Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein: März 2024

-   Aktuell: 93.200 Arbeitslose in Schleswig-Holstein, die Quote beträgt 5,8 Prozent

-   Im Vorjahresvergleich ein Zuwachs von 4.700 oder 5,3 Prozent

-   Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.300 oder 2,4 Prozent gesunken

-   Markus Biercher: „Die Frühjahrs­belebung am Arbeitsmarkt hat begonnen“

-   Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt im Vorjahresvergleich um 9.300 auf 1.049.600 an

-   Start 01.04.2024: Qualifizierungsoffensive fördert Unternehmen und Beschäftigte

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 16

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 93.200. Das ist ein Rückgang von 2.300 oder 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat Februar. Zum Vorjahresmonat hat sich die Zahl der Ar­beitslosen um etwa 4.700 oder 5,3 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 5,8 Pro­zent, im März des vergangenen Jahres lag sie bei 5,6 Prozent.

„Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt hat begonnen. Im März haben sich insgesamt weniger Menschen arbeitslos gemeldet und gleichzeitig konnten mehr Arbeitslose eine neue Beschäftigung aufnehmen“, zeigt sich Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (28.03.2024) in Kiel, mit den Arbeitsmarktdaten zufrieden.  

„Und trotz der gesamtpolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen befindet sich der Arbeitsmarkt in einer weiterhin stabilen Verfassung. Dies zeigt sich in der Anzahl der 6.200 Arbeitslosmeldungen, die geringer ausfallen als in den ersten zwei Monaten des Jahres. So zählten wir im Vormonat 6.700 und im Januar sogar 9.800 Arbeitslosmeldungen. Unternehmen stellten im aktuellen Monat insgesamt 6.900 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die zuvor arbeitslos waren. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein Plus von 2.000 oder 29,5 Prozent. Im Januar waren es 4.600 Neueinstellungen“, unterstreicht Markus Biercher die aktuell positive Entwicklung.

Personalnachfrage

Zum Ende des ersten Quartals pendelt sich der Bestand an gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Jobs bei 25.500 ein und entspricht damit etwa den Niveaus der Monate Januar und Februar. „In diesem Jahr sind insgesamt 15.200 freie Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet worden, dies sind 750 oder 4,6 Prozent weniger als im ersten Quartal 2023. Das geringe Wirtschaftswachstum führt dazu, dass Unternehmen den Arbeitgeber-Services der Arbeitsagenturen und Jobcenter weniger Stellen melden. Der Bedarf an gut qualifizierten Arbeits- und Fachkräften bleibt aber vor dem Hintergrund des demografischen Wandels branchenübergreifend hoch. Allein die Wirtschaftsbereiche technische  und wirtschaftliche Dienstleistungen, das Gesundheits- und Sozialwesen, aber auch Handel und Verarbeitendes Gewerbe suchen über 18.300 neue Mitarbeitende“, beschreibt Biercher die derzeitige Arbeitskräftenachfrage im Norden.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Datenstand Januar 2024) liegt im Vorjahresvergleich bei insgesamt 1.049.600 und weist damit ein Wachstum von 9.300 (+0,9 Prozent) aus. „Wie bei den aktuellen Stellenangeboten treibt der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) die Beschäftigung positiv nach oben, denn dort fanden innerhalb der vergangenen zwölf Monate 8.100 zusätzliche Einstellungen statt. Beispielsweise stieg die Anzahl der Beschäftigten überproportional in den Bereichen Heime und Sozialwesen mit einem Plus von 2.800 oder 2,9 Prozent, öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung um 2.000 oder 2,8 Prozent und Immobilien,  freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit 1.500 oder 2,3 Prozent an“, beschreibt Markus Biercher die Beschäftigungsentwicklung in Schleswig-Holstein.

Qualifizierungsoffensive – gesetzliche Änderungen treten zum 1. April in Kraft

„Ob Digitalisierung oder Transformation, Strukturwandel oder demografischer Wandel: Die berufliche Aus- und Weiterbildung gewinnt für immer mehr beschäftigte Mitarbeitende in den Betrieben aber auch für die Unternehmen selbst an Bedeutung. Um dieser Entwicklung zu begegnen, strukturelle Arbeitslosigkeit zu vermeiden und Fachkräfte in den Betrieben zu sichern, hat die Bundesagentur für Arbeit ihre Förderinstrumente für Unternehmen und Beschäftigte weiterentwickelt. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung treten die entsprechenden Änderungen zum 01. April in Kraft.  So können Arbeitnehmende beispielsweise höhere Zuschüsse zu Lehrgangskosten und zum Arbeitsentgelt erhalten. Vereinfachte Förderkonditionen, höhere Zuschüsse und feste Fördersätze kommen den Unternehmen entgegen“, betont Biercher, der besonders Unternehmen ermuntert, eigene an- und ungelernte Mitarbeitende zur gesuchten eigenen Fachkraft weiterzubilden. 

Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (März 2024)
Kreise
  • Niedrigste Quote: Stormarn mit 4,2 Prozent
  • Höchste Quote: Dithmarschen mit 6,4 Prozent
Kreisfreie Städte
  • Niedrigste Quote: Kiel mit 7,8 Prozent
  • Höchste Quote: Neumünster mit 8,9 Prozent