Arbeitsmarkt im Oktober

Herbstbelebung in Hessen bleibt weiterhin aus 

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 17

Herbstbelebung in Hessen bleibt weiterhin aus 

  • Leichter Rückgang der Arbeitslosenzahlen
  • Arbeitslosenquote bleibt bei 5,8 Prozent
  • Beschäftigung in Hessen steigt stärker als im Bund

Frankfurt – In Hessen ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Rund 205.350 Personen waren arbeitslos gemeldet und damit gut 1.140 weniger als im September. Gleichzeitig ist die Beschäftigung in Hessen gewachsen und das stärker als im Bundesdurchschnitt. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 5,8 Prozent. 

„Wir sehen aktuell in Hessen kaum Anzeichen für eine Herbstbelebung. Zwar entwickelt sich bei uns die Beschäftigung besser als im Bund. Auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen ist leicht gestiegen und der Arbeitsmarkt zeigt sich insgesamt etwas aufnahmebereiter. Aber diese Tendenzen genügen noch nicht für eine Trendwende. Im Gegenteil: Rechnet man jahreszeitübliche Entwicklungen heraus, so sehen wir im Oktober einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit,“ kommentiert Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, die vorgestellten Arbeitsmarktzahlen. „Hessens Branchenmix und unsere Position bei wachsenden Branchen gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich die Entwicklung bei der Beschäftigung fortsetzen könnte.“ 

Arbeitslosigkeit leicht gesunken 

In Hessen waren im Oktober insgesamt 205.352 Personen arbeitslos gemeldet und damit 1.138 (- 0,6 Prozent) weniger als im September. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit dagegen um 5,2 Prozent bzw. 10.167 Personen gestiegen. 

Saisonüblich ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Oktober vor allem auf die Gruppe junger Menschen unter 25 Jahren zurückzuführen. Aufgrund von Ausbildungsbeginn und dem Start schulischer und universitärer Ausbildungswege ging deren Arbeitslosigkeit gegenüber September um 3,8 Prozent am deutlichsten zurück.

Rechnet man diese saisonalen Effekte heraus, wäre in Hessen ein leichter Anstieg zum Vormonat um 1.000 Menschen (0,4 Prozent) zu beobachten gewesen und die Arbeitslosenquote läge bei 5,9 Prozent.

Von allen Arbeitslosen in Hessen wurden im Oktober 71.468 bzw. 34,8 Prozent von den Agenturen für Arbeit betreut. In den hessischen Jobcentern waren im September 133.884 Menschen in der Grundsicherung / im Bürgergeld als arbeitslos gemeldet, was einem Anteil von 65,2 Prozent an den Arbeitslosen entspricht. 

Ausbildungsmarkt: Zahl der Ausbildungsplätze sinkt

Traditionell stellen die Arbeitsagenturen im Oktober die Ergebnisse zum Ausbildungsmarkt 2024/25 vor. Bei den Arbeitsagenturen in ganz Hessen hatten sich insgesamt 36.273 Jugendliche für die Suche nach einem Ausbildungsplatz gemeldet. Das waren 1.615 mehr als im Vorjahr. Ende September waren noch immer 3.642 auf der Suche nach der passenden Lehrstelle, das sind 1.226 mehr als im Vorjahr. Das Angebot der gemeldeten Ausbildungsstellen ging gegenüber dem Vorjahr um 2.220 auf insgesamt 32.468 zurück. Hiervon waren am 30. September noch 2.854 Stellen unbesetzt.

Beschäftigung und neue Stellen leicht gewachsen

Gemäß den jüngsten verfügbaren Daten aus August stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16.000 auf rund 2.784.500 Personen. Mit einem Anstieg der Beschäftigung um 0,6 Prozent liegt Hessen damit hinter Hamburg (0,9) bundesweit auf Platz zwei und über dem bundesweiten Durchschnitt, der bei 0,1 Prozent liegt.

Verkehr und Logistik war zusammen mit Heimen und Sozialwesen (jeweils + 3,7 Prozent) die Branchen in Hessen mit dem stärksten Aufbau an Arbeitsplätzen, gefolgt vom öffentlichen Dienst (+3,1 Prozent) und dem Gesundheitswesen (+ 3,0 Prozent). Dagegen fand in der Arbeitnehmerüberlassung (- 7,7 Prozent), im Verarbeitenden Gewerbe (- 2,9 Prozent), wozu auch die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie (- 3,4 Prozent) und die Herstellung von Vorprodukten (4,5 Prozent) zählt, ein Abbau an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen statt. Allerdings hat sich diese Entwicklung gegenüber den Vormonaten leicht abgeschwächt. 

Den hessischen Arbeitsagenturen wurden im Oktober 8.847 neue Stellen gemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von 3,3 Prozent gegenüber September. Der Bestand an offenen Stellen ging leicht auf 43.764 zurück (-0,4 Prozent). 

Fast 50.000 Menschen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen

In Hessen befanden sich im Oktober insgesamt 48.258 Menschen in von den Arbeitsagenturen geförderten arbeitspolitischen Maßnahmen, davon rund 17.522 in der Beruflichen Weiterbildung und knapp 13.085 in beruflichen Eingliederungsmaßnahmen. Zudem wurde in knapp 4.500 Fällen die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit finanziell gefördert.

Arbeitsmarkt in den hessischen Regionen: Offenbach erreicht fast 10 Prozent Quote

In Hessen lagen 17 der 26 hessischen Kreise bei der Arbeitslosenquote unter dem Landeswert von 5,8 Prozent. Fulda weist hessenweit die niedrigste Quote mit 3,8 Prozent aus. Danach folgen der Vogelsbergkreis (4,1 Prozent), Hersfeld-Rothenburg (4,3 Prozent) sowie Waldeck-Frankenberg und der Schwalm-Eder-Kreis mit jeweils 4,4 Prozent. Die höchsten Arbeitslosenquoten weisen die Städte Offenbach (9,7 Prozent), Kassel (8,9 Prozent), Wiesbaden (8,1 Prozent) sowie Frankfurt (6,9 Prozent) auf.