Die erhoffte Frühjahrsbelebung auf dem rheinhessischen Arbeitsmarkt bleibt auch im April schwach. Gegenüber dem Vormonat sind allerdings leichte positive Impulse zu erkennen. Die Unternehmen zeigen sich bei ihren Personalplanungen wieder etwas optimistischer, was sich in einem moderaten Anstieg der gemeldeten Stellen und in einem leichten Plus bei den Abgängen aus der Arbeitslosigkeit in eine neue Beschäftigung widerspiegelt. Dennoch bleibt die gesamtwirtschaftliche Entwicklung weiterhin verhalten.
Kurzarbeit: Betriebe zur Qualifizierung während der Auftragsflaute aufgerufen
Die Arbeitsagentur weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass saisonal oder konjunkturell bedingte Schwächephasen in einem Unternehmen nicht zwingend Entlassungen nach sich ziehen müssen. Vielmehr biete das Kurzarbeitergeld eine gute Möglichkeit, diese Phasen zu überbrücken. Um Unternehmen und Beschäftigten in der aktuellen konjunkturellen Schwächephase bestmöglich zu unterstützen, empfiehlt die Agentur für Arbeit Mainz verstärkt auf Qualifizierung während Kurzarbeit zu setzen. „Unternehmen können für ihre Beschäftigten während der auftragsschwachen Zeiten Weiterbildungen fördern lassen, wenn diese kurzarbeiten“, betont Heike Strack, Leiterin der Arbeitsagentur Mainz. „Damit machen sie ihre Mitarbeitenden fit für zukünftige Anforderungen und wirken aktiv dem Fachkräftemangel entgegen.“ Fachkundige Beratung zum Thema Kurzarbeitergeld und Qualifizierungsangebote erhalten Betriebe beim Arbeitgeberservice der Mainzer Arbeitsagentur. Informationen gibt es zudem unter der kostenlosen Hotline der Agentur für Arbeit 0800/4 5555 00.
Ausbildungsmarkt: Chancen für Jugendliche gut
Auf dem Ausbildungsmarkt stehen derzeit den rund 1.200 Bewerberinnen und Bewerbern noch rund 1.800 offene Ausbildungsstellen gegenüber. Agenturleiterin Heike Strack empfiehlt allen Jugendlichen, die noch auf der Suche sind, frühzeitig einen Termin mit der Berufsberatung zu vereinbaren – persönlich oder per Videotelefonie. „Unsere Beraterinnen und Berater unterstützen bei der Berufswahl, vermitteln freie Ausbildungsstellen und geben Hilfestellung beim Bewerbungsverfahren“, so Strack.
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
Im April waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 25.855 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 164 weniger als im Vormonat, aber 911 mehr als im Vorjahr. 21.050 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 48 Personen weniger als im März, aber 1.305 Personen bzw. 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,7 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent.
Bei der Agentur für Arbeit lag die Arbeitslosigkeit bei 7.755 Personen, 39 Personen weniger als im Vormonat, aber 989 Personen mehr als vor einem Jahr. Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Mainz waren 13.295 Arbeitslose registriert, 9 Personen weniger als im Vormonat, aber 316 Personen mehr als im Vorjahr. Durch die Jobcenter wurden 63 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende. 1.213 Stellen wurden im April neu gemeldet, 5 mehr als im Vormonat, aber 69 weniger als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Baugewerbe. Aktuell befanden sich damit 5.355 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
In der Grundsicherung sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 245 auf insgesamt 19.276. Bürgergeld bezogen 26.665 Personen, das waren 402 Personen weniger als vor einem Jahr.