Arbeitslosigkeit wächst über den Jahreswechsel

10.482 Personen sind im Monat Januar arbeitslos 

Arbeitslosenquote steigt auf 3,8%

Arbeitgeber melden 554 neue offene Stellen 

 

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 5

Im Januar ist die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte kräftig angestiegen. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 781 Personen bzw. 8,1 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,8 Prozent.

 „Im Berichtsmonat Januar fällt auch der Jahreswechsel noch in den Betrachtungszeitraum. Einige befristete Arbeitsverträge enden mit dem 31. Dezember, so dass wir gerade zu diesem Zeitpunkt üblicherweise spürbar mehr Arbeitslose registrieren. Das ist auch diesmal nicht anders gewesen“, erläutert René Duvinage, Chef der Agentur für Arbeit Nordhorn, die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt. „Da die Arbeitsmarktlage angesichts der allseits bekannten Rahmenbedingungen weiterhin angespannt ist, sollten wir in den kommenden Monaten auch keine echte Trendwende erwarten. Ein deutliches Indiz dafür ist die im Augenblick vergleichsweise mäßig hohe Nachfrage der Betriebe nach neuen Arbeitskräften. Demzufolge ist eher damit zu rechnen, dass die Arbeitslosigkeit zunächst weiter steigen könnte.“

Kurzarbeit

Nach den aktuellsten Daten zeigten im Dezember 2024 38 Betriebe Kurzarbeit für 327 Beschäftigte an. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die tatsächliche Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus. Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit der Agentur für Arbeit abgerechnet haben. Im Monat September 2024 hatten bisher insgesamt 72 Betriebe für 2.487 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.

Stellenmarkt

Im Januar zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 554 offene Stellen an. Das sind 142 Stellen bzw. 20,4 Prozent weniger als im Vormonat. Insgesamt gab es im Januar 4.124 Stellen (-9,5 Prozent ggü. Januar 2024), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus der Zeitarbeit, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und dem Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen 

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Bürgergeld) verlief im Januar tendenziell ähnlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 419 bzw. zehn Prozent auf 4.594 Personen gestiegen. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern stieg die Arbeitslosenzahl im Januar gegenüber dem Vormonat um 362 (+6,6%) auf 5.888 Personen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 5.715 arbeitslosen Männern waren 414 Personen mehr gemeldet als noch im Dezember. Bei den Frauen war eine Zunahme von 367 auf insgesamt 4.767 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 45,5 Prozent, der der Männer lag bei 54,5 Prozent. Von den Arbeitslosen waren zehn Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl stieg auf 1.045 Personen (+60). Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg auf 3.975 Personen. Das waren 348 Personen mehr als im Vormonat und 205 mehr (+5,4 Prozent) als im Januar 2024. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen

Im Emsland waren im Monat Januar insgesamt 7.421 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote stieg auf 3,7 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 489 Personen (+7,1 Prozent). Auch in der Grafschaft Bentheim stieg die Zahl der Arbeitslosen. Hier gab es mit 3.061 Arbeitslosen 292 Personen mehr (+10,5 Prozent) als im Monat Dezember. Auch hier stieg die Arbeitslosenquote – auf 3,8 Prozent.

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)

Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Januar 14.004 Personen.

 

 

 


 


[1]Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.