Vogtland: Leichte Belebung auf dem Arbeitsmarkt im April

Im Vogtland waren im April 7.036 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet, das sind 378 oder 5,1 Prozent weniger als im März. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 384 Personen oder 5,8 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote geht auf 6,3 Prozent zurück.

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 23

Trotz leichter Belebung bleibt die Situation auf dem Arbeitsmarkt angespannt und konjunkturelle Impulse fehlen:
„Im Monat April verzeichnen wir eine leichte Belebung auf dem regionalen Arbeitsmarkt und einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit spiegelt sich sowohl im Bereich der Arbeitsagentur als auch im Jobcenter Vogtland sowie in allen Personengruppen - besonders jedoch bei den Männern und Älteren - wider. Viele Menschen, die im Winter arbeitslos wurden, konnten im April wieder eine Beschäftigung finden. Dieser saisonale Effekt wird durch fast 700 Beschäftigungsaufnahmen sichtbar. Aber auch Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik haben zur Entlastung beigetragen“, bilanziert Agenturchef Andreas Fleischer und ergänzt: „Beim Blick auf das Vorjahr wird die angespannte Situation und das Fehlen konjunktureller Impulse deutlich. Besonders im Bereich der Arbeitsagentur liegt die Arbeitslosigkeit um 494 Personen über dem Vorjahr. Die schwache Konjunktur und die Transformationsprozesse in der Wirtschaft beeinträchtigen die wirtschaftliche Entwicklung. Die Unternehmen im Vogtland reagieren auf die aktuellen Unsicherheiten und meldeten uns fast 11 Prozent weniger Stellen als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr sind es rund 20 Prozent weniger Stellenangebote.“

Der Ausbildungsmarkt im Monat April:
Auf dem regionalen Ausbildungsmarkt ist derzeit noch viel Bewegung und die Chancen auf eine Lehrstelle stehen gut. Seit Beginn des Ausbildungsjahres haben 847 Jugendliche mit Unterstützung der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz gesucht – 448 sind noch unversorgt. Im gleichen Zeitraum meldeten die vogtländischen Unternehmen 1.179 Berufsausbildungsstellen, davon sind noch 714 zu besetzen. „Auch im aktuellen Berichtsjahr setzt sich der Trend der letzten Jahre fort: Wir verzeichnen deutlich mehr Lehrstellen als Bewerber. Die rechnerische Lücke hat sich in den vergangenen Jahren verringert, liegt aktuell aber immer noch bei über 300. Jeder, der eine Ausbildungsstelle sucht, sollte sich bei uns in der Berufsberatung vor dem Erwerbsleben melden und die Chance auf Ausbildung ergreifen. Es ist wichtig, dass die jungen Menschen alle Optionen kennen. Auch, wenn es mit der anfangs favorisierten Lehrstelle vielleicht nicht klappt, kann auch ein Plan B die richtige Entscheidung sein. Denn jeder Jugendliche wird in der Region gebraucht und keiner darf am Über-gang von der Schule in den Beruf verlorengehen“, betont Andreas Fleischer abschließend.

Wichtig:Arbeitslosenzahl im April: 7.036

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: -378 oder -5,1 Prozent

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +384 oder +5,8 Prozent

Wichtig:Arbeitslosenquote im April: 6,3 Prozent

Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,3 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 6,0 Prozent.

Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im April 1.351 Frauen und Männer, 96 weniger als im März und 177 weniger als vor einem Jahr. 477 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 350 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.

Im April konnten 1.736 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 378 Menschen mehr als im Monat zuvor und 221 weniger als vor einem Jahr. 690 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 367 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.

Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 792 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung, 17 weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 149 bzw. 23,2 Prozent höher.

Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 205 Personen verringert. Ende April waren im Vogtland 2.626 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 47 bzw. rund 2 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Aktuell sind 32,5 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 8 Personen gesunken. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 145 bzw. 6,8 Prozent höher.

In allen Geschäftsstellen im Vogtlandkreis ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat zurück. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 3,8 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 4,3 Prozent und Auerbach mit 4,9 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 6,1 Prozent und Plauen bei 8,3 Prozent.

Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.726 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 494 mehr als im April 2024 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.310 Personen, 110 weniger als vor einem Jahr. 

Arbeitskräftenachfrage:
Im April wurden 363 Stellen gemeldet. Das sind 44 oder 10,8 Prozent weniger als im Vormonat und 86 bzw. 19,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 1.900 rund 9 Prozent unter dem Vormonat - im Vergleich zum Vorjahr sind 606 Stellen weniger im Bestand gemeldet (minus 24,2 Prozent). Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (380 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (320), der Handel (186), das Baugewerbe (131), das Gastgewerbe (65), die öffentliche Verwaltung (56), der Bereich Verkehr und Lagerei (42) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (450).

Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen mehr als 1.550 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.592. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im April bei 7,6 Prozent (Vorjahr: 7,4 Prozent).