Ein voll besetzter Saal im Forum des Jobcenters in Alzey spiegelte das große
Interesse: Runde 100 Teilnehmende waren auf Einladung des Jobcenters
Alzey-Worms gekommen, um sich über das Thema "Berufliche Anerkennungsverfahren
in Deutschland" zu informieren.
Landrat Heiko Sippel bedankte sich bei den Organisatorinnen der Veranstaltung
und verknüpfte seine Begrüßung mit dem Motto des heutigen Diversity-
Tages: Wenn Vielfalt gewinnt, gewinnt Deutschland. "Wir sind jeden Tag aufs
Neue dankbar in Freiheit und Frieden leben zu dürfen. Vielfalt – in allen Facetten
- dabei als Bereicherung zu erleben, muss aus unserem Denken und
unseren Herzen sprechen." Er ermunterte die Anwesenden, ihre Talente für
die Erhaltung dieser Werte zu nutzen.
Auch Heike Strack, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur.
sprach ihr Willkommen gegenüber den potentiellen neuen Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern aus: "Die deutsche Wirtschaft braucht Sie", so Strack. Sie
betonte aber auch Erwartung, die die Arbeitsverwaltung, aber auch die Gesellschaft,
damit verknüpfen. "Wir zeigen Ihnen die Chancen und Möglichkeiten
und unterstützen Sie finanziell und mit unserer Expertise. Auf den Weg
machen und die Dinge angehen, müssen Sie sich jedoch selbst."
Ghandi Eleyow, Anerkennungsexperte bei der Agentur für Arbeit, beschrieb die Vorteile einer Anerkennung und schilderte mit anschaulichen Beispielen die Ziele aber auch die Abläufe der Verfahren.
Er stellte die Seite www.anerkennung-in-deutschland.de vor und empfahl, die Prozesse bereits immer schon parallel zum Spracherwerb anzugehen, da die Verfahrenszeiten in der Anerkennung leider noch immer lang sind. Sein Credo war auch immer wieder die Bitte, sich Klarheit über das Ziel der eige-nen beruflichen Reise zu verschaffen und damit den bestmöglichen Nutzen vorhandener Kenntnisse und Kompetenzen zu finden. Und dabei die Realitä-ten am Arbeitsmarkt nicht außer Acht zu lassen. "Ein syrischer Jurist zu sein, wird keinen Automatismus nach sich ziehen, als deutscher Jurist anerkannt zu werden. Hier gibt es kein ausreichendes Matching im Wissen. Dennoch er-geben sich aus den Kompetenzen eine Fülle von alternativen beruflichen Ein-satzfeldern." Dies könne aber nur durch Nutzung der Beratungsangebote ziel-führend erkannt werden.
Abschließend erhielten die Anwesenden durch den Arbeitgeber-Service einen kurzen Einblick darüber, auf welchen, zumeist digitalen Wegen, Bewerbungen bei Unternehmen eingereicht werden und was es dabei zu beachten gibt.
Bei einem Markt der Möglichkeiten waren außerdem zahlreiche Netzwerk-partner rund um die Anerkennung vor Ort, die an Infoständen mit Rat und Tat zur Seite standen.
Kerstin Adjalian, die Fachexpertin für Chancengleichheit und Organisatorin der Veranstaltung sowie Ilka Huber, die Leiterin des Jobcenters, waren mit dem diesjährigen Verlauf und der Resonanz sehr zufrieden. Ihr Ziel: Zeichen des Willkommens mit einem greifbaren Beitrag zur Fachkräftesicherung zu verbinden.