- Der Arbeitsmarkt verändert sich. Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft gewinnen an Tempo und Tragweite. Die voranschreitende Digitalisierung und die Dekarbonisierung treffen gleichzeitig auf Veränderungen aufgrund des Klimawandels und der dadurch erforderlichen Energiewende. Zudem beeinflussen die demografische Entwicklung und die (De-)Globalisierung diesen Wandel.
- Die aufgeführten Megatrends wirken sich auf dem Arbeitsmarkt auf nahezu alle Branchen und Berufe aus.
- Mit Qualifizierung kann auf diesen Wandel reagiert und damit Arbeitsmarktperspektiven für Beschäftigte, Arbeitsuchende und Arbeitslose sowie leistungseingeschränkte Personen geschaffen werden.
- Der Arbeitsmarkt erfordert durch veränderte Anforderungen mehr Qualifizierung, deren Bedarf sich konsequent an der digitalen Transformation in allen Bereichen ausrichtet. Der Qualifizierungsbedarf der Beschäftigten soll über modulare Bausteine an den individuellen Bedürfnissen ausgerichtet sein.
- Neben der ständigen Weiterqualifizierungen von Fachkräften („Lebenslanges Lernen“) steht auch 2026 die Qualifizierung von Menschen ohne bzw. mit nicht mehr verwertbarem Berufsabschluss im Fokus. Hier soll insbesondere der Erwerb eines Berufsabschlusses vorrangig sein. Dieser kann auf vielfältige Weise erworben werden, z.B. betrieblich, überbetrieblich, im Rahmen einer Externenprüfung oder als berufsanschlussfähige Teilqualifikation.
- Menschen mit Migrationshintergrund sollen in besonderem Maße gefördert werden. Hier sind beispielsweise Sprachmodule zu integrieren oder parallele Berufs- / Bewerbungscoachings sinnvoll, um den Menschen Sprach- sowie interkulturelle Kompetenz zu vermitteln.
- Die regionale Planung berücksichtigt auch die immer wichtiger werdenden Bildungsketten (z.B. digitale Kompetenzen, Spracherwerb, Qualifizierungsangebote für ältere Arbeitnehmende oder Grundkompetenzen im Vorfeld abschlussorientierter Kurse), um Menschen schrittweise an abschlussorientierte Weiterbildungen heranzuführen.
- Um die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf zu ermöglichen, sind auch Weiterbildungsangebote in Teilzeit, digitaler Form sowie mit flexibler Zeiteinteilung gute Möglichkeiten und sollen im Portfolio angeboten werden. Bei Angebot und Ausgestaltung von Bildungsangeboten ist darauf zu achten, dass diese für alle Geschlechter geeignet sind, um die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu gewährleisten.
- Es wird eine Vernetzung der Bildungsträger mit den regionalen Unternehmen begrüßt, um das Ziel der nachhaltigen Integration zu gewährleisten.
- Ziel jeder Qualifizierung ist eine schnelle und nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. Dabei spielen Alter, Geschlecht oder geografische Herkunft der Personen mit Qualifizierungsbedarf keine Rolle, sofern die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen.
- Die Bildungszielplanung dient als Orientierungshilfe und ist nicht abschließend.