Jahresbilanz Ausbildungsmarkt 2024/25 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Betriebe investieren weiterhin stark in Ausbildung – Bewerberangebot bleibt herausfordernd

Neubrandenburg, 30. Oktober 2025 – Die Agentur für Arbeit Neubrandenburg zieht zum Abschluss des Beratungsjahres 2024/2025 (Oktober 2024 bis September 2025) eine gemischte Bilanz für den Ausbildungsmarkt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Insgesamt zeigt sich: Die Region verfügt über eine hohe Ausbildungsbereitschaft. Die Betriebe investieren stark in Nachwuchskräfte und stellen zahlreiche Ausbildungsplätze bereit. Gleichzeitig stehen viele Jugendliche vor Hürden, die den Zugang zur Ausbildung erschweren Schulische Defizite, fehlende Motivation oder Unsicherheiten im Berufswahlprozess führen dazu, dass die vorhandenen Ausbildungsangebote nicht immer direkt genutzt werden können“, so bilanziert Arbeitsagenturchef Andreas Wegner heute auf der Jahrespressekonferenz bei der Mercedes-Benz Autohaus Brinkmann GmbH in Neubrandenburg.

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 63

Das Spannungsverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage prägt den Ausbildungsmarkt im Landkreis: Auf der einen Seite investieren die Betriebe massiv in Nachwuchskräfte, auf der anderen Seite benötigen einige Bewerber zusätzliche Unterstützung, um die Chancen erfolgreich zu nutzen. Diese Situation unterstreicht die Bedeutung gezielter Beratung und individueller Begleitung durch die Berufsberatung.

Andreas Wegner kommentierte die Bilanz: „Wir sehen ein beeindruckendes Engagement der Betriebe – das ist ein positives Signal für die Standortqualität Mecklenburgische Seenplatte. Gleichzeitig dürfen wir die Herausforderungen nicht ignorieren, die einige Jugendliche beim Einstieg in Ausbildung haben. Unser Ziel ist es, beide Seiten zusammenzubringen, junge Menschen zu unterstützen und Betriebe bei der Gewinnung motivierter Fachkräfte zu begleiten.“

Der Arbeitsagenturchef ergänzte: „Viele Betriebe und Jugendliche passen nicht immer sofort zueinander. Wir möchten Unternehmen ermutigen, Bewerberinnen und Bewerbern auch dann eine Chance zu geben, wenn sie nicht auf den ersten Blick perfekt ins Profil passen. Fähigkeiten lassen sich entwickeln. Unsere Unterstützungsangebote – von Einstiegsqualifizierungen bis zu Fördermaßnahmen während der Ausbildung – helfen dabei, motivierte Fachkräfte aufzubauen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen müssen sich im Wettbewerb um Talente sichtbar machen und zeigen, dass sie attraktive Ausbildungsplätze bieten – dabei unterstützen wir durch Beratung und Vernetzung.“

Wegner betonte zudem: „Viele Jugendliche wechseln nach der Schule nicht sofort in eine Ausbildung, sondern nutzen Übergangsangebote wie Praktika, Freiwilligen Dienste oder weiterführende Förderprogramme. Jugendliche mit Migrationshintergrund benötigen häufig zusätzliche Unterstützung. Sprachförderung, praktische Begleitung und interkulturelle Maßnahmen helfen ihnen, erfolgreich in Ausbildung zu starten und sich in der Region zu integrieren. Wir raten jungen Menschen, die vielfältigen Möglichkeiten zu prüfen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und regionale Chancen zu nutzen. Unsere Berufsberatung, insbesondere das Team des Jugendservice MSE ‚JuSe‘, unterstützt dabei, den optimalen Einstieg ins Berufsleben zu finden. Eine Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft und der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.“

Um diese Herausforderungen zu meistern, setzt die Neubrandenburger Arbeitsagentur auf langfristige Strategien und ein breites Maßnahmenpaket. Dazu gehören frühzeitige Berufsorientierung, intensive Kooperationen mit Schulen, Praktika, Schnuppertage und Informationsveranstaltungen, die jungen Menschen die Vielfalt der Ausbildungsberufe näherbringen.

Wegner ermutigt Personalverantwortliche, sich direkt bei ihrer bekannten Ansprechperson im regionalen Arbeitgeberservice oder über die kostenfreie Servicerufnummer 0800 4 5555 20 über die Unterstützungsangebote der Arbeitsagentur und der Jobcenter zu informieren.

Aus Sicht des Teams der Berufsberatung zeigen sich mehrere Entwicklungen: Immer mehr Jugendliche möchten ihre Ausbildung in der Heimatregion absolvieren. Dabei spielen die Erreichbarkeit der Ausbildungsstätte und Mobilitätsmöglichkeiten zunehmend eine Rolle. Gleichzeitig sinkt das Interesse an rein schulischen, nicht vergüteten Ausbildungsformen, während duale Studienangebote oder vergütete Ausbildungsplätze stärker nachgefragt werden. Auch die Offenheit für weniger bekannte oder spezialisierte Ausbildungsberufe nimmt zu. Zugleich dauert der Entscheidungsprozess vieler Schülerinnen und Schüler länger, und ein Teil benötigt zunächst Orientierung, Stabilisierung oder gezielte Unterstützung, bevor er als berufsreif gilt.

Dazu Doreen Heger, Mitglied der Geschäftsleitung und Centerleitung des Neubrandenburger Autohauses der Brinkmann GmbH:

„Eine Berufsausbildung in hoher Qualität anzubieten und durchzuführen ist fester Bestandteil unserer Personalpolitik. Schon seit Jahren bilden wir vorausschauend auf den demografischen Wandel KFZ-Mechatroniker: Innen, Automobilkaufmänner und -frauen, Fachkräfte für Lagerlogistik und Kaufmänner sowie Kauffrauen für Büromanagement aus. Das Recruiting beginnt bei uns mit dem Angebot von Praktikumsplätzen, geht über die Zusammenarbeit mit Schulen bis hin zur engen Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, mit der wir u.a. gemeinsam Berufsvorbereitungsevents gestalten – wie zuletzt am 24.10., als 16 Neuntklässler zwei Stunden hinter die Kulissen unseres Autohauses schauen konnten. Es ist uns wichtig jungen Menschen zu zeigen, wie vielseitig und spannend die Ausbildung ist und welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten in einem Brinkmann Autohaus möglich sind.

Lebenslanges Lernen ist bei uns gelebte Realität.

Ob eine Weiterbildung zum Systemtechniker, Diagnosetechniker, zertifizierten Serviceberater, Hochvoltspezialisten, zum zertifizierten Verkäufer oder zum Mitarbeiter mit Führungsverantwortung - viele Wege sind nach einer erfolgreichen Berufsausbildung möglich.

Auch der Wechsel an einen anderen Standort der Brinkmann Gruppe ist eine Option, denn wir sind kontinuierlich gewachsen. Zur Brinkmann Gruppe gehören 12 Autohäuser in Mecklenburg-Vorpommern, 1 Autohaus in Geesthacht und zukünftig einen Standort in Lübeck. Die Gruppe vertritt nicht nur die Marken Mercedes Benz und Daimler Truck, wie in Neubrandenburg, sondern auch Opel, Hyundai, Mitsubishi, Xpeng, smart und MAN. Also ein breites Portfolio.

Ich bin immer wieder begeistert wie engagiert und ehrgeizig unsere Auszubildenden ihre beruflichen Ziele verfolgen. Zu sehen wie sie sich im Laufe der 3 bzw. 31/2jährliche Ausbildung zu gut ausgebildeten Persönlichkeiten entwickeln ist großartig. In diesem September haben wir 6 neue Auszubildende für den Standort Neubrandenburg und zum wiederholten Male über 40, in diesem Jahr insgesamt 42, für die Brinkmann Gruppe einstellen können. Es ist zur guten Tradition geworden, dass die gesamte Geschäftsleitung alle Auszubildenden und Eltern im Rahmen eines 2tägigen Willkommensevents persönlich begrüßt. Ein großes Onboarding-Event zum Kennenlernen unserer Markenvielfalt und unserer Werte und eine besondere Möglichkeit aktiv und standortübergreifenden zu Netzwerken. Für das kommende Ausbildungsjahr laufen die ersten Bewerbungsgespräche. Ich freue mich auf viele, interessante Bewerberinnen und Bewerber.“

Der Arbeitsagenturchef rät Jugendlichen im Alter von 15 bis 25 Jahren, sich umfassend zu Berufsbildern, Zukunftsperspektiven und Unterstützungsmöglichkeiten beraten zu lassen. “Wer noch keinen Termin hatte, sollte diesen schnell online oder über die kostenfreie Nummer 0800 4 5555 00 vereinbaren. Das Servicecenter ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr erreichbar.

Fazit
Das Berufsberatungsjahr 2024/25 zeigt, dass der Ausbildungsmarkt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte auf stabilem Fundament steht: Betriebe investieren, und Jugendliche zeigen Interesse. Gleichzeitig bleiben Passgenauigkeit, Motivation und Integration zentrale Themen.

„Unser Ziel ist klar: Kein Jugendlicher ohne Perspektive, kein Betrieb ohne Nachwuchs. Wir müssen die vorhandenen Potenziale konsequent nutzen und alle Beteiligten eng miteinander vernetzen“, so Wegner abschließend.