Mit Schneefall und glatten Straßen zeigte sich Freudenstadt am Montag dieser Woche von seiner winterlichen Seite. Und trotzdem machten sich über 100 Eltern auf den Weg zum Campus Freudenstadt. Die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim und das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald hatten zu einem etwas anderen Elternabend eingeladen. Es ging um ein Thema, das in vielen Familien für Gesprächsbedarf sorgt: die Pubertät und ihre Bedeutung für die Berufswahl. Matthias Jung, Diplompädagoge, Spiegel-Bestsellerautor („Chill-mal“ und „Immer darf ich alles nie“), Familien-Coach und Komiker, brachte den anwesenden Eltern das Thema „Pubertät trifft Beruf“ näher.
„Die einflussreichsten Berufsberaterinnen und Berufsberater sind Sie“, betonte die Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, in ihrer Begrüßung. Die Berufswahl sei eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben, in der Regel überfordere die große Zahl an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten jedoch die Jugendlichen und mache die Berufswahl zu einer Herausforderung, nicht nur für die Jugendlichen, um deren Zukunft es geht. Genau hier setze die Berufsberatung der Agentur für Arbeit an. „Unsere Berufsberaterinnen und -berater helfen jungen Menschen, ihre Stärken zu erkennen, passende Wege zu finden und eine fundierte Entscheidung für ihre Zukunft zu treffen. Sie kennen den regionalen Arbeitsmarkt, unterstützen bei der Suche nach passenden Praktikums- und Ausbildungsstellen und bleiben während des gesamten Prozesses neutrale und verlässliche Ansprechpartner, vom ersten Beratungsgespräch bis zum Bewerbungsprozess. Dabei beziehen wir immer auch die Eltern als wichtige Partner ein,“ betonte Lehmann. Viele Eltern seien unsicher, wie sie ihre Kinder unterstützen können. „Genau aus diesem Grund bieten wir solche Veranstaltungen als Unterstützung für Mütter und Väter an.“
Nach der Begrüßung durch die Agenturchefin stellten Manuela Schittenhelm, Teamleiterin der Berufsberatung bei der Arbeitsagentur, die Angebote der Berufsberatung und Lidia Niestoruk vom Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald deren Initiativen vor.
Dann betrat Matthias Jung die Bühne und von der ersten Minute an war klar, dass dieser Abend keiner mit erhobenem Zeigefinger, sondern einer mit humorvoll vorgetragenen Tipps für alle, die zu Hause mit Zimmer-Chaos, rätselhaften Stimmungsschwankungen und Augenrollen ihrer Kinder leben.
Jung selbst ist ebenfalls Vater zweier Kinder, sein Sohn befindet sich aktuell genau in der pubertären Phase. Mit humorvollen Beispielen aus seinem eigenen Leben und klaren Botschaften zeigte Jung auf, dass die Pubertät keine Krise, sondern eine normale Entwicklungsphase ist. Eine Zeit, die vor allem Verständnis, Geduld und eine verlässliche Haltung der Eltern erfordere. Besonders im Hinblick auf den Übergang in Ausbildung und Beruf sei es wichtig, Orientierung zu geben, ohne den Jugendlichen die Eigenständigkeit zu nehmen.
Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit stehe dabei als neutraler Partner an der Seite von Eltern und Jugendlichen. Sie unterstütze unabhängig, eröffne Perspektiven und helfe, individuelle Wege zu finden, damit junge Menschen selbstbewusst und gut vorbereitet in ihre berufliche Zukunft starten können.
Am Ende gingen die Eltern mit einem Lächeln, vielen neuen Erkenntnissen und mehr Gelassenheit nach Hause. Ganz nach dem Motto von Matthias Jung: „Chill mal – das wird schon.“