Pressemitteilung
Nr. 15 / 2025 – 30. September 2025
Arbeitsmarkt im September:
Leichte Herbstbelebung am hessischen Arbeitsmarkt
- Arbeitslosenquote in Hessen sinkt auf 5,8 Prozent
- Arbeitskräftenachfrage weiter rückläufig
- Mehr Menschen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
Frankfurt – Im September ist die Zahl der Arbeitslosen in Hessen im Vergleich zum Vormonat um gut 6.400 auf 206.490 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote ging damit um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent zurück.
„Mit dem Ende der Ferienzeit beobachten wir saisonüblich einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Dieser ist in diesem Jahr jedoch vergleichsweise schwach ausgefallen“, kommentiert Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, die aktuell vorgestellten Arbeitsmarktzahlen. „Vor allem die weiter sinkende Arbeitskräftenachfrage und der starke Rückgang in der Arbeitnehmerüberlassung sind Indikatoren dafür, dass dem hessischen Arbeitsmarkt weiterhin positive Impulse fehlen.“
Der aktuell von den Forschungsinstituten prognostizierte Konjunkturaufschwung ist damit am Arbeitsmarkt noch nicht erkennbar. „Ohne spürbaren Aufschwung bleiben Arbeitgeber zurückhaltend beim Thema Personal. Sollte die durch das Sondervermögen der Bundesregierung ausgelöste Konjunkturbelebung eintreten, trifft diese zudem auf einen Arbeitsmarkt, auf dem Fachkräfte fehlen und der mittelfristig von einer deutlichen Verknappung der verfügbaren Erwerbspersonen gekennzeichnet sein wird. Oberste Priorität haben daher sowohl der Abbau der Arbeitslosigkeit als auch die Fachkräftesicherung. Die von der Bundesagentur für Arbeit durchgeführten, arbeitspolitischen Maßnahmen sind dazu ein wichtiges Instrument, um das vorhandene Arbeitskräftepotential nutzbar zu machen“, so Martin weiter.
Arbeitslosigkeit: Quote sinkt auf 5,8 Prozent
In Hessen waren im September insgesamt 206.490 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem August ist die Zahl damit um 6.433 (- 3,0 Prozent) gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit dagegen gestiegen, um 10.626 Personen bzw. 5,4 Prozent. Von dem saisonbedingten Rückgang zum Vormonat haben alle Personengruppen profitiert, insbesondere Jugendliche unter 25 Jahren, die nach Schul- und Ausbildungsende eine Arbeits- bzw. Ausbildungsstelle aufgenommen haben. Allein in dieser Gruppe ging die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 8,4 Prozent zurück. Rechnet man diese saisonalen Effekte heraus, wäre in Hessen ein leichter Anstieg zum Vormonat um 1.000 Menschen (0,3 Prozent) zu beobachten.
Von den im August arbeitslos gemeldeten Personen bezogen 71.796 Leistungen der Agenturen für Arbeit. Das entspricht einem Rückgang um 3.289 bzw. 4,4 Prozent gegenüber August. In den hessischen Jobcentern waren im September 134.694 Menschen in der Grundsicherung / im Bürgergeld als arbeitslos gemeldet. Das ist ein Rückgang um 2,3 Prozent zum Vormonat, aber eine Steigerung von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung leicht gewachsen
Gemäß den jüngsten verfügbaren Daten stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9.600 auf rund 2.762.000 Personen, was einem Zuwachs um 0,4 Prozent entspricht. Damit liegt Hessen erneut über dem bundesweiten Wert von 0,1 Prozent.
Unverändert findet vor allem in den Wirtschaftszweigen Heime und Sozialwesen (+ 3,7 Prozent), Verkehr und Logistik (+ 3,2 Prozent) sowie im öffentlichen Dienst und dem Gesundheitswesen (jeweils + 2,8 Prozent) ein Aufbau an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum statt. Dagegen ging die Zahl der Beschäftigten vor allem in der Arbeitnehmerüberlassung (- 8,3 Prozent) aber auch im verarbeitenden Gewerbe (- 3,1 Prozent), wozu auch die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie (- 3,7 Prozent) zählt, zurück.
Abnahme offener Stellen – vor allem im Helfersegment
Branchenübergreifend wurden den hessischen Arbeitsagenturen im September nur 8.561 neue Stellen und damit 2 Prozent weniger als im August gemeldet. Saisonbereinigt der niedrigste Wert seit Mai 2020. Der Bestand an offenen Stellen lag fast unverändert bei 43.958. Die von den Arbeitgebern hierbei gestellten Anforderungen verteilen sich zu 24.768 auf Fachkräfte, 10.456 auf Experten aber nur auf 8.734 Helfer, also Menschen ohne Qualifikation. Auf diese Gruppe entfallen damit nur knapp 20 Prozent der ausgeschriebenen Stellen. Dem standen im September insgesamt 100.041 arbeitslos gemeldeten Personen auf „Helfer-Niveau“ gegenüber. Das entspricht 48,5 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Menschen. Auf 100 für Helfer ausgeschriebene Stellen kommen damit rechnerisch in Hessen 1.145 Arbeitssuchende ohne Berufsabschluss.
Mehr Menschen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
In Hessen befanden sich im September insgesamt 44.831 Menschen in von den Arbeitsagenturen geförderten arbeitspolitischen Maßnahmen, davon rund 16.400 in der Beruflichen Weiterbildung und knapp 12.200 in beruflichen Eingliederungsmaßnahmen. Allein in der beruflichen Weiterbildung ist damit die Zahl der darin befindlichen Personen im Vergleich zum Vorjahrszeitraum um fast 14 Prozent gestiegen.
Arbeitsmarkt in den hessischen Regionen: Fulda unverändert unter 4 Prozent
Erneut weist der Landkreis Fulda mit 3,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in Hessen auf. 16 weitere der 26 hessischen Kreise liegen unter dem Landeswert von 5,8 Prozent. Dazu zählen der Vogelsbergkreis (4,2 Prozent), Hersfeld-Rothenburg (4,3 Prozent) sowie Wetteraukreis, Marburg-Biedenkopf und Bergstraße (jeweils 4,5 Prozent). Die höchsten Arbeitslosenquoten weisen Offenbach (9,4 Prozent), Kassel (9,0 Prozent), Wiesbaden (8,1 Prozent) sowie Frankfurt und Groß-Gerau (jeweils 6,9 Prozent) auf.
