Equal Pay Day am 07. März 2025: Frauen erzielen im Agenturbezirk Neuruppin in drei von vier Landkreisen höhere Entgelte als Männer

• Brandenburg hat einen Spitzenplatz: nur 2 Prozent Lohnlücke  

07.03.2025 | Presseinfo Nr. 16

Am 7. März 2025 ist Equal Pay Day. Dieser markiert symbolisch den Gender Pay Gap, also den Gehaltsunterschied von Frauen und Männern. Für das Jahr 2023 betrug der bundesweite Gender Pay Gap noch 18 Prozent, für das vergangene Jahr 2024 ist der Gender Pay Gap auf 16 Prozent gesunken. Der nächste Equal Pay Day für das Jahr 2026 findet deshalb schon am 27. Februar 2026 statt. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung und eine gute Gelegenheit den Blick auf Brandenburg und auf den Agenturbezirk Neuruppin zu werfen. 

 

Lohnlücke in Brandenburg beträgt nur noch 2 Prozent 

Die Lohnlücke in Brandenburg liegt mit 2 Prozent deutlich unter dem Bundesschnitt. Hier liegen die durchschnittlichen Bruttostundenverdienste bei 21,46 EUR für Frauen und 21,79 EUR für Männer.Das Land Brandenburg nimmt mit einem Gender Pay Gap von 2 Prozent an dieser Stelle den Spitzenplatz ein.[1]

 

Frauen erzielen in drei von vier Landkreisen höhere Entgelte als Männer 

Im Agenturbezirk Neuruppin erzielten vollzeitbeschäftigte Frauen im Jahr 2023 in den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin, im Havelland und in Oberhavel ein höheres Medianbruttoentgelt als Männer. Nur im Landkreis Prignitz lag das Medianentgelt einen einzigen Euro unter dem der Männer.[2]

Region

Männer

(in €)

Frauen 

(in €)

Havelland 2.9342.965
Oberhavel 3.1833.292
Ostprignitz-Ruppin      2.982        3.149       
Prignitz2.9462.945

 

 

[2]Sozialversicherungspflichtige Bruttoarbeitsentgelte - Stand 2023

 

Das liegt zum einen in der Branchenstruktur der Landkreise begründet. Denn Frauen sind besonders im Gesundheits- und Pflegesektor, aber auch im öffentlichen Dienst oder in Erziehungs- oder Lehrberufen beschäftigt. Diese Branchen sind entweder tarifgebunden oder haben einen hohen Personalbedarf, der entsprechende Gehaltsverhandlungen zugunsten der Arbeitnehmerinnen ermöglicht. Zum anderen ist das Qualifikationsniveau der Frauen in der Region für ein höheres Entgelt entscheidend.

 

Beschäftigte Frauen sind gut ausgebildet und qualifiziert – Entgeltatlas für Gehaltsverhandlungen nutzen

Unter den Beschäftigten in den vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin gibt es viele Frauen mit akademischem Abschluss (10.877 Frauen und 9.215 Männer). Bei den Beschäftigten ohne Berufsabschluss verhält es sich umgekehrt. Deutlich mehr Männer als Frauen arbeiten ohne Berufsabschluss in Helfertätigkeiten (6.563 Frauen und 9.905 Männer).[1]

 

Auch während einer Arbeitslosigkeit investieren Frauen eher als Männer in eine Qualifizierungsmaßnahme oder Weiterbildung und damit in ihre berufliche Zukunft. Mehr als 60 Prozent der geförderten Weiterbildungsmaßnahmen werden von Frauen absolviert, obwohl es weniger arbeitslose Frauen als Männer im Agenturbezirk Neuruppin gibt. 

 

Zitat:

„Wir ermutigen Frauen, sich vor Gehaltsverhandlungen gut zu informieren und sich Stärken und Qualifikationen bewusst zu machen. Wir unterstützen gerne dabei und empfehlen den Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit. Dieser bietet eine gute Grundlage und erste Anhaltspunkte. Dort lassen sich die Gehaltsaussichten für viele Berufe realistisch prüfen“, so Diana Buschmann, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Neuruppin. 

 

Jede zweite Frau und jeder 6. Mann in Teilzeit beschäftigt

Die Ursachen für den Gender Pay Gap sind vielfältig. Neben Unterschieden in Berufs- und Branchenwahl sind Karriereunterbrechungen und längere Teilzeitarbeit Gründe, die zu Gehaltseinbußen und weniger Karrierechancen führen. Der Trend zur Teilzeitbeschäftigung hält auch im Agenturbezirk Neuruppin bei beiden Geschlechtern weiter an. Während die Zahl der Vollzeitbeschäftigten zwischen Juni 2023 und Juni 2024 um 2,9 Prozent sank, erhöhte sich die Zahl der Teilzeitbeschäftigten in diesem Zeitraum um 1,2 Prozent. Insgesamt arbeiten im Agenturbezirk 54,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Teilzeit. Bei den Männern sind es nur 15,7 Prozent. Der Trend zur Teilzeitbeschäftigung bei Männern ist im Agenturbezirk allerdings ungebrochen und steigt seit Jahren stärker an als bei den Frauen.