I. Überblick
Im Berichtsmonat ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge geringfügig angestiegen.
Im Februar waren 7.362 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 32 Menschen mehr als im Januar. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer höher, denn im Februar 2024 wurden 173 Arbeitslose weniger gezählt.
Die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen – liegt wie im Vormonat bei 5,7 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 5,6 Prozent.
Der Stellen-Bestand stieg im Berichtsmonat auf 1.609 gemeldete freie Arbeitsstellen. Im Vorjahresmonat wurden beim Arbeitgeber-Service hingegen noch 280 Stellen mehr im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gezählt.
Zitat:Ronny Beck, der Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, schätzt die aktuelle Entwicklung im Landkreis Sächsische SchweizOsterzgebirge wie folgt ein:
„Die Zahl der Arbeitslosen ist im aktuellen Berichtsmonat auf 7.362 gestiegen und liegt damit über dem Vorjahresniveau. Trotz dieser Entwicklung zeigt sich der Arbeitsmarkt insgesamt stabil, bleibt jedoch von wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt, die zunehmend spürbar werden. Während einige Unternehmen bereits Personal für das Frühjahr suchen, halten sich andere angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen mit Neueinstellungen zurück. Besonders Branchen mit saisonalen Schwankungen stehen vor der Aufgabe, flexibel auf Veränderungen zu reagieren.“
„Gleichzeitig ist es für Beschäftigte wichtig, sich frühzeitig mit der eigenen beruflichen Situation auseinanderzusetzen. Wer eine Veränderung absehen kann oder unsicher ist, sollte nicht erst kurz vor dem Ende eines Arbeitsverhältnisses aktiv werden. Eine frühzeitige Beratung kann helfen, Chancen zu erkennen, Qualifizierungswege zu nutzen und neue Perspektiven zu entwickeln. Die Agentur für Arbeit steht als verlässlicher Partner bereit, um mit individueller Beratung und praxisnahen Lösungen zu unterstützen und sowohl Unternehmen als auch Arbeitsuchende bestmöglich zu begleiten."
II. Arbeitslosigkeit
Bewegung am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.373 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 319 weniger als im Vormonat und 14 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 482 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 455 weniger als im letzten Monat und 4 weniger als vor einem Jahr.
409 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 133 mehr als vergangenen Monat und 23 mehr als im Februar 2024.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.344 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 258 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresmonatsvergleich gibt es keine Änderung. 343 Personen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 17 mehr als im Vormonat und 7 mehr als im Februar 2024.
Insgesamt 336 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 57 mehr als im vergangenen Monat, jedoch 18 Personen weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Ausgewählte Alters- und Personengruppen
Langzeitarbeitslose
2.467 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 36 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 62 mehr Langzeitarbeitslose.
U25
Zuletzt waren in der Region 709 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 39 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Februar 2024 stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 96 Personen.
Ü50
Zuletzt waren 3.095 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 41 weniger als einen Monat zuvor. Im Februar 2024 lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe bei 3.081.
III. Rechtskreise und Grundsicherung
Die Arbeitsagentur Pirna zählte zuletzt 3.073 Arbeitslose und damit 66 Personen bzw. 2,2 Prozent mehr als im letzten Monat und 206 bzw. 7,2 Prozent mehr als im Februar 2024.
4.289 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Im Bereich der Grundsicherung gab es zuletzt eine Verringerung zum Vormonat um 34 Personen bzw. 0,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 33 Personen mehr gezählt.
IV. Blick auf die einzelnen Regionen
Im Agenturbezirk Pirna entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Februar wie folgt: in allen Städten der Pirnaer Arbeitsagentur, außer in Sebnitz, kam es innerhalb des letzten Monats zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Am stärksten fiel dieser in Dippoldiswalde aus.
Im Vergleich zum Vorjahr zählten Pirna und Freital mehr und Sebnitz weniger arbeitslose Menschen. Die Arbeitslosenquote in Dippoldiswalde hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.
V. Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage zog im Berichtsmonat an. Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden insgesamt 381 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 151 mehr als im Vormonat und 74 mehr als im Februar des Vorjahres. Von den Stellenmeldungen kamen die meisten aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (107 Stellen). Aus dem Gesundheits- und Sozialwesen wurden 83 und aus dem Verarbeitenden Gewerbe 42 neue Stellen gemeldet, gefolgt vom Baugewerbe, der 35 Stellen zu besetzen hat und der öffentlichen Verwaltung mit 25 Stellen.
Der Bestand gemeldeter freier Stellen liegt aktuell bei 1.609 Arbeitsstellen, 86 mehr als im Vormonat, aber 280 weniger als vor einem Jahr.
VI. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 9.071 Männer und Frauen. Das waren 132 mehr im Vergleich zum Februar 2024. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,0 Prozent (Vormonat: 6,9 Prozent/ Vorjahr: 6,9 Prozent).
VII. Kurzarbeit
Eingegangene Anzeigen zur Kurzarbeit sind ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung. Für August 2024 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 21 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 937 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 18,3 Prozent. Für den Monat Oktober 2024 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 24 Betriebe für 1.002 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.