Der Arbeitsmarkt im Oktober 2022

Arbeitsmarkt zeigt sich verhalten

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 31

  • 229.084 Arbeitslose im Oktober 2022
  • Quote sinkt auf 3,6 Prozent
  • Jugendarbeitslosigkeit sinkt auf 2,7 Prozent

Arbeitslosigkeit
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen

 
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen Oktober 2022

Die Arbeitslosenquote ist saisonbedingt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent gesunken. Der Rückgang an arbeitslos Gemeldeten macht sich vor allem in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) bemerkbar, in der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) fällt er schwächer aus, was vor allem auf die hohe Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine zurückzuführen ist. Bei den unter 25-Jährigen liegt die Quote mit 2,7 Prozent um 0,4 Prozentpunkte niedriger als noch im September, da viele eine Ausbildung begonnen haben. Gleichzeitig ist die Zahl der neu gemeldeten Stellen im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Im Oktober 2022 waren in Baden-Württemberg 229.084 Menschen arbeitslos gemeldet, 6.881 weniger als im September. Damit sinkt die Arbeitslosenquote leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Oktober ist wegen beginnender Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse im September saisonal bedingt und fällt schwächer aus als in einem Oktober üblich. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren hat mit Beginn des Ausbildungsjahres gegenüber dem Vormonat weiter abgenommen, hier liegt die Arbeitslosenquote bei 2,7 Prozent. 
Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat hängt allein mit saisonalen Einflüssen zusammen; ohne diese wäre die Arbeitslosigkeit gestiegen. Zwar werden aktuell immer noch viele Arbeitskräfte gesucht, und die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen übersteigt die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber deutlich. Andererseits signalisiert die relativ geringe Zahl von Abgängen Arbeitsloser in Erwerbstätigkeit die Zurückhaltung vieler Unternehmen angesichts der gesamtwirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs.“

Starker Zugang in den Jobcentern
In der Grundsicherung (SGB II) hat die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Oktober 2021 auffällig zugenommen: Es sind mit insgesamt 135.508 Personen 13,8 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Außerdem fällt der Rückgang der Arbeitslosigkeit um 2,2 Prozent im Vergleich mit September 2022 schwächer aus als in der Arbeitslosenversicherung (SGB III), wo der Rückgang bei 3,9 Prozent liegt. Grund dafür ist der Zugang an ukrainischen Staatsangehörigen, die seit Juni 2022 Anspruch auf Grundsicherung haben. Mittlerweile werden über 59 Prozent aller arbeitslos Gemeldeten in Jobcentern betreut.

Entwicklung der Kurzarbeit in Baden-Württemberg
Die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit anzeigen, ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Im Oktober zeigten in Baden-Württemberg 649 Betriebe für 10.130 Beschäftigte Kurzarbeit an. Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit kann aufgrund der statistischen Erfassungslogik bis April 2022 ausgewiesen werden, alle Zahlen zu späteren Monaten in diesem Jahr sind vorläufige Werte beziehungsweise Hochrechnungen. Im Juli 2022 haben demnach in Baden-Württemberg hochgerechnet 15.783 Beschäftigte konjunkturell bedingt kurzgearbeitet. Die Kurzarbeiterquote – der Anteil der Kurzarbeiter an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – betrug damit 0,3 Prozent.

Der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld wurde bis Ende Dezember 2022 verlängert. 
Die wichtigsten Informationen zum Kurzarbeitergeld sind auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit zusammengestellt: Informationen für Unternehmen zum Kurzarbeitergeld.