Der Arbeitsmarkt im Oktober 2025

Schwache Herbstbelebung am Arbeitsmarkt

 

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 15

  • 293.385 Arbeitslose im Oktober 2025 (minus 3,2 Prozent gegenüber Vormonat)
  • Arbeitslosenquote sinkt leicht auf 4,5 Prozent
  • Jugendarbeitslosenquote fällt auf 3,8 Prozent 

 

Arbeitslose
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen
Baden-Württemberg 

Arbeitslose Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen Baden-Württemberg
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Arbeitslosigkeit geht im Oktober nur leicht zurück

Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Baden-Württemberg ist im Oktober auf 293.385 gesunken. Der Rückgang fällt mit 3,2 Prozent (9.714 Personen) gering aus. Da der Schuljahresbeginn nach dem Statistikstichtag für die Arbeitslosenzahlen im September lag, wäre ein stärkerer Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Oktober durch einen Nachholeffekt aus dem September zu erwarten gewesen. Die Herbstbelebung fällt deshalb nur schwach aus – und ist damit seit 2022 die vierte schwache Herbstbelebung in Folge.

Jugendarbeitslosigkeit sinkt – liegt aber weiterhin über dem Vorjahresniveau

Die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen unter 25 Jahren ist im Vergleich zum Vormonat gesunken – um knapp 13 Prozent (3.900) auf rund 26.500. Der Rückgang fällt allerdings geringer aus als zu dieser Jahreszeit – aufgrund von Schul- und Ausbildungsbeginn – üblich. Damit liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen weiterhin über dem Vorjahresniveau (plus 8,7 Prozent).   

Wenig Dynamik am Arbeitsmarkt – Arbeitslosigkeit verharrt auf hohem Niveau

Im bisherigen Jahresverlauf haben mehr arbeitslose Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen als im Vorjahreszeitraum (plus 7,5 Prozent). Auch im Oktober konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden als im Vorjahresmonat (plus 18 Prozent). Allerdings ist die Dynamik am Arbeitsmarkt weiterhin zu schwach, um die Arbeitslosigkeit stärker sinken zu lassen. Denn auch die Arbeitslosmeldungen aus Erwerbstätigkeit sind nach wie vor hoch und liegen um 5,5 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Rund zwei Drittel der Arbeitslosmeldungen entfallen auf Fachkräfte mit Ausbildung oder Studium.

Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt:

„Auf dem Arbeitsmarkt gibt es zu wenig Bewegung. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst kaum noch. Arbeitslose haben es weiterhin schwer, eine neue Beschäftigung zu finden. Berufliche Weiterbildung wird jetzt in der Transformation immer wichtiger, um beruflichen Kompetenzen in der Arbeitslosigkeit auszubauen. Auch rechnen wir damit, dass mit Anziehen der Konjunktur teilweise auch neue Qualifikationen nachgefragt werden.“

Die Bundesagentur für Arbeit wird in Baden-Württemberg in diesem Jahr voraussichtlich rund 480 Millionen Euro in die berufliche Weiterbildung investieren – etwa ein Drittel mehr als 2024. 2025 haben bereits rund 38.000 Personen eine von der Bundesagentur für Arbeit geförderte berufliche Weiterbildung begonnen

Kurzarbeit im Südwesten steigt – weiterhin höchste Quote im Bund

Im Juli 2025 befanden sich nach vorläufigen hochgerechneten Daten 61.702 Personen in Kurzarbeit. Das sind 5,2 Prozent mehr als im Vormonat (Juni 2025: 58.669 Personen). Die Kurzarbeiterquote beträgt 1,3 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Besonders betroffen ist das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg, vor allem die Metall- und Elektroindustrie.