„In der Gesamtschau haben sich die Arbeitslosenzahlen von April auf Mai kaum verändert. Sowohl in der Arbeitslosenversicherung wie im Bereich der Grundsicherung hat es weder in die eine noch in die andere Richtung Bewegung gegeben. Rückgänge, die bei den unter 25-Jährigen und Frauen zustande kamen, wurden durch Zuwächse bei Älteren und Männern wettgemacht. Das Minus bei der Arbeitslosenquote ist auf die jährliche Anpassung der Bezugsgröße zurückzuführen, die turnusgemäß im Mai stattfindet. Weil die Zahl der Erwerbspersonen im Offenbacher Agenturbezirk angestiegen ist, ändert sich auch bei einem Stillstand die Arbeitslosenquote“, erläutert Carmen Giss, Vorsitzende der Geschäftsführung der Offenbacher Agentur für Arbeit. „Wir erleben mehr und mehr die Herausbildung eines zweigeteilten Arbeitsmarkts: Einer konstant hohen Zahl von Arbeitslosen stehen Unternehmen gegenüber, die offene Stellen mangels erforderlicher Qualifikation nicht besetzen können. Die Agentur für Arbeit versucht an dieser Stelle gezielt mit passgenauen Qualifizierungsangeboten und individuellen Förderleistungen, wie beispielsweise der Gewährung von Eingliederungszuschüssen, gegenzusteuern.“
Im Monat Mai waren 18.420 Personen im Bezirk der Agentur für Arbeit Offenbach arbeitslos gemeldet. Das sind 2 Personen mehr als im vorangegangenen Monat und 1.385 mehr als im Mai des Vorjahres.
Die Arbeitslosenquote ging zurück auf 6,5 Prozent gegenüber 6,6 Prozent im April und 6,1 Prozent im Mai 2024. Die Änderung der Arbeitslosenquote ist auf die Anpassung der Bezugsgröße, das ist die Zahl der zivilen Erwerbspersonen, zurückzuführen. Die Zahl der Erwerbspersonen ist gestiegen, daher ist die Arbeitslosenquote zurückgegangen. Die Anpassung erfolgt jedes Jahr im Mai.
Stadt Offenbach
In der Stadt Offenbach waren im Mai 7.666 Personen arbeitslos, 92 Personen oder 1,2 Prozent weniger als im April. Im Vergleich zum Mai 2024 ergab sich ein Zuwachs von 7,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote ging zurück auf 9,4 Prozent. Im April lag sie bei 9,7 Prozent und im Mai 2024 bei 8,9 Prozent.
Kreis Offenbach
10.754 Menschen waren im Kreis Offenbach arbeitslos gemeldet, 94 mehr als im April und 858 mehr als im Mai 2024. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert auf dem Vormonatswert von 5,3 Prozent. Im Mai 2024 lag sie bei 5,0 Prozent.
Die Entwicklung in den Rechtskreisen
Bei der Agentur für Arbeit Offenbach waren 6.559 Personen arbeitslos gemeldet, 2 mehr als im April und 1.024 mehr als im Mai 2024.
Bei den Jobcentern MainArbeit und ProArbeit waren 11.861 Menschen arbeitslos gemeldet, exakt so viele wie im Vormonat und 361 mehr als im Vorjahresmonat.
Arbeitslose, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut (Arbeitslosenversicherung). Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, sind die Jobcenter MainArbeit (Stadt Offenbach) und ProArbeit (Kreis Offenbach) zuständig.
Entwicklung in den Personengruppen
9.787 Männer waren im Mai arbeitslos gemeldet, 17 mehr als im Vormonat. 8.633 Frauen waren ohne Arbeit, 15 weniger als im April. 1.850 Jugendliche unter 25 Jahren waren arbeitslos, gegenüber April sind das 39 weniger. 4.227 über 55-jährige waren arbeitslos gemeldet, 46 Personen mehr als im vorangegangenen Monat.
Langzeitarbeitslosigkeit
Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind. 6.668 Menschen waren im Mai langzeitarbeitslos, 20 weniger als im Januar und 375 mehr als im Mai 2024. 6.145 der Langzeitarbeitslosen waren im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gemeldet und 523 in der Arbeitslosenversicherung im Rechtskreis SGB III. Insgesamt machten langzeitarbeitslose Männer und Frauen 36,2 Prozent aller Arbeitslosen aus.
Offene Stellen
3.016 offene Stellen waren im Mai von Unternehmen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Offenbach zur Besetzung gemeldet. 437 offene Stellen wurden vom Arbeitgeber-Service neu akquiriert. 485 offene Stellen konnten erledigt werden.
Ausbildungsmarkt
3.017 Schülerinnen und Schüler meldeten sich von Oktober 2024 bis Mai 2025 ausbildungssuchend, 14,5 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Von Betrieben wurden der Arbeitsagentur 1.539 offene Ausbildungsstellen gemeldet, 12,4 Prozent weniger als im Vorjahr.