Arbeitslosigkeit steigt im ersten Halbjahr – Herausforderungen am Arbeitsmarkt bleiben

Die Arbeitslosenzahl ist im Agenturbezirk von Stadt Mönchengladbach und Rhein-Kreis Neuss von 30.952 im Januar auf 31.360 im Juni 2025 gestiegen. Das entspricht einem Plus von 1,32 Prozent. Beraten und Vermitteln stehen aktuell im Fokus. In einem Pressegespräch zur Halbzeit auf dem Arbeitsmarkt werden zusätzlich für die unterschiedlichen Betroffenengruppen verschiedene Beratungsangebote angekündigt.

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 26

"Der Arbeitsmarkt stand in der ersten Jahreshälfte, wie erwartet worden war, weiterhin vor großen Herausforderungen. Die Arbeitslosenzahl ist im Agenturbezirk von Stadt Mönchengladbach und Rhein-Kreis Neuss von 30.952 im Januar auf 31.360 im Juni gestiegen, was einem Plus von 1,32 Prozent entspricht. Damit ist die Arbeitslosigkeit im ersten Halbjahr zwar weniger stark gestiegen, als sich zwischenzeitlich abgezeichnet hatte, und weniger stark als im vergangenen Jahr, als im selben Zeitraum ein Anstieg um 3,31 Prozent verzeichnet worden war. Dennoch bleibt das Gesamtniveau der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk weiterhin hoch, wenngleich der Juni mit einem Rückgang von 0,9 Prozent für etwas Entspannung gesorgt hat", erläutert Rainer Imkamp, Leiter der Agentur für Arbeit Mönchengladbach. 

Nicht alle Personengruppen waren in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 gleichermaßen von den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt betroffen. Dazu schildert Rainer Imkamp: "Beispielsweise ist bei Menschen über 55 Jahre die Arbeitslosenzahl geringer angestiegen, und nahe der allgemeinen Steigerung liegt derzeit auch die Gruppe der ausländischen Arbeitslosen. Die Gruppe der Langzeitarbeitslosen ist hingegen größer geworden wie auch die der jungen Menschen, was typisch zum Schulzeitende und vor dem Ausbildungsstart ist und aktuell auch mit dem Ende von Sprachintegrationskursen bei Geflüchteten zusammenhängt. Stärker steigend ist weiterhin auch die Arbeitslosigkeit bei Menschen, die ohne abgeschlossene Berufsausbildung sind."

Aktuell werden an den Schulen die Abschlusszeugnisse vergeben. Der neue Ausbildungs- und Studienjahrgang wird in den nächsten Tagen und Wochen starten. Deshalb erneuert der Leiter der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss den Appell: "Der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit ist eine abgeschlossene Berufsausbildung. Chancen darauf sind derzeit noch viele vorhanden. Deshalb rate ich jungen Menschen dazu, nach dem Ende ihrer Schulzeit diese jetzt zu ergreifen." Wer dabei Hilfe benötige oder Rat suche, der könne auf eine schnelle Unterstützung der Berufsberatungsteams zählen. Zu erreichen sind diese per E-Mail an moenchengladbach.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder neuss.berufsberatung@arbeitsagentur.de. "Auf Basis der Schülerdatennorm erfahren wir in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen zusätzlich, wo Entlassschülerinnen und -schüler noch nicht mit einer Anschlussperspektive versorgt sind, und werden auch von uns aus noch einmal mit konzertierten Aktionen auf sie zugehen."

"Wir haben glücklicherweise in unserer Region noch aufnahmefähige Branchen. Mit denen konnten wir im ersten Halbjahr erste branchenspezifische Job-Messen bei uns in den Häusern organisieren – wie für Altenpflege, Callcenter, Zeitarbeit und Logistik – und werden diese Angebote in der zweiten Jahreshälfte weiter ausbauen und öffnen", kündigt Rainer Imkamp an. Die Agentur für Arbeit Mönchengladbach sowie die Jobcenter Mönchengladbach und Rhein-Kreis Neuss organisieren darüber hinaus für die unterschiedlichen Betroffenengruppen verschiedene Beratungsangebote wie Veranstaltungen der Jugendberufsagenturen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss oder digitale Beratungswochen der Berufsberatung für Menschen im Erwerbsleben im August und November (werden jeweils separat angekündigt). "Beraten und Vermitteln stehen aufgrund der beschriebenen aktuellen Entwicklungen bei uns momentan allerdings ganz klar im Fokus. Das Beste ist, wenn Arbeitslosigkeit gar nicht erst entsteht beziehungsweise nur kurz dauert."