Zukunft sichern – Ausbildung ermöglichen

•    Zertifikat der Arbeitsagentur würdigt Hugo Pfohe GmbH aus Lübeck
•    #AusbildungKlarmachen: Es ist noch nicht zu spät für eine Bewerbung!
 

21.07.2025 | Presseinfo Nr. 71

Ausbildung lohnt sich: für die Unternehmen, die damit ihre Fachkräfte finden, und für die jungen Menschen, denen sich Perspektiven und Karrierewege eröffnen. Seit 2007 verleiht die Agentur für Arbeit Lübeck Ausbildungszertifikate und würdigt Unternehmen, die sich in Lübeck und Ostholstein für die Fachkräftesicherung stark machen.

„Ausbildung ist und bleibt der Königsweg gegen den Fachkräftemangel. Und den haben wir inzwischen in vielen Branchen. Mein Dank richtet sich an alle, die engagiert und mit großer Qualität jungen Menschen berufliche Möglichkeiten bieten“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.
Hugo Pfohe GmbH
Eines der Unternehmen, das mit dem Ausbildungszertifikat ausgezeichnet wird, ist die Hugo Pfohe GmbH aus Lübeck. Die Geschichte des Unternehmens beginnt mit der Gründung durch den Exportkaufmann Hugo Pfohe 1919 in Hamburg. Was einst mit zwei gebrauchten Motorrädern begann, hat sich im Laufe der vielen Jahre zu einem Markenbetrieb an acht Standorten in Norddeutschland entwickelt. Seit 2024 gehört die Hugo Pfohe GmbH zur renommierten Van Mossel Automotive Group aus den Niederlanden. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte, verbunden mit dem klaren Ziel, den Weg des Wachstums und Erfolgs langfristig zu sichern. Im Laufe der letzten Jahre wurde das Portfolio um innovative, vollelektrische Fahrzeuge in Richtung zukunftssicherer Mobilität erweitert.
Seit vielen Jahrzehnten wird bei Pfohe ausgebildet - auch am Standort Lübeck. Aktuell sind in Lübeck 71 Mitarbeitende und 18 Nachwuchskräfte in den Berufen Automobilkaufleuten, Fachkräfte für Lagerlogistik, Groß- und Außenhandelskaufleute/ Duales Studium, Kfz-Mechatroniker der Fachrichtungen PKW-Technik, SP Hochvolttechnik sowie SP Karosserietechnik tätig. Sechs weitere Azubis starten am 01.08.2025 und Bewerbungen für 2026 können bereits erfolgen. 
Ausbildung eröffnet Entwicklungsperspektiven
„Die besten Fachkräfte sind die, die man selbst ausgebildet hat. Sie kennen das Unternehmen und können sofort nach der Ausbildung ohne große Einarbeitung eingesetzt werden. Bereits während der Ausbildung leisten sie einen wertvollen Beitrag, führen eigenverantwortlich Aufgaben durch und sind eng am Kunden. Unsere Azubis haben einen tollen Zusammenhalt - auch über die Arbeit hinaus - und es herrscht kein Abteilungsdenken. Viele Mitarbeitende sind schon langjährig im Betrieb tätig und wir bieten Entwicklungsmöglichkeiten“, berichtet Niederlassungsleiter Thore Winkelmann.
„Ich bin ein gutes Bespiel dafür. Nach meiner Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker habe ich ein Duales Studium absolviert, übernahm die stellvertretende Betriebsleitung und bin nunmehr als Betriebsleiter tätig. Mein Stellvertreter startete ebenfalls mit einer Ausbildung bei uns. Zeugnisnoten sind für uns nicht ausschlaggebend, obwohl wir schon auf Fehltage achten. Vielmehr soll der junge Mensch ins Team passen, offen und freundlich, kundenorientiert sein“, ergänzt Kevin Lieblinger.
Neben klassischen Wegen, wie Stellenausschreibungen, Homepage und Vermittlung durch die Arbeitsagentur, werden Nachwuchskräfte über Reel-Video, Schulpraktika und Mitarbeiterprämien für die Vermittlung aus dem eigenen Bekanntenkreis gewonnen. Auch über Einstiegsqualifizierungen, sogenannte Langzeitpraktika, ein freiwilliges Handwerksjahr sowie die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und die Durchführung des Praxisteils im Betrieb, münden Azubis ein.  
Berufseinstieg über ein Praktikum
Stefan Renner startete zum Beispiel 2013 über eine Einstiegsqualifizierungen bei Hugo Pfohe und wurde 2014 in die Ausbildung als Fachlagerist übernommen. Nach seinem Abschluss 2016 und einer kurzen Unterbrechung ist er nun seit neun Jahren als Fachlagerist im Unternehmen tätig. „Ich interessierte mich auch für den Einzelhandel, habe aber schnell gemerkt, dass die Tätigkeit als Fachlagerist abwechslungsreicher ist und mit mehr Verantwortung. Es ist genau der richtige Beruf für mich. Bevor Ihr in eine Ausbildung startet, solltet Ihr ein Praktikum machen. So könnt Ihr viel besser feststellen, ob es das Richtige für Euch ist oder Ihr Euch etwas ganz anderes darunter vorstellt“, empfiehlt der 36-Jährige Schülerinnen und Schülern.
Jan Weiß hat bei der Deutschen Angestellten Akademie (DAA) eine außerbetriebliche Berufsausbildung zum Fachlageristen angefangen und seinen praktischen Teil ab Oktober 2023 bei Hugo Pfohe absolviert. Im August 2024 wurde er vom Betrieb in die Ausbildung übernommen. „Nach meinem Abschluss dieses Jahr, bekomme ich die Chance, mich weiterzuentwickeln und den Abschluss zur Fachkraft für Lagerlogistik aufzusatteln. Damit verbessere ich meine Chancen am Arbeitsmarkt deutlich“, freut sich der 31-Jährige.
„Eine Ausbildungsquote von 25,3 Prozent belegt eindrucksvoll, wie wichtig Ihnen die Gewinnung eigener Fachkräfte ist. Diese Quote liegt weit über dem Durchschnitt aller Betriebe in der Hansestadt Lübeck (4,8 Prozent), Kreis Ostholstein (5,0 Prozent), im Land Schleswig-Holstein (5,0 Prozent) und im Bundesgebiet (4,6 Prozent). Herzlichen Dank für Ihr Engagement. Deutschland braucht mehr denn je gut ausgebildete Fachkräfte, um die Transformation zu bewältigen, die durch Herausforderungen wie Klimawandel, Demografie und Digitalisierung ausgelöst wird“, so Markus Dusch bei der Zertifikatsübergabe.
Angebote für Unternehmen
„Ich möchte alle Unternehmen in Lübeck und Ostholstein bitten, in ihrer Ausbildungsbereitschaft nicht nachzulassen. Entdecken Sie mit uns die versteckten Talente, die zu Fachkräften in Ihrem Unternehmen entwickelt werden können. Bei Bedarf unterstützen wir mit der „Assistierten Ausbildung“ - unserem kostenfreien Angebot an zusätzlichem Unterricht und sozialpädagogischer Begleitung. Gerne informieren wir Sie zu den Angeboten. Den Arbeitgeber-Service erreichen Sie unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20“, bietet Dusch an. 
Unterstützung für Jugendliche
Jugendlichen rät der Agenturchef: „Es ist noch nicht zu spät für den Start in diesem Jahr. Eine duale Ausbildung bietet viele spannende und anspruchsvolle Berufe – auch für Abiturient*innen. Sie werden in vielen Branchen gebraucht und haben als ausgelernte Fachkraft die besten Aufstiegs- und Entwicklungsperspektiven. Nehmen Sie Ihre Zukunft jetzt in die Hand! Die Berufsberatung unterstützt Sie bei der Berufswahl“.
Termine können Jugendliche per E-Mail an luebeck.berufsberatung@arbeitsagentur.de und ostholstein.berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbaren.
Bei Anruf Praktikum
Wer in Berufe hineinschnuppern möchte und einen Praktikumsplatz in Lübeck und Ostholstein sucht, der findet auf der Internetseite „Bei Anruf Praktikum“ teilnehmende Unternehmen und kann ganz unkompliziert Kontakt herstellen: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/luebeck/bei-anruf-praktikum.

Informationen zu Berufen bietet das Portal www.berufenet.arbeitsagentur.de.
Daten zum Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 nahmen 2.030 Bewerber*innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Das waren 267 weniger als im letzten Jahr. 902 (+37) Jugendliche suchten im Juni noch eine Stelle.
Von den Betrieben wurden 2.650 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 251 Stellen weniger als im Vorjahr. Davon waren im Juni 2025 noch 1.445 (-40) zu besetzen. Rechnerisch kamen damit 1,6 noch offene Ausbildungsstellen auf eine*n unversorgte*n Bewerber*in (Vorjahr 1,7).

In der Hansestadt Lübeck wurden 1.541 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 183 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 1.217 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 196 weniger als im Vorjahr. Im Juni 2025 waren 566 Jugendliche noch auf der Suche und 817 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,4 Stellen auf eine*n Bewerber*in (Vorjahr 1,5).

Im Kreis Ostholstein wurden 1.109 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 68 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 813 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 71 weniger als im Vorjahr. Im Juni 2025 waren 336 Jugendliche noch auf der Suche und 628 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,9 Stellen auf eine*n Bewerber*in (Vorjahr 2,1).

Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker*in oder Mechatroniker*in, in Ernährungsberufen wie Bäcker*in, Fleischer*in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Fachkraft im Gastgewerbe, Fachmann/-frau Restaurants und Veranstaltungsgastronomie oder Hotelfachmann/-frau, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer*in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel, Versicherungen und IT-System-Management, in Bauberufen wie Maurer*in, Straßenbauer*in, Tiefbaufacharbeiter*in oder Anlagenmechaniker*in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in Gesundheitsberufen wie Altenpfleghelfer*in oder Pflegefachmann/-frau.
„Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele andere interessante Berufe an die oft gar nicht gedacht wird, wie zum Beispiel Chemikant*in, Fachkraft Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Kaufmann/-frau Digitalisierungsmanagement, Orthopädietechnik-Mechaniker*in, Süßwarentechnolog*in oder Umwelttechnolog*in, um nur einige zu nennen. Machen Sie jetzt Ihre Ausbildung klar und werden Sie zur gesuchten Fachkraft“, rät der Agenturchef. 
Top 5 der unbesetzten Ausbildungsplätze in der Hansestadt Lübeck:
•    Kaufmann/-frau im Einzelhandel (91)
•    Verkäufer*in (57)
•    Elektroniker*in- Energie-/Gebäudetechnik (38)
•    Kaufmann/-frau – Büromanagement (37)
•    Fachkraft – Lagerlogistik (29)

Top 5 der unbesetzten Ausbildungsplätze im Kreis Ostholstein:
•    Kaufmann/-frau im Einzelhandel (95)
•    Verkäufer*in (65)
•    Kaufmann/-frau – Büromanagement (25)
•    Anlagenmechaniker*in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (22)
•    Elektroniker*in- Energie-/Gebäudetechnik (21)