Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im März leicht gesunken. Rund 205.200 Menschen waren arbeitslos gemeldet, knapp 2.200 weniger als im Februar bzw. rund 11.400 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank zum Vormonat um 0,1 Prozent und liegt aktuell bei 5,8 Prozent. Der Stellenbestand bewegt sich mit rund 46.800 fast auf Vorjahres-Niveau (-0,6 Prozent).
„Die Arbeitslosigkeit ist saisonüblich zurückgegangen. Jedoch ist die derzeitige Entwicklung von einem klassischen Frühjahrsaufschwung ein ganzes Stück entfernt“, kommentiert Dr. Frank Martin, Leiter der hessischen Regionaldirektion, die jetzt veröffentlichten Arbeitsmarktdaten. „Saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um rund 1.000 Personen (+0,5 Prozent) und im Vorjahresvergleich sogar um ungefähr 11.000 Personen (+5,8 Prozent) angestiegen. Auch beim Stellenzugang fällt der Vergleich mit März 2024 ernüchternd aus. Damals meldeten Arbeitgeber 7,2 Prozent mehr neue, offene Arbeitsstellen.“
Mit Ausblick auf die nächsten Monate sagt Martin: „Dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Vorjahresvergleich weiter wächst, ist erfreulich. Mehrere Branchen tragen zum Wachstum bei, insbesondere der Rückgang im industriellen Bereich belastet jedoch sehr. Wir können daher in diesem Jahr nicht sicher mit einer entsprechend positiven Weiterentwicklung der Beschäftigungszahlen rechnen. Möglicherweise sehen wir hier eine Stagnation, im schlimmsten Fall sogar rückläufigen Zahlen.“ Schwarzmalerei sei keine Option. „Die wirtschaftliche Situation ist aktuell herausfordernd. Dies sollte für alle am Arbeitsmarkt Beteiligten ein Ansporn sein. Insbesondere im Bereich der flächendeckenden Fachkräfteengpässe müssen dringend Lösungen gefunden werden.“
Arbeitslosigkeit in Hessen: Quote sinkt auf 5,8 Prozent
Im März ist die Zahl der Arbeitslosen in Hessen gesunken. 205.242 Frauen und Männer waren im Berichtsmonat arbeitslos gemeldet. Das waren 2.165 (-0,1 Prozent) weniger als im Februar und 11.399 (+5,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent und liegt aktuell bei 5,8 Prozent. Im März 2024 lag die Quote noch bei 5,6 Prozent. Saisonbereinigt stieg die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um weitere 1.000 Personen an.
Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit haben im Vergleich zum Vormonat fast alle betrachteten Personengruppen profitiert. Der größte Anteil entfiel auf Jugendliche unter 25 Jahren (-3,0 Prozent) und Männer (-1,4 Prozent). Leicht gestiegen ist die Arbeitslosigkeit nur bei Langzeitarbeitslosen (+0,2 Prozent).
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im März 2025 auf 259.525 Personen. Das waren 2.706 (-0,1 Prozent) weniger als vor einem Monat. Ein Jahr zuvor waren noch 7.052 Personen weniger in der Unterbeschäftigung registriert.
Entwicklung in den Rechtskreisen: Anteil SGB III leicht rückläufig
Zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) gehörten 35,0 Prozent (71.823 Personen) aller Arbeitslosen. Das sind 2,8 Prozent weniger als im Februar. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen im SGB III um 13,4 Prozent (8.490 Menschen).
Zum Rechtskreis SGB II (Grundsicherung / Bürgergeld) zählten im Berichtsmonat 65,0 Prozent (133.419 Personen) aller Arbeitslosen. Das sind 0,1 Prozent weniger als noch im Vormonat und bedeutet einen Anstieg von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Offene Stellen: Stellenzugang weiter deutlich unter Vorjahresniveau
Der gemeldete Stellenbestand bei den hessischen Arbeitsagenturen weist mit 46.791 offenen Stellen nur einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr (-0,6 Prozent) auf. Nominal sind es 295 Stellen weniger.
Wie in den Monaten zuvor, lag der Stellenzugang im März mit 8.794 gemeldeten Stellen (-7,2 Prozent) deutlich unter dem Vorjahreswert.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt gegenüber dem Vorjahr um 14.200 Personen
Der hochgerechnete vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten belief sich im Januar 2025 auf rund 2.764.200 Personen in Hessen. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 14.200 (+0,5 Prozent) sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Damit ist der Trend in Hessen, der deutlich über dem Wert des Bundes liegt (+0,1 Prozent), seit Monaten ungebrochen.
Die Liste der Branchen, die im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der Beschäftigung verzeichnen, wird bereits den siebten Monat in Folge von der
Arbeitnehmerüberlassung angeführt:
Arbeitnehmerüberlassung (-10,5 Prozent), Verarbeitendes Gewerbe (-1,8 Prozent), Kunst, Unterhaltung und Erholung (-1,3 Prozent), Information und Kommunikation (-0,8 Prozent), Baugewerbe (-0,7 Prozent) sowie Handel, Instandhaltung und Reparatur von KFZ (-0,4 Prozent).
Die größten Zuwächse weisen die Wirtschaftszweige Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung sowie Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgungswirtschaft (jeweils +2,6 Prozent), Erziehung und Unterricht (+2,5 Prozent), Gesundheitswesen (+2,4 Prozent), Heime und Sozialwesen (+2,2 Prozent) und Verkehr und Lagerei (+2,1 Prozent) auf.
Entwicklung in den Regionen: Arbeitslosenquote von Fulda unter vier Prozent, Stadt Offenbach bei 9,7 Prozent
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Hessen liegt unverändert im Landkreis Fulda (3,9 Prozent). Aktuell liegen neun weitere der 26 hessischen Kreise unter der 5-Prozent-Marke. Dazu zählen Hersfeld-Rothenburg (4,4 Prozent), Wetteraukreis (4,5 Prozent), Vogelsbergkreis (4,5 Prozent), Schwalm-Eder-Kreis (4,6 Prozent) Hochtaunuskreis (4,6 Prozent), Odenwaldkreis (4,7 Prozent), Kassel (4,7 Prozent), Bergstraße (4,7 Prozent) sowie Marburg-Biedenkopf (4,9 Prozent).
Unverändert weisen die höchsten Quoten die Stadt Wiesbaden (8,2 Prozent), die Stadt Kassel (9,0 Prozent) und die Stadt Offenbach (9,7 Prozent) auf.