- 290.267 Arbeitslose im April 2025 (minus 0,6 Prozent gegenüber Vormonat)
- Arbeitslosenquote bleibt bei 4,5 Prozent
- Saisonbereinigter Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich fort
- Jugendarbeitslosenquote unverändert bei 3,6 Prozent
Arbeitslose
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen Baden-Württemberg

Saisonbereinigter Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich fort
Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Baden-Württemberg ist im April geringfügig auf 290.267 (minus 0,6 Prozent bzw. 1.681 Personen weniger als im Vormonat) zurückgegangen. Verglichen mit dem April des vorigen Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um 25.500 (plus 9,6 Prozent) höher. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. Schaut man auf die jungen Menschen bis 24 Jahre, so erhöhte sich die Arbeitslosenzahl um 3.051 (plus 14,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Die Jugendarbeitslosenquote ist im selben Zeitraum auf 3,6 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte) angestiegen. Der seit Mitte 2022 andauernde Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit setzte sich im April fort (plus 2.000 Personen; plus 0,5 Prozent).
Langzeitarbeitslosigkeit wächst und verfestigt sich
Die wirtschaftliche Wachstumsschwäche hinterlässt immer deutlicher ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt. So ist die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen – als langzeitarbeitslos gilt, wer mindestens ein Jahr ununterbrochen arbeitslos ist – im April auf 87.158 (plus 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat) gestiegen. Mehr als jeder Vierte ist bereits von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Damit erreicht die Langzeitarbeitslosigkeit im Südwesten den höchsten Stand seit Januar 2008; selbst nach der Finanzkrise 2008/ 2009 lag die Langzeitarbeitslosigkeit nicht so hoch wie im April 2025. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie (2019) lag die Langzeitarbeitslosigkeit bei etwa knapp 50.000 im Jahresdurchschnitt. Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen steigt seit Mitte 2023 nahezu ununterbrochen; die Arbeitslosigkeit verfestigt sich zunehmend. Mehr als die Hälfte der langzeitarbeitslosen Menschen ist zwei Jahre oder länger arbeitslos.
Chancen auf Beschäftigung sind derzeit eingeschränkt
Die Chancen von arbeitslosen Menschen, aus der Arbeitslosigkeit in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu kommen, sind aktuell sehr niedrig. Die geringe Dynamik am Arbeitsmarkt sorgt für zu wenig Möglichkeiten, (Langzeit-) Arbeitslosigkeit zu beenden. Dies trifft vor allem Menschen mit geringerem Qualifikationsniveau stärker. Ursache ist vor allem die schwache Konjunktur. Die Unternehmen halten sich mit Neueinstellungen zurück.
Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Das Anwachsen der Langzeitarbeitslosigkeit sehe ich mit großer Sorge, denn es ist ungleich schwerer, aus einer längeren Erwerbslosigkeit wieder in Beschäftigung zu kommen. Langzeitarbeitslosigkeit ist das Vermittlungshemmnis, das in der Arbeitslosigkeit entsteht und sehr belastend für die Betroffenen ist. Mit Blick auf den Fachkräftebedarf kommt es immer stärker darauf an, die eigenen Qualifikationen und Weiterbildungen zu aktualisieren. Auch sich breiter aufzustellen und über sein bisheriges Berufsfeld hinaus nach passenden Tätigkeiten zu suchen, kann hilfreich sein. Genauso wichtig ist es, sein Netzwerk zu aktivieren, denn die sozialen Kontakte und ein unterstützendes Umfeld sind für eine erfolgreiche Jobsuche ein sehr wesentlicher Faktor.“