„Wir verzeichnen im Monat November einen marginalen Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vogtland. Diese Seitwärtsbewegung zeigt sich bei fast allen ausgewiesenen Personengruppen. Bei Jugendlichen und ausländischen Menschen ist die Arbeitslosigkeit gesunken, während bei Langzeitarbeitslosen die Zahlen leicht gestiegen sind. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Arbeitslosigkeit weiter auf einem leicht erhöhten Niveau. Die wirtschaftliche Entwicklung zeigt sich im Bereich der Arbeitsagentur mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit von rund 11 Prozent – während im Jobcenter Vogtland weiterhin eine positive Tendenz sichtbar ist“, bilanziert Agenturchef Andreas Fleischer.
Die Stellenmeldungen der Unternehmen gingen im November zurück. „Der positive Trend bei den Stellenmeldungen hat sich im letzten Monat nicht fortgesetzt. Dennoch stehen fast 1.800 freie Stellen in nahezu allen Wirtschaftsbranchen zur Besetzung zur Verfügung. Trotz konjunktureller Schwäche und Transformationskrise haben viele Unternehmen weiterhin Schwierigkeiten ihre freien Stellen zu besetzen. Der Arbeitsmarktausgleich wird darüber hinaus durch ein Mismatch – aus qualifikatorischer, beruflicher oder auch regionaler Sicht - erschwert. Rund 80 Prozent des Stellenbestandes sind für Fachkräfte und Experten ausgewiesen und nur rund 20 Prozent für Helfer. Dem gegenüber stehen mehr als die Hälfte der Arbeitslosen, die ein Anforderungsniveau Helfer aufweisen. Um den Fachkräftebedarf zu sichern, investieren wir in Qualifizierungsmaßnahmen und individuelle Förderungen mit dem Ziel einer langfristigen und nachhaltigen beruflichen Integration. Einen Überblick zur beruflichen Qualifizierung und Weiterbildung bietet unsere Bildungsmesse am 1. Dezember von 10.30 Uhr bis 15.00 Uhr mit 12 regionalen Anbietern im Berufsinformationszentrum in Plauen. Alle Bildungsinteressierten sind eingeladen und sollten sich diese Informationsgelegenheit nicht entgehen lassen“, betont Andreas Fleischer abschließend.
Wichtig:Arbeitslosenzahl im November: 6.565
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: -15 oder -0,2 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +58 oder +0,9 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenquote im November: 5,9 Prozent
Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, liegt wie im Vormonat unverändert bei 5,9 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,8 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im November 1.311 Frauen und Männer, 85 weniger als im Oktober und 86 weniger als vor einem Jahr. 491 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 319 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.
Im November konnten 1.333 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 150 Menschen weniger als im Monat zuvor und 89 weniger als vor einem Jahr. 398 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 338 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.
Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 737 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 14 weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 21 bzw. 2,8 Prozent niedriger.
Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 9 Person verringert. Ende November waren im Vogtland 2.548 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 112 bzw. 4,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Aktuell sind 36 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 32 Personen auf 2.365 erhöht. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 157 bzw. 7,1 Prozent höher.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt unterschiedlich dar. In Plauen und Reichenbach ist ein leichter Rückgang an Arbeitslosen zu verzeichnen – in den anderen Geschäftsstellen ein leichter Anstieg. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 3,9 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 4,1 Prozent und Auerbach mit 4,8 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 5,7 Prozent und Plauen bei 7,5 Prozent.
Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.456 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 252 mehr als im November 2024 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.109 Personen, 194 weniger als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage:
Im November wurden 378 Stellen gemeldet. Das sind 80 Stellen weniger als im Vormonat und 130 mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand (1.786) liegt aktuell rund 13 Prozent unter dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in fast allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden die Arbeitnehmerüberlassung (515 Stellen), das Verarbeitende Gewerbe (263 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (243 Stellen), der Handel (199 Stellen) sowie das Baugewerbe (112 Stellen).
Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen über 1.500 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf rund 8.100. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im November wie im Vormonat und Vorjahr bei 7,2 Prozent.
