Arbeitsmarkt im November

Arbeitsmarkt in Hessen fehlen unverändert die Impulse 

28.11.2025 | Presseinfo Nr. 19

Arbeitsmarkt in Hessen fehlen unverändert die Impulse 

  • 3.000 weniger Arbeitslose in Hessen
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 5,7 Prozent
  • Beschäftigung weiter gestiegen 

Frankfurt – Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im November weiter zurückgegangen. Rund 202.400 Menschen waren arbeitslos gemeldet und damit 2.961 Personen weniger (-1,4 Prozent) als im Oktober. Gegenüber dem Vorjahr ist dies aber immer noch eine Steigerung um 4,9 Prozent. Gleichzeitig ist die Beschäftigung in Hessen weiter gewachsen und liegt erneut über dem Bundesdurchschnitt. Die Arbeitslosenquote geht auf 5,7 Prozent zurück. 

„Dem Arbeitsmarkt in Hessen fehlen unverändert die Impulse. Zwar ist die Arbeitslosigkeit saisonüblich im November gesunken, aber der Rückgang ist weniger deutlich ausgefallen als im Rahmen der ansonsten üblichen Herbstbelebung erhofft“, kommentiert Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, die aktuellen Entwicklung am Arbeitsmarkt. „Saisonbereinigt sehen wir eine Stagnation bei der Arbeitslosigkeit. Die unverändert schlechte Stimmung bei den Arbeitgebern lässt sich an der Entwicklung der gemeldeten Stellen ablesen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist unverändert rückläufig, sowohl unterjährig als auch zum Vorjahr.“ 

Arbeitslosigkeit nur saisonbedingt gesunken 

Im November waren in Hessen 202.391 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 2.961 (-1,4 Prozent) weniger als im Oktober. Gegenüber dem Vorjahr ist dies jedoch eine Zunahme um 9.498 Personen bzw. 4,9 Prozent. 

Rechnet man saisonale Effekte heraus, ist in Hessen die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat konstant geblieben. Die bereinigte Arbeitslosenquote liegt bei 5,9 statt bei 5,7 Prozent.

Von allen Arbeitslosen in Hessen wurden im November 70.433 bzw. 34,8 Prozent von den Agenturen für Arbeit betreut. In den hessischen Jobcentern waren im November 131.958 Menschen in der Grundsicherung / im Bürgergeld als arbeitslos gemeldet, was einem Anteil von 65,2 Prozent an den Arbeitslosen entspricht. 

Arbeitsstellen sowohl im Bestand als auch beim Neuzugang weiter rückläufig 

Der Stellenbestand der hessischen Arbeitsagenturen weist mit 43.012 offenen Stellen ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 10,9 Prozent auf. Der Stellenzugang im November lag mit rund 8.452 gemeldeten Stellen (-3,8 Prozent) ebenfalls unter dem Vorjahreswert.

Ausbildungsmarkt: Nachvermittlungsphase bestätigt kritische Situation 

Ab Oktober, wenn das Lehrjahr bereits begonnen hat, starten die Arbeitsagenturen die sogenannte Nachvermittlungsphase, um bisher unvermittelten Jugendlichen doch noch einen Ausbildungsplatz zu sichern. Am 30.09. waren 3.608 Bewerber und Bewerberinnen noch unversorgt. Weitere 2.744 junge Menschen haben sich seit Oktober zusätzlich bei den Arbeitsagenturen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz gemeldet. In der Nachvermittlungsphase sind damit insgesamt 6.352 Personen auf Ausbildungsplatzsuche. Dem standen aber nur 3.246 freie Ausbildungsstellen gegenüber. Bis Mitte November (Stichtag 12.11.2025) hatte sich die Situation nicht entspannt. Aktuell sind 3.677 Jugendliche unversorgt und 1.242 Ausbildungsstellen unbesetzt.

„Wir beobachten, dass aufgrund der Wirtschaftsschwäche die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen zurückgeht und damit die Chancen für Ausbildungssuchende sinken. Dennoch sind wir zuversichtlich, vielen jungen Menschen in der Nachvermittlung Ausbildungsplätze zu vermitteln und gleichzeitig den Betrieben zu helfen, die noch freien Ausbildungsstellen zu besetzen“, so Dr. Martin.

Beschäftigung in Hessen gewachsen

Gemäß den jüngsten verfügbaren Daten aus September stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen auf 2.799.700 Personen. Sowohl gegenüber dem Vorjahr (+14.000) als auch gegenüber Oktober (+15.300) ist dies ein Anstieg von 0,5 Prozent an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Damit liegt Hessen unverändert in der Spitzengruppe der Bundesländer mit dem größten Wachstum und über der Entwicklung des Bundes, die derzeit nur 0 Prozent beträgt.

Bei der Betrachtung der Branchenentwicklungen sticht bereits wiederholt die Arbeitnehmerüberlassung hervor, die eine Indikatorfunktion für die Wirtschaftsentwicklung besitzt. Sie hat erneut im Vergleich zum Vorjahr mit -8,6 Prozent den stärksten Rückgang an Beschäftigung erlebt. Auch im Verarbeitenden Gewerbe (- 3,1 Prozent), wozu auch die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie (- 3,6 Prozent) und die Herstellung von Vorprodukten 

(-4,8 Prozent) zählt, sowie in der Land-, Fortwirtschaft und Fischerei (- 2,5 Prozent) fand ein Abbau an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen statt.

Die größten Zuwächse weisen die Wirtschaftszweige Verkehr und Logistik (+4,0 Prozent), Heimen und Sozialwesen (+ 3,8 Prozent), das Gesundheitswesen (+3,0 Prozent) sowie die Öffentliche Verwaltung (+2,6 Prozent) auf. 

Arbeitsmarkt in den hessischen Regionen: Niedrigste Arbeitslosigkeit unverändert in Fulda 

In Hessen lagen 17 der 26 hessischen Kreise bei der Arbeitslosenquote unter dem Landeswert von 5,7 Prozent. Fulda weist hessenweit die niedrigste Quote mit 3,7 Prozent aus. Danach folgen der Vogelsbergkreis (4,0 Prozent), Marburg-Biedenkopf und Hersfeld-Rothenburg (beide 4,3 Prozent). Die höchsten Arbeitslosenquoten weisen die Städte Offenbach (9,4 Prozent), Kassel (8,7 Prozent), Wiesbaden (8,0 Prozent) sowie Frankfurt und Groß-Gerau (jeweils 6,8 Prozent) auf.