Markt der Möglichkeiten bietet Zukunftsperspektiven

Sobald Menschen der Jobverlust droht, ist es das Ziel der Agentur für Arbeit, ihnen möglichst schnell eine Perspektive zu ermöglichen. Dazu bringt sie Unternehmen, die Personal abbauen müssen, mit solchen, die größere Personalbedarfe haben, zusammen. So auch zuletzt im Rahmen eines „Markts der Möglichkeiten“ bei Volkswagen Osnabrück.

07.07.2025 | Presseinfo Nr. 54

OSNABRÜCK. Vor wenigen Tagen fand in den Räumen von Volkswagen Osnabrück ein „Markt der Möglichkeiten“ statt – organisiert von der Agentur für Arbeit und dem Autohersteller. Dazu eingeladen waren diverse Unternehmen der Region, überwiegend aus den Bereichen Handwerk, Industrie und Logistik, die auf Personalsuche sind. Außerdem Beschäftigte, die in der Vergangenheit über die Zeitarbeit zu Volkswagen gekommen waren und deren Arbeitsvertrag in der näheren Zukunft endet. Das Ziel dieses Kontaktangebots war es, möglichst zeitnah die betroffenen Beschäftigten mit potentiellen Neu-Arbeitgebern zusammenzubringen, eine nahtlose Vermittlung in eine neue Arbeitsstelle zu erreichen und somit Arbeitslosigkeit gar nicht erst entstehen zu lassen.

Neue Arbeit finden, begleitet durch berufliche Beratung und ggf. Qualifizierung.

„Dieses Zusammentreffen ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Sowohl Beschäftigte als auch die beteiligten Unternehmen können frühzeitig eine Perspektive für die Zukunft entwickeln“, erläutert Tina Heliosch, Leiterin der Osnabrücker Agentur für Arbeit, das Konzept der Veranstaltung. „Wenn klar ist, dass eine Weiterbeschäftigung nicht mehr möglich ist, ist der Kontakt zur Arbeitsagentur wichtig. Wir können dann in einem vertraulichen Austausch Angebote machen, die sowohl den Beschäftigten als auch den Unternehmen weiterhelfen. Der ‚Markt der Möglichkeiten‘ als Vermittlungsbörse ist eines davon.“ Dieser hat den Noch-Beschäftigten die Chance gegeben, an einem Ort mehrere Bewerbungsgespräche mit personalsuchenden Unternehmen zu führen. Zugleich konnten sie sich zu Themen der beruflichen Orientierung und Weiterbildung beraten lassen. Die Agentur für Arbeit und die Kammern waren zu diesem Zweck mit eigenen Ständen vor Ort vertreten. Heliosch: „Das Besondere ist der einfache, direkte persönliche Kontakt. Dass beide Seiten sich persönlich kennenlernen und einen ersten Eindruck voneinander erhalten.“ 

Fröhling: Zeitarbeitskräfte haben hervorragende Arbeit geleistet.

„In den vergangenen Jahren haben unsere Zeitarbeitskräfte hervorragende Arbeit geleistet und maßgeblich dazu beigetragen, unsere Fahrzeug-Produktion sicherzustellen. Daher freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit der Agentur für Arbeit diesen Markt der Möglichkeiten durchführen konnten“, so Klaus Fröhling, Geschäftsführer Personal & Organisation der Volkswagen Osnabrück GmbH. „Unser Ziel ist es, die ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, eine neue Beschäftigung zu finden. Darüber hinaus gilt unser Dank der Agentur für die gute Zusammenarbeit, die diese Veranstaltung erst ermöglicht hat“.

19 regionale Unternehmen vor Ort auf der Suche nach Arbeitskräften.

Zwischen 11 und 16 Uhr bestand an dem Tag die Möglichkeit, das Gespräch mit den Personalverantwortlichen der 19 Unternehmen zu suchen, die ihre Infostände in den Räumlichkeiten der Volkswagen Osnabrück GmbH aufgebaut hatten. So konnten die Beschäftigten den „Markt der Möglichkeiten“ vor oder nach der Schicht besuchen. Rund 100 Beschäftigte nutzten die Gelegenheit für Erstkontakte, nachdem sie bereits im Vorfeld Informationen zu den beteiligten Unternehmen erhalten hatten. So waren viele auf den Austausch gut vorbereitet. Sehr zur Freude der Unternehmen, die ihre Zufriedenheit mit dem Veranstaltungsformat und den Gesprächen äußerten. Es wurden zahlreiche Vorstellungsgespräche vereinbart. In den kommenden Wochen sollen daraus möglichst viele Anschlussbeschäftigungen entstehen.

Hintergrundinfo Arbeitsmarktdrehscheibe:

Die „Arbeitsmarktdrehscheibe“ soll Unternehmen, die Personal abbauen müssen, mit anderen, die größere Arbeitskräftebedarfe haben, zusammenbringen. Ziel ist es, Beschäftigten einen möglichst nahtlosen Übergang in eine neue Beschäftigung zu ermöglichen, ohne dass sie im besten Fall zwischenzeitlich arbeitslos werden. Elemente der Drehscheibe sind Vermittlungsbörsen, wie der „Markt der Möglichkeiten“, sowie berufliche Beratung und Qualifizierung. So sollen zeitgleich Arbeitslosigkeit vermieden und Fachkräftebedarfe gedeckt werden. Eine Gesetzesänderung aus dem Jahr 2020 bildet die Grundlage dafür, dass die Agentur für Arbeit Beschäftigte präventiv beraten kann, bevor diese von Arbeitslosigkeit betroffen, aber davon bedroht sind.