Der Arbeitsmarkt im Juli 2025

• Arbeitslosenzahl: 7.017

Veränderung zum Vormonat: +260 / + 3,8 Prozent

Veränderung zum Juli 2024: + 222 / + 3,3 Prozent 

• Arbeitslosenquote: 5,5 Prozent

Veränderung zum Vormonat: + 0,2 Prozentpunkt

Veränderung zum Juli 2024: + 0,2 Prozentpunkte 

• Bestand Arbeitsstellen: 1.630

Veränderung zum Vormonat: - 111 / - 6,4 Prozent

Veränderung zum Juli 2024: + 19 / + 1,2 Prozent

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 24

I. Übersicht 

Im Berichtsmonat stieg die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische SchweizOsterzgebirge an. In der Region gab es insgesamt 7.017 arbeitslos gemeldete Frauen und Männer. Das waren 260 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg innerhalb des letzten Monats um 0,2 Prozentpunkte und lag bei 5,5 Prozent. Vor einem Jahr wurden im Agenturbezirk Pirna 6.795 Arbeitslose gezählt bei einer Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent.

Zitat:

Dana Vogt, Bereichsleiterin in der Agentur für Arbeit Pirna, erklärt die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Die ferienbedingte Sommerpause schlägt sich regelmäßig auch auf dem Arbeitsmarkt nieder und so zeigte sich erwartungsgemäß im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge im Juli ein Anstieg der Arbeitslosigkeit. Zurückzuführen ist das insbesondere auf die Jugendlichen, weil sie sich in dieser Zeit verstärkt nach ihrem Schul- oder Ausbildungsende bei uns melden, bevor sie ihre Ausbildung beginnen oder im ersten Job starten.“ 

„Ohne Pause muss der Ausbildungsmarkt auskommen, denn auch kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres ist noch alles drin. Knapp 470 Bewerberinnen und Bewerber sind noch auf der Suche nach einer Ausbildung und sollten unter den rund 440 freien Ausbildungsplätzen fündig werden. Unsere Berufsberatung unterstützt alle, die beim Endspurt in Sachen Ausbildung noch Hilfe benötigen.“ 

II. Arbeitslosigkeit 

Bewegung am Arbeitsmarkt 

Im Juli konnten weniger Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als es Neumeldungen gab. 

Zugang 

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.547 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 363 mehr als im Vormonat und 44 weniger mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 460 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 82 mehr als im letzten Monat und 71 weniger als vor einem Jahr. 576 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 227 mehr als im vergangenen Monat und 34 mehr als im Juli 2024. 

Abgang 

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.280 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 50 weniger als im letzten Monat und 36 mehr als im Juli 2024. Davon nahmen 407 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, drei mehr als im Vormonat und 14 weniger als im Vorjahresmonat. Insgesamt 246 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 76 weniger als im vergangenen Monat und 71 Personen weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen 

Langzeitarbeitslose 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat leicht gestiegen. 2.501 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 45 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 137 mehr Langzeitarbeitslose.

U25 

Zuletzt waren in der Region 798 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 136 mehr als noch im Juni. Im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 53 Personen. 

Ü50 

40,2 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, 31,3 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen stieg im Juli ebenfalls an. Zuletzt waren 2.823 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 23 mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe um 58 höher.

III. Rechtskreise und Grundsicherung 

Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Versichertengemeinschaft (SGB III) stieg um 6,9 Prozent an, im Bereich der Grundsicherung (SGB II) war ein Anstieg um 2,0 Prozent zu verzeichnen. 

Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.747 Arbeitslose und damit 177 Personen mehr als im Juni und 195 mehr als vor einem Jahr. 4.270 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl stieg innerhalb des letzten Monats um 83 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 27 Arbeitslose mehr gezählt. 

Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.110 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.380 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte. 

IV. Blick auf die einzelnen Regionen 

Den größten Anstieg mit 0,3 Prozentpunkten gab es in Dippoldiswalde, danach folgen Pirna und Sebnitz mit jeweils 0,1 Prozentpunkten. Die Arbeitslosenquote stieg lediglich um 0,1 Prozentpunkte.

V. Arbeitskräftenachfrage 

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 375 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 20 mehr als im Vormonat und 98 mehr als im Juli letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Verarbeitenden Gewerbe (65), dem Gesundheits- und Sozialwesen (59), den freiberuflichen, wissenschaftlichen u. technischen Dienstleistungen (52) und der Öffentlichen Verwaltung (31). Die Zeitarbeit meldete 29 neue Arbeitsstellen. 

Der Bestand gemeldeter freier Stellen sank um 111 und lag zuletzt bei 1.630. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 19 Stellen mehr.

VI. Unterbeschäftigung 

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.458 Männer und Frauen. Das waren 107 mehr im Vergleich zum letzten Juli. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,5 Prozent (Vormonat: 6,4 Prozent/ Vorjahr: 6,5 Prozent). 

VII. Kurzarbeit 

Für Januar 2025 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 21 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 691 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 22,5 Prozent. 

Für den Monat März 2025 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 30 Betriebe für 1.063 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VIII. Beschäftigung 

Im Dezember 2024* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 79.573 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 

Im Vergleich zum Vorjahr gab es 569 oder 0,7 Prozent weniger Beschäftigte. 

Bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre gab es einen Beschäftigungsanstieg (plus 1,3 Prozent), bei den Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren einen Rückgang (minus 1,5 Prozent). Zudem stieg die Teilzeitbeschäftigung um 2,8 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 2,5 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 8,5 Prozent. 

Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den Bereichen Immobilien und freiberufliche, wissenschaftliche, technische Dienstleistungen, Gastgewerbe und dem Handel. Auch der Bereich der Energieversorgung und im Bereich Information und Kommunikation arbeiteten mehr Menschen. 

Einen sehr deutlichen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem im Verarbeitendem Gewerbe, in der Metall-, Elektro-, und Stahlindustrie und im Baubereich. Auch Arbeitnehmerüberlassungen sowie die Bereiche Öffentliche Verwaltung, Herstellung von Vorleitungsgütern und Verkehr & Lagerei verzeichnen einen Rückgang der Beschäftigten. 

* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben

IX. Ausbildungsmarkt 

Im laufenden Ausbildungsmarktjahr 2024/2025 haben sich seit Beginn des Berichtsjahres 1.419 Ausbildungsplatzbewerber bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Pirna gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Bewerber für Berufsausbildungsstellen lag damit um 151 oder 11,9 Prozent höher als im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt. 

Von regionalen Unternehmen wurden bisher 1.041 Berufsausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur Pirna gemeldet, 54 oder 5,5 Prozent mehr als im letzten Jahr. Davon waren 441 Ausbildungsangebote im Juli noch unbesetzt.