I. Überblick 

Im Berichtsmonat ging die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische SchweizOsterzgebirge zurück. In der Region gab es insgesamt 6.757 arbeitslos gemeldete Frauen und Männer. Das waren 145 weniger als im Mai. Die Arbeitslosenquote sank innerhalb des letzten Monats um 0,1 Prozentpunkte und lag bei 5,3 Prozent. Vor einem Jahr wurden im Agenturbezirk Pirna 6.439 Arbeitslose gezählt bei einer Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent.

Zitat:

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, Ronny Beck, erklärt die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Die Zahl der Arbeitslosen ist erneut gesunken. Mit einer Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent liegt unsere Region im sachsenweiten Vergleich weiterhin an der Spitze. Für die Sommermonate rechnen wir mit einer typischen saisonalen Ruhephase, größere Bewegungen sind in dieser Zeit erfahrungsgemäß selten.“ „Gerade jetzt, kurz vor dem Ausbildungsstart, lohnt sich ein genauer Blick auf die vielfältigen Chancen, die der Ausbildungsmarkt noch bereithält. In nahezu allen Branchen gibt es noch freie Ausbildungsstellen. Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben, sollten die kommenden Wochen nutzen. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen gern auf dem Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft.“

II. Arbeitslosigkeit 

Bewegung am Arbeitsmarkt 

Auch im Juni konnten wieder mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als es Neumeldungen gab. 

Zugang 

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.184 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 186 weniger als im Vormonat und 71 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 378 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 64 weniger als im letzten Monat und 51 mehr als vor einem Jahr. 349 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 45 weniger als im vergangenen Monat und 1 weniger als im Juni 2024. 

Abgang 

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.330 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 130 weniger als im letzten Monat und 32 mehr als im Juni 2024. Davon nahmen 404 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 107 weniger als im Vormonat und 27 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 322 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 28 weniger als im vergangenen Monat und 8 Personen weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen 

Langzeitarbeitslose 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat leicht gesunken. 2.456 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 14 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 131 mehr Langzeitarbeitslose.

U25 

Zuletzt waren in der Region 662 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 22 weniger als noch im Mai. Im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 45 Personen. 

Ü50 

41,4 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, 32,2 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen ging im Juni zurück. Zuletzt waren 2.800 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 70 weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe jedoch um 121 höher.

III. Rechtskreise und Grundsicherung 

Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Versichertengemeinschaft (SGB III) ging um 1,0 Prozent zurück, im Bereich der Grundsicherung (SGB II) war ein Rückgang um 2,7 Prozent zu verzeichnen. 

Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.570 Arbeitslose und damit 27 Personen weniger als im Mai, jedoch 224 mehr als vor einem Jahr. 

4.187 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl sank innerhalb des letzten Monats um 118 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 94 SGB II-Arbeitslose mehr gezählt. 

Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.138 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.421 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte. 

IV. Blick auf die einzelnen Regionen 

Den größten Rückgang mit 0,2 Prozentpunkten gab es in Pirna, danach folgt Dippoldiswalde mit 0,1 Prozentpunkten. Die Arbeitslosenquote in Freital ist gleich geblieben und in Sebnitz um 0,2 Prozentpunkte gestiegen.

V. Arbeitskräftenachfrage 

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 355 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 13 mehr als im Vormonat und 89 mehr als im Juni letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Verarbeitenden Gewerbe (76), den freiberuflichen, wissenschaftlichen u. technischen Dienstleistungen (44), Gesundheits- und Sozialwesen (38) und dem Handel (27). Die Zeitarbeit meldete 66 neue Arbeitsstellen. 

Der Bestand gemeldeter freier Stellen erhöhte sich um 49 und lag zuletzt bei 1.741. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 26 Stellen mehr.

VI. Unterbeschäftigung 

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.336 Männer und Frauen. Das waren 91 mehr im Vergleich zum letzten Juni. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,4 Prozent (Vormonat: 6,6 Prozent/ Vorjahr: 6,4 Prozent).

VII. Kurzarbeit 

Für Dezember 2024 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 14 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 634 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 18,0 Prozent. Für den Monat Februar 2025 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 26 Betriebe für 1.030 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VIII. Beschäftigung 

Im Dezember 2024* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 79.573 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Im Vergleich zum Vorjahr gab es 569 oder 0,7 Prozent weniger Beschäftigte. 

Bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre gab es einen Beschäftigungsanstieg (plus 1,3 Prozent), bei den Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren einen Rückgang (minus 1,5 Prozent). Zudem stieg die Teilzeitbeschäftigung um 2,8 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 2,5 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 8,5 Prozent. 

Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den Bereichen Immobilien und freiberufliche, wissenschaftliche, technische Dienstleistungen, Gastgewerbe und dem Handel. Auch der Bereich der Energieversorgung und im Bereich Information und Kommunikation arbeiteten mehr Menschen. 

Einen sehr deutlichen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem im Verarbeitendem Gewerbe, in der Metall-, Elektro-, und Stahlindustrie und im Baubereich. 

Auch Arbeitnehmerüberlassungen sowie die Bereiche Öffentliche Verwaltung, Herstellung von Vorleitungsgütern und Verkehr & Lagerei verzeichnen einen Rückgang der Beschäftigten. 

^{* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben}

IX. Ausbildungsmarkt

Im laufenden Ausbildungsmarktjahr 2024/2025 haben sich seit Beginn des Berichtsjahres 1.359 Ausbildungsplatzbewerber bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Pirna gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Bewerber für Berufsausbildungsstellen lag damit höher als im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt (plus 127 bzw. plus 10,3 Prozent). 

Von regionalen Unternehmen wurden bisher 1.021 Berufsausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur Pirna gemeldet (53 mehr als im letzten Jahr). Davon waren 505 Ausbildungsangebote im Juni noch unbesetzt.