Arbeitsmarktbericht

Frühjahrsbelebung fällt schwach aus

Noch über 1.800 Ausbildungsstellen unbesetzt

28.03.2025 | Presseinfo Nr. 25

Der im Monat März üblichen Frühjahrsbelebung fehlt es am rheinhessischen Arbeitsmarkt in diesem Jahr deutlich an Kraft. So verloren mehr Menschen ihren Job als noch im Februar, wogegen in den letzten Jahren im März in aller Regel spürbare Rückgänge zu verzeichnen waren. Gleichzeitig stagnierte die Zahl derer, die den Sprung aus der Arbeitslosigkeit in eine neue Beschäftigung schafften, und es wurden weniger offene Stellen gemeldet. 
Positiv ausgewirkt hat sich dagegen ein merklicher Rückgang der Arbeitslosmeldungen nach Ausbildung und sonstiger Maßnahmenteilnahme, so dass unter dem Strich, die Arbeitslosigkeit im März, wenn auch nur leicht, gesunken ist. 
„Die Zahlen zeigen, dass die Betriebe bei Neueinstellungen nach wie vor abwartend sind“, erklärt Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitagentur. „Nachwuchskräfte werden nach Möglichkeit aber gehalten, denn den meisten Firmen ist bewusst, dass diese schwer zu bekommen sind.“ Dies zeigt auch ein Blick auf den Ausbildungsmarkt, zu dem die Arbeitsagentur im März eine erste Auswertung vornahm. Rein rechnerisch kommen derzeit auf 100 Stellen 64 Bewerberinnen und Bewerber, wobei sowohl die Zahl der Ausbildungsstellen als auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Vergleich zu Vorjahr angestiegen ist.

Auch wenn einige Unternehmen in ihren Besetzungsprozessen schon fortgeschritten sind, gibt es laut Strack noch jede Menge attraktive Angebote. Intensive Beratung zur Berufsorientierung und Berufswahl bietet die Berufsberatung der Arbeitsagentur telefonisch und per Videotelefonie unter: 0800 4 5555 00.
"Die im vergangenen Frühling geschaffenen Instrumente der sogenannten Ausbildungsgarantie können Jugendliche auf Ihrem Weg zum Ausbildungsverhältnis unterstützen. Mit Berufsorientierungspraktika, die zu einer ersten Orientierung dienen, über das bezahlte Langzeitpraktikum "Einstiegsqualifizierung" bis hin zum Mobilitätszuschuss als Anreizsystem für alle, die die in ihrer Heimatregion keinen passenden Ausbildungsplatz finden, das Portfolio an individuellen Hilfestellungen ist riesig" so Strack. Die Expert:innen der Berufsberatung informieren hierzu ergebnisoffen und an den Stärken und Talenten der jungen Menschen orientiert."

Der Arbeitsmarkt in Zahlen 
Im März waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 26.069 Männer und Frauen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 98 weniger als im Februar, aber 1.124 mehr als vor einem Jahr. Darunter standen 21.098 Personen dem Arbeitsmarkt sofort zur Verfügung und galten damit offiziell als arbeitslos, 87 Personen weniger als im Februar, aber 1.442 Personen bzw. 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,7 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 7.794 Personen, 51 Personen weniger als im Vormonat, aber 888 Personen mehr als vor einem Jahr. Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 13.304 Arbeitslose registriert, 36 Personen weniger als im Vormonat, aber 554 Personen mehr als im Vorjahr. Durch die Jobcenter wurden 63 Prozent aller Arbeitslosen betreut. 
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende. 1.208 Stellen wurden im März neu gemeldet, 21 weniger als im Vormonat und 42 weniger als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Baugewerbe. Aktuell befanden sich damit 5.348 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. 
In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 195 auf insgesamt 19.273. 26.615 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 384 Personen weniger als vor einem Jahr.

Der Ausbildungsmarkt in Zahlen 

Im Bereich der Agentur für Arbeit Mainz waren bis März insgesamt 1.983 Interessierte als Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, 208 Personen oder 12 Prozent mehr als im März 2024. Von ihnen hatten 517 einen Migrationshintergrund. 
Die regionalen Unternehmen haben bisher 3.110 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet, 137 Stellen bzw. 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aktuell sind 1.868 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen Kaufmann/- frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Handelsfachwirt/in, Kaufmann/-frau - Büromanagement und Fachkraft - Lagerlogistik.