I. Überblick
Im August waren in der Region 6.689 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 184 Personen weniger als im August. Die Arbeitslosenquote sank innerhalb eines Monats um 0,2 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent und ist damit gleich hoch wie im September 2024. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen beläuft sich auf 1.635 freie Stellen im Bestand
Zitat:Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, Ronny Beck, erklärt die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Erwartungsgemäß zu Beginn des Herbstes ist auf dem Arbeitsmarkt eine gewisse Dynamik sicht- und spürbar. Es fanden mehr arbeitslose Menschen als in den Sommermonaten einen neuen Job und Jugendliche bekamen nach dem Ende der Ausbildung ihre Chance zum Berufseinstieg oder konnten mit dem Start der Ausbildung ihre Arbeitslosigkeit beenden. In den nächsten Monaten rechne ich jedoch saisonbedingt wieder mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in unserem Landkreis.“
„Qualifiziertes Fachpersonal wird in nahezu allen relevanten Branchen gesucht und die Nachfrage ist nach dem Rückgang letzten Monat, wieder angestiegen. Wenn die Fachlichkeit nicht ausreicht, unterstützen wir gern mit Beratung und Unterstützung. Der Weg zu einer langfristig stabilen neuen Arbeit führt oftmals über eine berufliche Weiterbildung, die wir mit Förderung begleiten können.“
„Innerhalb eines Jahres wurden zum Stand März 2025 rund 420 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte weniger im Landkreis gezählt. Gleichwohl haben junge Fachkräfte gute Beschäftigungschancen in der Region, weshalb insbesondere die Zahl der jungen Arbeitskräfte überdurchschnittlich gewachsen ist.“
II. Arbeitslosigkeit
Bewegung am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.321 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 132 mehr als im Vormonat und sechs weniger als im Vorjahresmonat. Insgesamt 448 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 18 mehr als im letzten Monat und 1 weniger als vor einem Jahr.
408 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 92 mehr als im vergangenen Monat und 11 weniger als im September 2024.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.502 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 171 mehr als im letzten Monat und 143 mehr als im September 2024. Davon nahmen 447 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 28 mehr als im Vormonat und 21 mehr als im Vorjahresmonat.
Insgesamt 492 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 149 mehr als im vergangenen Monat und 72 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Ausgewählte Alters- und Personengruppen
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat gesunken.
2.469 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 31 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 104 Langzeitarbeitslose mehr.
U25
Zuletzt waren in der Region 764 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit neun weniger als noch im August. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 50 Personen.
Ü50
Rund 41 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, 31,9 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen sank im Berichtsmonat. Zuletzt waren 2.723 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 64 weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe um acht höher.
III. Rechtskreise und Grundsicherung
Innerhalb des letzten Monats entwickelte sich die Zahl der Arbeitslosen in den Rechtskreisen unterschiedlich.
Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.633 Arbeitslose und damit 40 Personen weniger als im Vormonat, jedoch 166 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. 4.056 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl sank innerhalb des letzten Monats um 144 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 131 SGB II-Arbeitslose weniger gezählt.
Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 7.948 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.373 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.
IV. Blick auf die einzelnen Regionen
Außer in Freital wurden in allen Regionen weniger arbeitslose Frauen und Männer gezählt.
Im Vorjahresvergleich stellt sich dies geringfügig anders dar, hier stieg die Quote in Freital an und in Dippoldiswalde gab es keine Veränderung zu September 2024.
V. Arbeitskräftenachfrage
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 299 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 24 mehr als im Vormonat und 56 mehr als im September letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Verarbeitenden Gewerbe (64), dem Gesundheits- und Sozialwesen (54), aus den Freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (30) sowie dem Handel (29) und der Zeitarbeit (25).
Der Bestand gemeldeter freier Stellen erhöhte sich zum Vormonat um 18 und lag nun bei 1.635. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 162 Stellen mehr.
VI. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.331 Männer und Frauen. Das waren 23 weniger im Vergleich zum letzten September. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,4 Prozent (Vormonat: 6,4 Prozent/ Vorjahr: 6,4 Prozent).
VII. Kurzarbeit
Für März 2025 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 30 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 1.030 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 24,2 Prozent.
Für den Monat Mai 2025 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 26 Betriebe für 668 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
VIII. Beschäftigung
Im März 2025* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 78.909 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es 432 oder 0,5 Prozent weniger Beschäftigte.
Bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre gab es einen Beschäftigungsanstieg (plus 1,4 Prozent), bei den Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren einen Rückgang (minus 1,1 Prozent). Zudem stieg die Teilzeitbeschäftigung um 2,3 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 2,0 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 9,8 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen und in den Bereichen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen sowie Immobilien und freiberufliche, wissenschaftliche, technische Dienstleistungen.
Einen sehr deutlichen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem im Verarbeitendem Gewerbe, da besonders in der Metall-, Elektro-, und Stahlindustrie sowie im Baubereich und bei den Arbeitnehmerüberlassungen.
* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben