Zitat:

Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Neuruppiner Arbeitsagentur, zieht zum Ausbildungsjahr 2024/2025 eine Bilanz: 
„Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist hoch, auch wenn wir in diesem Jahr weniger gemeldete Ausbildungsstellen verzeichnen. Dennoch bietet der Ausbildungsmarkt in den vier Landkreisen Oberhavel, Havelland, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz weiterhin attraktive Angebote für Jugendliche. Im Vergleich zum Ausbildungsjahr 2022/2023 blicken wir in diesem Jahr sogar auf mehr bei uns gemeldete Jugendliche, die nach einem Ausbildungsplatz suchen. Das zeigt, dass das Interesse nach einem Ausbildungsplatz in unserer Region ungebrochen ist. 
Für unversorgte Jugendliche ergeben sich auch weiterhin gute Chancen am Ausbildungsmarkt. Aktuell liegen uns noch mehr offene Ausbildungsstellen als unversorgte Jugendliche vor. Daher sind noch Angebote in unserer Region vorhanden. Es lohnt sich daher aktiv zu bleiben, um einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. 
Viele Unternehmen sind sich bewusst, dass Ausbildung eine wichtige Stütze für die Sicherung von Fachkräften ist. Das wird auch im kommenden Ausbildungsjahr so sein. Daher möchten wir die Betriebe ermutigen, schon jetzt Ausbildungsplätze bei unserem Arbeitgeber-Service zu melden. Das gibt uns die Möglichkeit frühzeitig bei der Fachkräftesicherung anzusetzen.
Ein großes Dankeschön möchte ich in diesem Zusammenhang an unsere Partnerinnen und Partner am Ausbildungsmarkt richten, die auch in diesem Jahr sowohl bei Betrieben als auch bei Jugendlichen immer wieder das Thema Ausbildung bewegt haben.“

Der Ausbildungsmarkt 2024/2025 im Agenturbezirk im Überblick

Im Beratungsjahr 2024/2025 haben die Unternehmen im Agenturbezirk Neuruppin 2.652 Ausbildungsstellen gemeldet, das waren 287 weniger als im Beratungsjahr 2023/2024. Demgegenüber haben sich insgesamt 2.578 Jugendliche aus den vier Landkreisen Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Havelland und Oberhavel bei der Agentur für Arbeit Neuruppin gemeldet und nach einer Ausbildung oder einem Studienplatz gesucht. Das sind 145 Jugendliche weniger als 2023/2024.

Gemeldete Ausbildungsstellen 2024/2025

Gemeldete Bewerberinnen und Bewerber 2024/2025

Somit kamen rein rechnerisch im Agenturbezirk Neuruppin auf 100 Ausbildungsstellen 101 Jugendliche.

Nach Abschluss des aktuellen Beratungsjahres am 30. September 2025 gab es in den vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin noch 339 Jugendliche, die weiter auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz gemeldet waren, 113 mehr als noch im Beratungsjahr 2023/2024. Demgegenüber standen 431 unbesetzte betriebliche Ausbildungsstellen, 110 weniger als im Vorjahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kamen im Agenturbezirk Neuruppin somit 79 noch unversorgte Jugendliche. Die Chancen, doch noch einen Ausbildungsvertrag zu erhalten, stehen also weiterhin gut und eine Fortsetzung der Ausbildungssuche lohnt sich. Ausbildungsverträge werden von den Kammern weiterhin eingetragen.

In der Gesamtbetrachtung treffen die Hauptberufswünsche der Jugendlichen im Handel als Verkäufer/in und Kauffrau/-mann Einzelhandel den Schwerpunkt bei den gemeldeten Ausbildungsstellen der regionalen Betriebe.

Herausforderndes Ausbildungsjahr im Havelland. Jetzt noch Chancen für einen Ausbildungsplatz sichern

Im Havelland ist die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe trotz eines Rückgangs der gemeldeten Ausbildungsstellen weiterhin hoch. Im Ausbildungsjahr 2024/2025 wurden insgesamt 752 Ausbildungsstellen gemeldet, 84 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber haben sich in diesem Landkreis 670 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit gemeldet und nach einer Ausbildung oder einem Studienplatz gesucht. Das sind 36 Jugendliche weniger als 2023/2024. Somit kamen auf 100 Ausbildungsstellen 93 Bewerbende.

Nach Abschluss des aktuellen Beratungsjahres am 30. September 2025 gab es im Havelland noch 124 Jugendliche, die weiter auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz waren, 59 mehr als im Vorjahr. Demgegenüber standen 133 unbesetzte betriebliche Ausbildungsstellen, 32 weniger als im letzten Ausbildungsjahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kamen im Havelland somit 54 noch unversorgte Jugendliche.

Im Havelland spiegeln sich bei den TOP 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen die Berufe aus dem gesamten Agenturbezirk Neuruppin wider. Mit den Big-Playern der Logistikbranche werden am Havelländer Ausbildungsmarkt aber auch in diesem Jahr verstärkt Auszubildende für die Berufe Berufskraftfahrer/in und Kaufmann/frau – Spedition/Logistikdienstleistungen gesucht.

Landkreis Oberhavel: Bewerberzahl übersteigt Zahl der Ausbildungsstellen – Unternehmen sollten Ausbildung als Schlüssel zur Fachkräftesicherung nutzen

Im Landkreis Oberhavel wurden im Ausbildungsjahr 2024/2025 651 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 55 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Bewerbenden ist mit 922 um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das heißt, auf 100 Ausbildungsstellen kamen 146 Jugendliche, die nach einer Ausbildung oder einem Studienplatz gesucht haben.

Der Landkreis Oberhavel ist somit im Agenturbezirk Neuruppin der einzige Kreis, in dem die Bewerberzahl die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen übersteigt. Betriebe in Oberhavel sollten sich also ermutigt fühlen, Ausbildungsstellen zu melden und selbst dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Auch wenn der Berliner Ausbildungsmarkt für die jungen Menschen eine gute Perspektive bietet, ein attraktives regionales Ausbildungsangebot vor Ort spart Zeit und Kosten.

Es sind per 30. September 2025 noch 112 Jugendliche unversorgt geblieben, das sind 9 mehr als im Vorjahr. Demgegenüber standen 69 unbesetzte Ausbildungsstellen, 22 weniger als 2023/2024. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kamen in Oberhavel somit 162 noch unversorgte Jugendliche.

Im Landkreis Oberhavel spiegelt sich bei den TOP 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen eine breite Berufspalette für Jugendliche wider. Neu unter den Top 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen in diesem Landkreis ist der/die Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r und der/die Berufskraftfahrer/in.

Landkreis Ostprignitz-Ruppin: Mehr Bewerberinnen und Bewerber bei rückläufigem Ausbildungsstellenangebot – Markt zeigt sich insgesamt ausgeglichen.

Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin haben die Unternehmen 683 Ausbildungsstellen gemeldet, 97 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber ist die Bewerberzahl im Landkreis gestiegen. So haben sich im Verlauf des Ausbildungsjahres 2024/2025 im Landkreis Ostprignitz-Ruppin 633 Bewerbende für eine Ausbildungsstelle gemeldet, 17 Jugendliche mehr als im Ausbildungsjahr 2023/2024. Rechnerisch kamen damit auf 100 Ausbildungsstellen 96 Ausbildungssuchende.

Nach Abschluss des aktuellen Ausbildungsjahres am 30. September 2025 gab es in Ostprignitz-Ruppin noch 75 Jugendliche, die weiter auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz waren, 33 mehr als 2023/2024. Demgegenüber standen 95 unbesetzte betriebliche Ausbildungsstellen, 45 weniger als im Vorjahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kamen somit in Ostprignitz-Ruppin 79 noch unversorgte junge Menschen.

Auch in Ostprignitz-Ruppin spiegeln sich bei den TOP 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen vermehrt die Berufe aus dem gesamten Agenturbezirk Neuruppin wider. Als regionale Besonderheit wurden am Ausbildungsstandort Ostprignitz-Ruppin auch in diesem Jahr wieder 31 Ausbildungsstellen als Forstwirt/in und 18 Ausbildungsstellen für angehende Köche/innen gemeldet. Darüber hinaus wurden auch 20 Stellen zur/zum IT-Elektroniker/in gemeldet.

Landkreis Prignitz: Rückgang bei Bewerberzahlen und Ausbildungsstellen – Ausbildungsangebot übersteigt Nachfrage weiterhin deutlich.

Die Betriebe des Landkreises haben im Ausbildungsjahr 2024/2025 insgesamt 566 Ausbildungsstellen gemeldet, 51 weniger als im Vorjahr. Es haben sich im Landkreis Prignitz 353 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit Neuruppin gemeldet, die nach einer Ausbildung oder einem Studienplatz suchten. Die Zahl der Bewerbenden ist im Vergleich zum Vorjahr um 37 junge Menschen gesunken. Auf 100 Ausbildungsstellen kamen 64 Bewerberinnen und Bewerber.

Nach Abschluss des aktuellen Ausbildungsjahres gab es per 30. September 2025 in der Prignitz 28 Jugendliche, die weiter auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz waren, 12 Personen mehr als im Vorjahr. Demgegenüber standen 134 unbesetzte Ausbildungsstellen, 11 weniger als im Vorjahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kamen in der Prignitz somit 21 noch unversorgte Jugendliche.

Bei den TOP 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen wurden in der Prignitz zahlenmäßig insbesondere Auszubildende in der Industrie gesucht – Werkzeug- und Industriemechaniker/innen. Zudem war anders als im übrigen Agenturbezirk die Nachfrage insbesondere nach Elektroniker/innen für Betriebstechnik erhöht. Zudem wurden Maschinen- und Anlagenführer/innen und Anlagenmechaniker/innen für Sanitär, Klima und Heizung gesucht.

Nachvermittlungsaktionen im Oktober – Chancen sind weiter vorhanden! – Ausbildungsstart noch immer möglich!

Auch nach dem klassischen Start des Ausbildungsjahres ist der Einstieg weiterhin möglich. Das war ein Grund, Mitte Oktober 2025 zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer (HWK) Potsdam sowie dem Jobcenter Prignitz im Rahmen von einzelnen Aktionstagen in den vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin, alle bis dahin unversorgten Jugendlichen anzusprechen und konkrete Ausbildungsangebote zu unterbreiten. Die Jugendlichen, die sich erneut vor Ort persönlich über ihre Chancen informierten, konnten gemeinsam und dank einer guten Zusammenarbeit mit der IHK und HWK Ausbildungsplatzangebote, Einstiegsqualifizierungen und weitere individuelle Unterstützungsangebote unterbreitet werden.

Zitat:

„Bis zum Jahresende steht die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Neuruppin weiterhin bereit, um Jugendliche beim Start in die Ausbildung 2025 zu begleiten. Wer noch keine Zusage hat, sollte jetzt aktiv bleiben, sich weiter bewerben und dabei auch Alternativen zum Wunschberuf in Betracht ziehen. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater orientieren sich dabei am Grundsatz: Auf dem regionalen Arbeitsmarkt gibt es noch Chancen, wir wollen sie zusammen nutzen. Wer engagiert bleibt, kann auch jetzt noch den passenden Einstieg finden“, erklärt Beate Kostka.