Anstieg der Arbeitslosigkeit geringer als zum Jahresbeginn üblich

„Die Arbeitslosigkeit in Berlin und in Brandenburg ist im Januar erwartungsgemäß gestiegen“, sagt Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit. „Der Anstieg fällt aber geringer aus, als es zu dieser Jahreszeit zu erwarten gewesen wäre.

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 2

„Die Arbeitslosigkeit in Berlin und in Brandenburg ist im Januar erwartungsgemäß gestiegen“, sagt Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit. „Der Anstieg fällt aber geringer aus, als es zu dieser Jahreszeit zu erwarten gewesen wäre. Schaut man zum Vergleich auf das Vorjahr, wird klar, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt in der Tendenz weiter verbessert hat. Die Arbeitslosenzahlen liegen in beiden Ländern im fünfstelligen Bereich unter denen vom Januar 2021.“

In Berlin waren im Januar 184.978 Personen arbeitslos. Das waren 5.687 mehr als im Dezember und 27.520 weniger als ein Jahr zuvor. In Brandenburg lag die Zahl der Arbeitslosen bei 76.392. Das waren 4.629 mehr als im Dezember und 11.411 weniger als im Januar 2021. Das ist die niedrigste Arbeitslosigkeit in Brandenburg zu einem Jahresbeginn seit 1991. Die insgesamt positive Tendenz am Arbeitsmarkt spiegeln auch die Zahlen in der Beschäftigung wider. Im November 2021 waren in Berlin 1,628 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, etwa 58.000 mehr als ein Jahr zuvor. In Brandenburg stieg die Zahl der beschäftigten Personen um mehr als 16.000 auf 883.000.

Die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit ist zu Jahresbeginn gestiegen. Im Januar zeigten in Berlin 928 Betriebe für 11.437 Beschäftigte Kurzarbeit an, in Brandenburg 1.049 Unternehmen für 10.057 Beschäftigte. Die tatsächlich geleistete Kurzarbeit kann derzeit für den Monat Oktober 2021 ausgewiesen werden. Demnach waren in Berlin 25.510 Beschäftigte in Kurzarbeit. In Brandenburg waren es 13.294 Personen. Die Kurzarbeiterquote - der Anteil der Kurzarbeitenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - betrug in Berlin 1,6 Prozent, in Brandenburg 1,5 Prozent.

Trotz der noch andauernden Pandemie bleiben die Perspektiven am Arbeitsmarkt in diesem Jahr günstig. Das geht aus den aktuellen Brancheneinschätzungen hervor, die von der Bundesagentur für Arbeit gemeinsam mit Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Kammern, Wirtschaftsförderungen und den öffentlichen Verwaltungen in Berlin und Brandenburg erarbeitet wurden. Dabei sind die Auswirkungen der vierten Corona-Welle in Teilen bereits berücksichtigt.

Demnach wird für Berlin 2022 ein Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von rund 45.800 Personen beziehungsweise 2,9 Prozent im Vergleich zu 2021 vorausgesagt. Dies ist ein höheres Wachstum als im Bund (+1,6 Prozent). Der mit Abstand größte Beschäftigungsaufwuchs in Berlin wird im Bereich der Informations- und Kommunikationsdienstleistungen erwartet. Danach folgen die Bereiche Erziehung und Unterricht sowie Gesundheitswesen. Weniger Beschäftigte wird es hingegen in Teilen des Verarbeitenden Gewerbes geben.

Für Brandenburg liegt der prognostizierte Zuwachs für das laufende Jahr bei 1,7 Prozent. Das entspricht einem Plus in der Beschäftigung von rund 14.700 Beschäftigten. Mehr Beschäftigte soll es laut Prognose im Bereich der Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen geben sowie im Gesundheitswesen, in der Lagerwirtschaft und bei Post- und Kurierdiensten. Rückgänge werden unter anderem im Bereich der Callcenter sowie im Bergbau und Gewinnung von Steinen/Erden erwartet. „Das Wachstum in der Beschäftigung ist eine erfreuliche Perspektive für den gemeinsamen Wirtschaftsraum Berlin-Brandenburg“ sagt Dr. Ramona Schröder. „Von den Unternehmen wird in fast allen Bereichen Personal gesucht. Das zeigt sich auch an den tausenden freien Stellen in der Region.“

Arbeitsmarkt Land Berlin

Im Januar 2022 waren in Berlin bei den Agenturen für Arbeit und den 12 Jobcentern insgesamt 184.978 Arbeitslose gemeldet, 5.687 Personen mehr als im Dezember 2021 und 27.520 weniger als im Januar 2021.

Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug 9,1 Prozent. Sie lag damit um 1,5 Prozentpunkte unter der des Januar 2021.

Die Zahl der Arbeitslosen von 15 bis unter 25 Jahren ist gegenüber dem Dezember um 135 bzw. 1,0 Prozent auf 13.929 gestiegen – dies sind 4.105 Jugendliche weniger als im Januar 2021 (-22,8 Prozent).

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, lag im Januar bei 236.514 Personen (ohne Kurzarbeit). Das waren 3.875 mehr als im Dezember und 26.092 weniger als im Januar 2021.

Im November 2021 waren 1.627.700 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 58.100 Personen mehr als im November 2020. Mit dieser Steigerung von 3,7 Prozent liegt die Region 2,1 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Den Arbeitsagenturen und Jobcentern wurden im Januar 4.681 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 900 weniger als im Vormonat. Insgesamt waren in diesem Monat im Land Berlin 21.782 freie Arbeitsstellen gemeldet, 5.271 mehr als im Januar 2021.

10.747 Personen nahmen an beruflichen Bildungsmaßnahmen teil.

Arbeitsmarkt Land Brandenburg

Im Januar 2022 waren in Brandenburg bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern insgesamt 76.392 Arbeitslose gemeldet, 4.629 Personen mehr als im Dezember 2021 und 11.411 weniger als im Januar 2021.

Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug 5,7 Prozent. Sie lag damit um 0,9 Prozentpunkte unter der des Januar 2021.

Die Zahl der Arbeitslosen von 15 bis unter 25 Jahren ist gegenüber dem Dezember um 408 bzw. 7,7 Prozent auf 5.673 gestiegen – dies sind 1.141 Jugendliche weniger als im Januar 2021 (-16,7 Prozent).

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, lag im Januar bei 97.106 Personen (ohne Kurzarbeit). Das waren 3.614 mehr als im Dezember und 12.252 weniger als im Januar 2021.

Im November 2021 waren 883.100 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 16.400 Personen mehr als im November 2020. Mit dieser Steigerung von 1,9 Prozent liegt die Region 0,3 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Den Arbeitsagenturen und Jobcentern wurden im Januar insgesamt 4.536 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 608 weniger als im Vormonat. Es gab in diesem Monat im Land Brandenburg 25.672 Arbeitsstellen, 6.036 mehr als im Januar 2021.

3.881 Personen nahmen an beruflichen Bildungsmaßnahmen teil.


Den Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt für Berlin und Brandenburg finden Sie im Webauftritt der Regionaldirektion - zusammen mit den Corona-Reports.

Die Eckwerte zum Arbeitsmarkt gibt es auch in den kostenfreien Smartphone-Apps „BA Statistik“ und „BA SGB II“.

Alle Informationen über Aktivitäten der Arbeitsagenturen zu Corona im Serviceportal COVID-19 der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg.  

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