Arbeitslosigkeit steigt auch mit Ende der Sommerferien

- Arbeitslosigkeit steigt im saisontypischen Umfang
-Nachfrage nach Personal weiter groß: Unternehmen suchen Fachkräfte
-Agentur für Arbeit rät: Auch jetzt noch nach Ausbildungsstellen schauen!

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 38

Arbeitslosenzahl26.700Arbeitslosenquote (Vorjahr)6,3% (6,0%)
Veränd. ./. Vormonat468/ 1,8%Stellenzugang (Veränd. ./. Vorjahr)1.373 (-13,9%)
Veränd. ./. Vorjahr1.583/ 6,3%Stellenbestand (Veränd. ./. Vorjahr)8.762 (-8,4%)

 

Im August 2023 gab es 26.700 arbeitslose Personen im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven. Die Arbeitslosenquote, berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen, liegt damit bei 6,3 Prozent.

Waren im Juli 2023 noch 26.232 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet sind es im August 2023 genau 486 Personen bzw. 1,8 Prozent mehr. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 6,3 Prozent bzw. 1.583 Personen gestiegen.

„Der Monat August ist durch einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit gekennzeichnet“, sagt Dr. Thorsten Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven. „Viele Schülerinnen und Schüler, die sich nach ihrem Schulabschluss im Juli oder August arbeitslos gemeldet haben werden sich mit dem Ausbildungs- oder Studienstart rasch wieder abmelden. Darüber hinaus haben sich junge Frauen und Männer nach dem Ausbildungsabschluss bei uns registriert, die auf der Suche nach ihrer ersten Stelle als Fachkraft in ihrem Beruf sind. In unserer Region gibt es viele Beschäftigungschancen, gerade für qualifizierte Fachleute. Darunter sind etliche Neugesellinnen oder -gesellen, die bereits ihren ersten Arbeitsvertrag für den Herbst in Aussicht haben.“

Der Agenturchef fügt mit Blick auf die zu erwartende Herbstbelebung hinzu: „Wir haben über 8.700 offene Stellen, und die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber melden weiteren Bedarf an. Die Agentur für Arbeit unterstützt sowohl die Unternehmen als auch die Arbeitssuchenden zueinander zu finden.“

Zahl der Unterbeschäftigten
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aufweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder die erkrankt sind, umfasste im August 2023 nach vorläufigen Angaben 34.917 Frauen und Männer. Das sind 202 Personen oder 0,6 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Wert um 6,1 Prozent bzw. 2.008 Personen gestiegen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Bei den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) zeigt sich ein Rückgang der Arbeitslosigkeit. Im Berichtsmonat August 2023 sind hier 9.055 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 135 Personen oder 1,5 Prozent weniger als im Juli. Vergleicht man dies mit dem Vorjahreswert, ist die Arbeitslosigkeit in diesem Rechtskreis um 402 Personen bzw. 4,6 Prozent gestiegen.

Die Jobcenter betreuen Menschen im steuerfinanzierten Bürgergeld nach dem Sozialgesetzbuch II. In den sieben Jobcentern im Agenturbezirk gab es im August 603 gemeldete Person mehr als im Juli: 17.645 Personen. Im achten Monat des Jahres sind in den Jobcentern 1.181 Personen bzw. 7,2 Prozent mehr arbeitslos gemeldet als im August vor einem Jahr.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Im achten Monat des Jahres 2023 waren 12.416 Frauen und 14.284 Männer arbeitslos gemeldet. Damit ist die Anzahl der arbeitslosen Frauen um 329 Personen, die der arbeitslosen Männer um 139 Personen gegenüber dem Vormonat gestiegen.

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist ebenfalls gestiegen: Sie ist um 166 Personen höher als im vorherigen Monat und liegt bei 2.908 Personen; das entspricht einem Plus von 6,1 Prozent.

Bei den Bürgerinnen und Bürgern über 55 Jahren sind 128 Personen oder 2,0 Prozent mehr arbeitslos als im siebten Monat des Jahres 2023, es sind 6.610 Personen.

Im August 2023 gab es 8.993 langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger, 248 Personen oder 2,8 Prozent mehr als im Juli und 785 bzw. 9,6 Prozent mehr als im Juli 2022.

Die Arbeitsagentur Oldenburg- Wilhelmshaven und die Jobcenter unterstützen die Menschen mit ihrer Beratung und auch mit Weiterbildungsangeboten. Die individuellen Möglichkeiten zu Förderungen der beruflichen Weiterbildung helfen aus der Arbeitslosigkeit oder geben Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung.

Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber melden im achten Monat des Jahres im Agenturbezirk 1.373 neue Stellen zur Besetzung, das sind 294 neue Stellenmeldungen weniger als im Monat Juli und 221 Stellenmeldungen (bzw. 13,9 Prozent) weniger als im August vor einem Jahr.

Insgesamt sind 8.762 offene Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Oldenburg - Wilhelmshaven, 2,6 Prozent oder 233 Stellen weniger als vor einem Monat und 803 Stellen oder 8,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Ausbildungsmarkt
Seit Oktober 2021 wird gezählt: Bis August haben die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven 5.615 freie Ausbildungsstellen gemeldet, gegenüber dem Vorjahr sind das 187 bzw. 3,2 Prozent weniger. Davon sind noch 1.891 Stellen zu besetzen.

4.965 junge Leute haben sich bislang bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur als Bewerber für den Ausbildungsstart im Sommer/Herbst registrieren lassen, 125 Personen oder 2,5 Prozent weniger als bis zum August des Vorjahres. 1.183 von ihnen sind noch auf Ausbildungsstellensuche.

„In fast allen Ausbildungsberufen gibt es noch freie Ausbildungsplätze. Jetzt heißt es: Ausbildungssuche angehen!“, rät der Agenturchef erneut. „Unsere Berufsberatung steht dafür – auch jetzt noch - persönlich, per Videotelefonie oder telefonisch für Beratungsgespräche zur Verfügung. Viele Informationen findet man außerdem auch online.“

Die Bundesagentur für Arbeit bietet für die Suche zahlreiche Online-Angebote inklusive dem Selbsterkundungstool „Check U“. Unter dem #Ausbildungsklarmachen vereint sie außerdem viele Angebote und Informationsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern: https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen

Eine Terminvereinbarung kann genau dort online erfolgen oder telefonisch über die Servicehotline unter 0800 4 5555 00. Ihre offenen Ausbildungsstellen können Arbeitgeber unter der kostenlosen Rufnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern melden.