Bilanz des Ausbildungsmarktes 2024 / 2025: Weniger Angebote – dennoch gute Chancen für Ausbildungssuchende

Zum Ende des Monats Oktober zieht die Agentur für Arbeit regelmäßig eine erste Bilanz des Ausbildungsjahres. 

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 34

Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber ist annähernd gleich geblieben. Allerdings ist die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungssstellen gesunken. Die Berufswünsche sind oft dieselben, wie schon seit einigen Jahren – meist konzentriert auf einige wenige Ausbildungsberufe. Die Agentur betont, dass es auch jetzt noch die Chance der Nachvermittlung gibt.

Wilfried Hüntelmann, Leiter der Agentur für Arbeit München, sagte dazu: „Im Vergleich zum Vorjahr haben wir im September schon spürbar weniger angebotene Berufsausbildungsstellen. Allerdings halte ich dies nicht für einen langfristigen, gravierenden Trend. Die Unternehmen wissen, dass sie die Fachkräfte von morgen am besten gewinnen können, wenn sie die Möglichkeit einer fundierten Ausbildung selbst anbieten und dann die Ausgebildeten übernehmen. Durch das duale System, also die praktische Ausbildung im Betrieb kombiniert mit der berufsschulischen Ausbildung, wird viel spezifisches Wissen vermittelt. Und die Auszubildenden wissen, dass sie sich nach einer Ausbildung im Betrieb gut weiter entwickeln können, durch ein Studium, zum Meister oder zur Technikerin“, so Wilfried Hüntelmann.

Im Berichtsjahr 2024 /2025 sind die Zahlen der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber nahezu gleich geblieben. Stichtag ist Ende September 2025. Im September 2024 waren es 5.799 Personen, im September 2025 5.808 Personen. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen ist hingegen im gleichen Zeitraum von 8.615 auf 7.920 gesunken. Das ist ein Rückgangum 8,1 Prozent.

Zum Stichtag waren noch 4,4 Prozent aller gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber unversorgt. In absoluten Zahlen sind dies 254 Personen, rund 50 mehr als im Jahr 2024.

Für die unversorgten Bewerbenden dauern aktuell die Bemühungen an, um sie zum Ende des Jahres mit einer Ausbildung, Förderung oder anderen Alternative zu versorgen. Ende September waren 788 Ausbildungsstellen im Agenturbezirk noch nicht besetzt. Vor allem im Verkauf und in den Arztpraxen gibt es noch viele Möglichkeiten.

Konzentration auf sehr wenige Ausbildungsberufe

Seit Jahren konzentriert sich das Interesse der potentiellen Auszubildenden auf nur wenige Berufe - obwohl es mehr als 300 Ausbildungsberufe gibt. Auch im aktuellen Berichtsjahr interessieren sich die meisten jungen Frauen für eine Ausbildung als Kauffrau Büromanagement oder Medizinische Fachangestellte. Der am meisten geäußerte Berufswunsch bei jungen Männern ist weiterhin Kfz-Mechatroniker – PKW-Technik oder andere Berufe mit Bezug zum Auto. Die meisten gemeldeten Ausbildungsstellen sind Kaufmann oder Kauffrau im Einzelhandel, Verkäufer oder Verkäufern sowie Kaufmann oder Kauffrau Büromanagement. 

Chancen in der Nachvermittlung

Auch wer jetzt seine Traumstelle nicht gefunden hat, sollte nicht aufgeben, meint Wilfried Hüntelmann: „Viele Unternehmen stellen auch jetzt noch Azubis ein. Möglicherweise lohnt ein Blick auf Unternehmen, die etwas weiter weg vom Wohnort sind. Oder es gibt alternative Ausbildungen, die dem Traumberuf sehr ähnlich sind“. 

Die Agentur für Arbeit bietet dazu ihre kostenlosen Beratungen an. Wer weiterhin eine Ausbildungsstelle sucht, meldet sich gerne bei der Münchner Berufsberatung oder im JiBB. Im JiBB gibt es tägliche Sprechstunden ohne Anmeldung.

 

Hotline Berufsberatung: 0800 4 5555 00

Hotline JiBB: 089 54 54 177 942