Der Arbeitsmarkt im Monat März bleibt angespannt:
„Nach dem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Februar verzeichnen wir im März einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vogtland. Mit Blick zum Vorjahr zeigt sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen – mit einem Plus von 321 Personen besonders deutlich im Bereich der Arbeitsagentur. Vor allem bei jüngeren Menschen und Langzeitarbeitslosen wird aufgrund der angespannten Situation ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr sichtbar“, konstatiert Agenturchef Andreas Fleischer und ergänzt: „Die unsichere Wirtschaftslage und die konjunkturellen Rahmenbedingungen wirken sich am regionalen Arbeitsmarkt aus. Seit Februar wurden uns zwar wieder mehr freie Stellen gemeldet, die Zahlen liegen jedoch um rund 16 Prozent und damit deutlich unter dem Vorjahr. Ein Indiz dafür, dass die vogtländischen Unternehmen aufgrund der aktuellen Unsicherheiten deutlich zurückhaltender bei der Meldung offener Stellen agieren.“
Der Ausbildungsmarkt im Monat März:
Seit Beginn des Ausbildungsjahres haben 771 Jugendliche mit Unterstützung der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz gesucht. Im gleichen Zeitraum meldeten die vogtländischen Unternehmen 1.150 Berufsausbildungsstellen. Von den bisher gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch 759 zu besetzen. „Damit stehen die Chancen auf den Wunschberuf insgesamt gut. Für Unentschlossene gilt deshalb mehr denn je, dass Beratungs- und Informationsangebot der Berufsberatung vor dem Erwerbsleben zu nutzen – denn jeder Jugendliche wird im Vogtland gebraucht. Als lohnende Investition für die Zukunft setzen die regionalen Unternehmen weiter auf die duale Ausbildung – trotz des leichten Rückgangs bei den Ausbildungsstellen. Rein rechnerisch gibt es aktuell 379 mehr Lehrstellen als suchende Bewerber. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind in den Schulen präsent und beraten in der Arbeitsagentur. Sie kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufsbilder und Zukunftschancen. Gemeinsam arbeiten wir daran, für jeden Jugendlichen einen konkreten Fahrplan zum Einstieg ins Berufsleben zu entwickeln“, betont Andreas Fleischer abschließend.
Wichtig:Arbeitslosenzahl im März: 7.414
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: +95 oder +1,3 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +341 oder +4,8 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenquote im März: 6,6 Prozent
Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,1 Prozentpunkt auf 6,6 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 6,4 Prozent.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung belief sich im Vogtlandkreis Ende September 2024 auf 80.432. Im Vergleich zum Vorquartal wird ein leichter Beschäftigungsanstieg um 535 (+0,7%) deutlich - gegenüber dem Vorjahr jedoch eine leichte Abnahme um 437 (-0,5%). Nach Branchen betrachtet gab es die stärkste Zunahme im Wirtschaftsbereich Verkehr und Lagerei (+173 oder +4,1%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (-464 oder -2,1%).
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im März 1.447 Frauen und Männer, 66 mehr als im Februar und 84 mehr als vor einem Jahr. 545 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 398 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.
Im März konnten 1.358 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 96 Menschen weniger als im Monat zuvor und 254 weniger als vor einem Jahr. 476 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 280 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.
Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 809 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung, 21 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 112 bzw. 16,1 Prozent höher.
Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 4 Personen verringert. Ende März waren im Vogtland 2.831 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 26 bzw. rund 1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Aktuell sind 31,0 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 50 Personen gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 134 bzw. 6,2 Prozent höher.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. Während in Klingenthal und Oelsnitz die Arbeitslosigkeit leicht gesunken ist, weisen Auerbach, Reichenbach und Plauen einen Anstieg aus. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 4,1 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 4,7 Prozent und Auerbach mit 5,0 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 6,5 Prozent und Plauen bei 8,7 Prozent.
Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.952 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 321 mehr als im März 2024 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.462 Personen, 20 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage:
Im März wurden 407 Stellen gemeldet. Das sind 56 oder 16,0 Prozent mehr als im Vormonat und 80 bzw. 16,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 2.082 rund 8 Prozent über dem Vormonat - im Vergleich zum Vorjahr wurden 376 Stellen weniger gemeldet (minus 15,3 Prozent). Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (379 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (328), der Handel (206), das Baugewerbe (131), das Gastgewerbe (76), der Bereich Verkehr und Lagerei (74), die öffentliche Verwaltung (61) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (561).
Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen rund 1.500 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.904. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im März bei 7,8 Prozent (Vorjahr: 7,7 Prozent).