Der Arbeitsmarkt im Januar 2025

• Arbeitslosenzahl: 7.330 

Veränderung zum Vormonat: + 603 / + 9,0 Prozent 

Veränderung zum Januar 2024: + 171 / + 2,4 Prozent

• Arbeitslosenquote: 5,7 Prozent 

Veränderung zum Vormonat: + 0,4 Prozentpunkte 

Veränderung zum Januar 2024: + 0,1 Prozentpunkte 

• Bestand Arbeitsstellen: 1.523 

Veränderung zum Vormonat: + 52 / +3,5 Prozent 

Veränderung zum Januar 2024: - 378 / - 19,9 Prozent

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 4

I. Überblick 

Zum Jahresbeginn 2025 ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz- Osterzgebirge erwartungsgemäß saisonal bedingt angestiegen. 

So waren im Januar etwas mehr als siebentausend Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 603 mehr Menschen ohne Job als zum Jahresende im Dezember 2024. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer höher, denn im Januar 2024 wurden noch über einhundert weniger Arbeitslose gezählt. 

Die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen – kletterte innerhalb eines Monats um 0,4 Prozentpunkte von 5,3 auf aktuell 5,7 Prozent. Der Stellen-Bestand insgesamt stieg im Januar auf 1.523 gemeldete freie Arbeitsstellen. Im Vorjahresmonat wurden beim Arbeitgeber-Service hingegen noch 1.901 zu besetzende Stellen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gezählt.

Zitat:

Dana Vogt, die Vizechefin der Agentur für Arbeit Pirna, zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: 

„Der Jahresbeginn bringt eine leicht steigende Arbeitslosigkeit mit sich. Dieser Anstieg ist saisonal bedingt und auf die kältere Jahreszeit sowie das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge zurückzuführen. Besonders Branchen wie Bau, Gartenbau, Tourismus und Transport sind in diesen Monaten von einer geringeren Nachfrage betroffen. Trotz dieser Umstände erkennen wir weiterhin, dass viele Unternehmen ihre Fachkräftesicherung im Blick behalten und an ihren Mitarbeitenden festhalten.“ 

„Im Januar haben die Unternehmen etwas weniger offene Stellen gemeldet als im Dezember und auch im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dennoch gibt es aktuell über 1.500 offene Stellen, von denen der Großteil auf gut oder hochqualifizierte Fachkräfte ausgerichtet ist. Aus diesem Grund bleibt die Förderung von Weiterbildung auch in diesem Jahr eine unserer Prioritäten. Unser Ziel ist es, Arbeitssuchende mit gezielten Qualifizierungen dabei zu unterstützen, sich auf die unterschiedlichen Anforderungen des Arbeitsmarktes einzustellen. Dafür bieten wir nicht nur persönliche Beratungen an, sondern auch unsere jährlichen Bildungsmessen, die eine hervorragende Möglichkeit bieten, sich über Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren – sowohl für Arbeitsuchende als auch für Beschäftigte“, unterstreicht Dana Vogt

 

II. Arbeitslosigkeit Bewegung am Arbeitsmarkt 

Zugang 

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.692 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 225 mehr als im Vormonat und 31 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 937 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 385 mehr als im letzten Monat und 17 mehr als vor einem Jahr. 276 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 154 weniger als vergangenen Monat und 36 weniger als im Januar 2024. 

Abgang 

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.086 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 121 weniger als im Vormonat und 38 weniger als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 326 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 8 weniger als im Vormonat und 46 weniger als im Januar 2024. Insgesamt 279 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 30 weniger als im vergangenen Monat und 21 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen 

Langzeitarbeitslose 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat angestiegen. 2.431 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 69 Personen mehr als im Vormonat und 2 mehr als im Vorjahresmonat.

U25 

Zuletzt waren in der Region 670 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 40 mehr als im Dezember 2024. Im Vergleich zum Januar 2024 stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 87 Personen. 

Ü50 

Die Zahl der älteren Arbeitslosen stieg im Januar ebenfalls an. Zuletzt waren 3.136 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 310 mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe um 55 höher.

III. Rechtskreise und Grundsicherung 

Die Arbeitsagentur Pirna zählte zuletzt 3.007 Arbeitslose und damit 400 Personen bzw. 15,3 Prozent mehr als im Dezember und 188 bzw. 6,7 Prozent mehr als im Januar 2024. 

4.323 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Im Bereich der Grundsicherung gab es zuletzt einen Anstieg zum Vormonat um 203 Personen bzw. 4,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 17 Personen weniger gezählt. 

IV. Blick auf die einzelnen Regionen 

In allen Städten der Pirnaer Arbeitsagentur kam es innerhalb des letzten Monats zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Am stärksten fiel dieser in den Regionen Sebnitz und Freital aus. 

Im Vergleich zum Vorjahr zählten Pirna und Freital mehr und Dippoldiswalde und Sebnitz weniger arbeitslose Menschen.

V. Arbeitskräftenachfrage 

Die Arbeitskräftenachfrage ist zuletzt wieder gesunken. Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische SchweizOsterzgebirge wurden insgesamt 230 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 85 weniger als im Vormonat und 36 weniger als im Januar des Vorjahres. Von den Stellenmeldungen kamen die meisten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (40). Im verarbeitenden Gewerbe wurden 32 neue Stellen gemeldet, gefolgt vom Handel (25), den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (23) sowie dem Gastgewerbe und der Zeitarbeit mit jeweils 22 Stellen. 

Der Bestand gemeldeter freier Stellen ist zuletzt gestiegen. Im Januar wurden 1.523 Arbeitsstellen gezählt, 52 mehr als im Vormonat und 378 weniger als vor einem Jahr.

VI. Unterbeschäftigung 

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.974 Männer und Frauen. Das waren 128 mehr im Vergleich zum Januar 2024. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,9 Prozent (Vormonat: 6,6 Prozent/ Vorjahr: 6,9 Prozent).

VII. Kurzarbeit 

Eingegangene Anzeigen zur Kurzarbeit sind ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung. 

Für Juli 2024 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 16 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 406 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 23,8 Prozent weniger Betriebe und 68,3 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 30,4 Prozent. 

Für den Monat September 2024 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 27 Betriebe für 1.195 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten. 

VIII. Ausbildungsmarkt 

Für das aktuelle Ausbildungsjahr haben sich bisher bereits 1.026 Bewerber für Ausbildungsstellen bei der Berufsberatung der Pirnaer Arbeitsagentur gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Bewerber liegt damit höher als im letzten Jahr (plus 123 bzw. 13,6 Prozent). 

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es ebenfalls mehr gemeldete Lehrstellen. 826 Berufsausbildungsstellen wurden bis jetzt registriert und damit 62 bzw. 8,1 Prozent mehr als im Januar 2024.