951 Personen arbeitslos gemeldet. 
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.171, das sind 757 (15,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 199 (5,0 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III Arbeitslosenquote betrug 1,9 Prozent. 
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.153 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 109 (1,1 Prozent) gegenüber Marz 2023. Im Vergleich zum April 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um 1.288 (14,5 Prozent) an. Die anteilige SGB II Arbeitslosenquote betrug 4,6 Prozent.
Stellenangebote
Im April 2023 wurden 649 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 147 (18,5 Prozent) weniger als im Vormonat und 319 (33,0 Prozent) weniger als im Vorjahr. Bei 4.850 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 70 (1,4 Prozent) weniger als im Marz 2023, 730 (13,1 Prozent) weniger als im April 2022, aber 471 (10,8 Prozent) mehr als vor der Pandemie im April 2019. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht. 
Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.947 Personen befanden sich im April 2023 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 1.816 Personen (10,6 Prozent) gestiegen.
Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat ging die Arbeitslosigkeit außer in der Hansestadt Lübeck in allen Regionen zurück und stieg im Vergleich zum Vorjahr in allen Regionen an.
Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck waren im April 2023 9.355 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 7 (0,1 Prozent) zum Vormonat und um 888 (10,5 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 541 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vormonat und stieg um 0,8 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 8,1 Prozent an. 
2.376 Arbeitslose und damit 120 (4,8 Prozent) weniger als im Vormonat und 156 (7,0 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen. 
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im April 2023 6.979 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 127 (1,9 Prozent) mehr als im Marz 2023 und 732 (11,7 Prozent) mehr als im April 2022. Das liegt unter anderem auch an Arbeitslosmeldungen zum Ende von Weiterbildungsmaßnahmen und der Betreuung von Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit.
Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein waren im April 2023 4.969 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit fiel um 655 (11,6 Prozent) zum Vormonat und stieg um 599 (13,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 410 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote ging um 0,6 Prozentpunkte zum Vormonat auf 4,7 Prozent zurück und stieg um 0,6 Prozentpunkte zum Vorjahr an. 
1.795 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 637 (26,2 Prozent) weniger als im Marz 2023 und 43 (2,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im April 2023 3.174 Arbeitslose gemeldet, das waren 18 (0,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 556 (21,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 
Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im April 2023 10.478 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 53 (0,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 959 (10,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,2 Prozent (Vorjahr 6,6 Prozent). Es meldeten sich 2.022 Personen arbeitslos und 2.075 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 394 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 3.103 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im April 2023 2.384 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 127 (5,1 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 363 (18,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,3 Prozent (Vorjahr 4,4 Prozent). Es meldeten sich 473 Personen arbeitslos und 611 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 119 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 880 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im April 2023 1.462 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 468 (24,2 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 165 (12,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,7 Prozent (Vorjahr 4,2 Prozent). Es meldeten sich 333 Personen arbeitslos und 797 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 136 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 867 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2022 nahmen 1.810 Bewerber*innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Das waren 160 mehr als im letzten Jahr. 1.073 (+156) Jugendliche suchten im April noch eine Stelle.
Von den Betrieben wurden 3.215 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 203 Stellen mehr als im Vorjahr. Davon waren im April 2023 noch 1.977 (+27) zu besetzen. Rechnerisch kamen damit 1,8 noch offene Ausbildungsstellen auf einen unversorgten Bewerber*in (Vorjahr 2,1). 
In der Hansestadt Lübeck wurden 1.784 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 38 mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 1.055 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 80 mehr als im Vorjahr. Im April 2023 waren 650 Jugendliche noch auf der Suche und 1.119 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,7 Stellen auf einen Bewerber*in (Vorjahr 2,0).
Im Kreis Ostholstein wurden 1.431 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 165 mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 755 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 80 mehr als im Vorjahr. Im April 2023 waren 423 Jugendliche noch auf der Suche und 858 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 2,0 Stellen auf einen Bewerber*in (Vorjahr 2,4).
Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker*in oder Mechatroniker*in, in Ernährungsberufen wie Bäcker*in, Fleischer*in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Fachkraft im Gastgewerbe, Fachmann/-frau für Systemgastronomie, Hotelfachmann/-frau oder Fachmann/-frau Restaurants und Veranstaltungsgastronomie, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer*in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel, Versicherungen und IT-System-Management, in Bauberufen wie Maurer*in, Tiefbaufacharbeiter*in, Straßenbauer*in oder Anlagenmechaniker*in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in Gesundheitsberufen wie Altenpfleger*in oder Gesundheits- und Krankenpfleger*in.
„Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele andere interessante Berufe an die oft gar nicht gedacht wird, wie zum Beispiel Baustoffprüfer*in, Fachkraft Möbel-, Küchen-, und Umzugsservice, Kaufmann/-frau Digitalisierungsmanagement, Oberflächenbeschichter*in, Segelmacher*in oder Süßwarentechnolog*in, um nur einige zu nennen. Nutzen Sie die vielfältigen Chancen auf unserem Ausbildungsmarkt und nehmen Sie gleich Kontakt zur Berufsberatung auf“, rät der Agenturchef. „Aber auch Unternehmen sollten flexibel sein und einen zweiten Blick wagen, um keinen Ausbildungsplatz unbesetzt zu lassen. Bei Bedarf können wir zum Beispiel mit der Assistierten Ausbildung - unserem kostenfreien Angebot an zusätzlichem Unterricht und sozialpädagogischer Begleitung - unterstützen. Gerne informieren wir Betriebe zu den Möglichkeiten“, bietet Dusch an.
Gespräche mit der Berufsberatung können Jugendliche unter der 
E-Mail luebeck.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder 
ostholstein.berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbaren.