Arbeitslosigkeit im Nordwesten Brandenburgs gesunken

•    rückläufige Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Havelland, Oberhavel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin
•    im Vormonatsvergleich erneuter Anstieg bei den Arbeitsaufnahmen
•    sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geht zurück
•    Personalbedarf unverändert auf hohem Niveau – gut 5.900 offene Stellen
•    hohes Interesse an Ausbildung bei den jungen Menschen trifft auf vielfältiges Ausbildungsplatzangebot in der Region – JETZT #Ausbildungklarmachen

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 21

Im März sind 18.224 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 369 Menschen weniger als im Februar 2024. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt aktuell bei 6,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 6,0 Prozent und es waren 17.521 Menschen auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Es ist im Vergleich zum Vormonat sowohl ein Rückgang im Bereich der Arbeitslosenversicherung (-3,2 Prozent) als auch im Bereich der Grundsicherung (-1,3 Prozent) zu beobachten. Im aktuellen Monat haben sich 3.083 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Demgegenüber konnten im März 3.466 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Zitat:

„In diesem Monat lässt sich der für den Jahresverlauf typische Rückgang der Arbeitslosigkeit auf dem regionalen Arbeitsmarkt beobachten. Es konnten in diesem Monat nochmal über 30 Prozent mehr Arbeitsaufnahmen als im Februar verzeichnet werden – das sind insgesamt über 1.200 Menschen aus den Landkreisen Havelland, Oberhavel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin, die nun wieder erwerbstätig sind.
Aktuell gilt für Unternehmen sich in herausfordernden Zeiten den bestehenden Transformationsprozessen am Arbeitsmarkt zu stellen. Das heißt, Investitionen in Technologie, aber vor allem auch in Beschäftigte voranzutreiben – Stichwort: QUALIFIZIERUNG. Hier setzt die Agentur für Arbeit an und berät sowohl die Menschen als auch Unternehmen der Region individuell in allen Fragen rund um das Thema Weiterbildung. In diesem Zusammenhang empfehle ich das Portal ‚mein Now‘. Auf dieser Website stellt die Bundesagentur für Arbeit seit Anfang des Jahres viele Informationen zum Thema Weiterbildung gebündelt zur Verfügung“, führt Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuruppin, zur aktuellen Situation auf dem regionalen Arbeitsmarkt aus.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Agenturbezirk Neuruppin rückläufig

Im März wurden die neuen Beschäftigtendaten mit Stand September 2023 veröffentlicht. Demnach beläuft sich für den Agenturbezirk Neuruppin die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 169.202 Personen. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Rückgang von 2.837 Personen bzw. ein Minus von 1,6 Prozent.

Zitat:

„Der demografische Wandel ist auf dem regionalen Arbeitsmarkt längst angekommen. Das zeigen auch die Beschäftigungszahlen mit Stand September 2024. Uns fehlen einfach Menschen in der Region, die die Abgänge in Rente ersetzen können. Neben der Hebung inländischer Arbeitskraftpotenziale – wie beispielsweise bei Frauen, Alleinerziehenden, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Älteren oder Ungelernten – ist die qualifizierte Zuwanderung entscheidend zur mittel- und langfristigen Sicherung der Fachkräftebasis in der Region. Der Beitrag der ausländischen Beschäftigten zum Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. So ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung deutscher Staatangehöriger im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Prozent zurückgegangen, wohin gegen die Beschäftigung von Ausländern im gleichen Zeitraum um 2,9 Prozent anstieg. Um Beschäftigung zu erhalten und zukünftig zu sichern, brauchen wir in unserer Region Zuwanderung“, ergänzt die Leiterin der Neuruppiner Arbeitsagentur zum Thema Beschäftigung.

Nach Branchen gab es innerhalb eines Jahres absolut betrachtet, erneut den stärksten Zuwachs in der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Bereich der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung (+324 Personen bzw. +2,2 Prozent). Zuwächse sind zudem unter anderem im Bereich Erziehung und Unterricht (+195) zu verzeichnen. Den deutlichsten Rückgang gab es dagegen wiederholt im verarbeitenden Gewerbe (-721 Personen bzw. -2,4 Prozent). Des Weiteren sind Rückgänge im Bereich Verkehr und Lagerei (-616 Personen) sowie im Baugewerbe (-600 Personen) zu beobachten.

Personalnachfrage auf hohem Niveau – mehr als 5.900 offene Stellen gemeldet

Seit Jahresbeginn wurden in den vier Landkreisen der Agentur für Arbeit Neuruppin 2.317 Arbeitsstellen gemeldet. Aktuell sind 5.932 offene Stellen im Bestand. Das sind 151 bzw. 2,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Stellenmeldungen erfolgten in diesem Monat erneut insbesondere in der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung, in der Arbeitnehmerüberlassung und im Handel.

Zitat:

„Die Arbeitskräftenachfrage ist in Oberhavel, in der Prignitz, in Ostprignitz-Ruppin und im Havelland auf einem anhaltend hohen Niveau. Wir bekommen immer wieder Rückmeldungen von Unternehmen, dass händeringend Personal gesucht wird. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang wie vielfältig und innovativ Betriebe in unserer Region agieren. Es gibt keinen Grund sich hinter sogenannten „Big-Playern“ oder Metropolregionen zu verstecken. Mein Aufruf an die regionalen Unternehmen: Machen Sie Werbung für sich, für die Region und deren Wirtschaftskraft. Eine Möglichkeit bietet der Zukunftspreis Brandenburg. Bis zum 3. Mai 2024 können sich Unternehmen noch anmelden. Es gibt sehr engagierte und innovative Unternehmen in unseren Landkreisen und wir hoffen, dass wieder viele den Mut und die Zeit finden, sich zu bewerben. Ich würde mich freuen, regionale Betriebe bei der Preisverleihung am 22. November 2024 zu treffen“, betont Beate Kostka.

Ausbildungsstart 2024 – JETZT #Ausbildungklarmachen – Gute Chancen für Jugendliche auf den Traumberuf in der Region

Seit dem 1. Oktober 2023 haben die Unternehmen in den vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin 2.486 Ausbildungsstellen gemeldet, 37 weniger als noch im März 2023. Gleichzeitig haben sich 2.135 Jugendliche bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Neuruppin gemeldet, weil sie eine duale Ausbildung aufnehmen oder studieren wollen. Das sind 318 Jugendliche mehr als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. 

Zitat:

„Die Ausbildungsbereitschaft der regionalen Betriebe ist trotz konjunktureller Dämpfer auf hohem Niveau. Aktuell kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen rechnerisch genau 100 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. Für Jugendliche heißt das: Ihr werdet gebraucht, lasst Euch in der Berufsberatung beraten und bewerbt Euch jetzt! Die Berufsberatung ist an den Schulen unterwegs, also dort, wo wir die Schülerinnen und Schüler direkt erreichen. Das Ausbildungsplatzangebot im Agenturbezirk ist vielfältig – gute Chancen, die Ausbildung im Traumberuf in der Region zu verwirklichen. Mein Aufruf an die jungen Menschen: Bleibt in der Region! Gestaltet nicht nur Eure berufliche Zukunft in der Region, sondern auch die Region selbst. Die Berufsberaterinnen und Berater stehen auch per Videochat zur Verfügung. Also: Wenn nicht schon geschehen, jetzt den Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Und für Betriebe gilt: Praktika anbieten und vor allem freie Ausbildungsstellen der Arbeitsagentur melden, auf sich aufmerksam machen, damit Jugendliche und Betriebe sich kennen lernen können. So wissen wir beispielsweise von einem Jugendlichen, der beim Prignitzer Karrieretag Mitte Februar direkt auf der Messe seinen Ausbildungsvertrag unterschrieben hat. Die Chancen wollen also ergriffen werden“ sagt die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin.
 

Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen oder sich beraten lassen möchten, können sich an die Berufsberatung wenden:

Oberhavel und Havelland:
03391 69 4000
Neuruppin.151-Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de

Ostprignitz-Ruppin und Prignitz:
03391 69 5000
Neuruppin.251-Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de

Unternehmen, die Auszubildende suchen sowie Informationen zu Qualifizierungen oder Kurzarbeitergeld benötigen, können sich an den Arbeitgeberservice wenden:
0800 4 5555 20
Landkreis Oberhavel: Oranienburg.141-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de
Landkreis Havelland: Nauen.341-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de
Landkreis Ostprignitz-Ruppin und Landkreis Prignitz: 
Neuruppin.241-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de.
 

 

                                     Zahlen, Daten, Fakten
                      Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Neuruppin

BeschäftigteMit Datenstand September 2023 sind 169.202 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Minus von 1,6 Prozent bzw. 2.837 Personen im Vergleich zum September 2022.
Stellen

Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit Neuruppin von den Unternehmen 2.317 Stellen gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 415 Stellen. Die TOP 5 Branchen mit dem größten Personalbedarf seit Jahresstart sind die öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung, die Arbeitnehmerüberlassung, der Handel, die freiberufliche Dienstleitungen (z.B. Führung von Unternehmen, Architektur-, Ingenieurbüros, Steuerberater) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen.

ArbeitsloseIm März 2024 waren 18.224 Personen arbeitslos gemeldet, 369 weniger als im Februar 2024. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 703 Personen gestiegen. 6.593 Arbeitslose werden von der Agentur für Arbeit betreut (SGB III), 11.631 Arbeitslose von den Jobcentern (SGB II).
Arbeitslosen-quoteDie Arbeitslosenquote beträgt 6,2 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Im März 2023 betrug die Arbeitslosenquote 6,0 Prozent.
Entwicklung in den LandkreisenDie Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat in allen vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin (Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz) zurückgegangen. Die Spreizung bei der Arbeitslosenquote reicht von 5,1 Prozent im Landkreis Oberhavel bis 8,2 Prozent in der Prignitz.
Unter-beschäftigungIm März 2024 umfasste die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) 22.833 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 7,7 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat unverändert. Vor einem Jahr betrug sie 7,5 Prozent.
Arbeitsmarkt-politische MaßnahmenIn Aktivierungsmaßnahmen befinden sich derzeit 558 Personen. An einer beruflichen Weiterbildung nehmen aktuell 618 Personen teil. In Arbeitsgelegenheiten befinden sich derzeit 467 Personen.
Um diejenigen Menschen zu unterstützen, die schon besonders lange ohne Arbeit sind, hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2019 das Teilhabechancengesetz in Kraft gesetzt. Aktuell nehmen 252 Personen an diesem Programm teil.
An Maßnahmen der Fremdförderung nehmen aktuell 1.235 Personen teil. Das sind vor allem Menschen, die an Integrationskursen des BAMF, des Landes aber auch an ESF-Programmen, zum Beispiel für Langzeitarbeitslose, teilnehmen.