Beachtlicher Beschäftigungsanstieg in Schleswig-Holstein

IAB-Studie weist aber deutliche Unterschiede in den Kreisen und kreisfreien Städten aus und gibt Handlungsempfehlungen.

29.05.2025 | Presseinfo Nr. 21

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit hat im Auftrag der Regionaldirektion Nord in Kiel eine Studie der regionalen Beschäftigungsentwicklung erstellt, die einen Zeitraum von annähernd 25 Jahren untersucht.

„Die IAB-Studie zeigt auf, wie sich der Arbeitsmarkt und die Beschäftigung in Schleswig-Holstein über den Zeitraum von 1999 bis 2023 entwickelt haben und weist dazu detaillierte Daten für alle elf Landkreise und vier kreisfreie Städte aus“, erklärt Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion
Nord in Kiel.

Die vergleichende Analyse des IAB IAB-Regional 02/2025 beschreibt dabei u.a. regionale Unterschiede im Beschäftigungswachstum und benennt verschiedene Einflussfaktoren. „Detaillierte Auswertungen zur Branchenoder Qualifikationsstruktur der Beschäftigten, zur Größe der Betriebe,
zum demografischen Wandel, zum Aspekt der Aus- und Weiterbildung, aber auch der steigende Anteil von Schülerinnen und Schülern, die die Schule ohne Schulabschluss verlassen, werden wissenschaftlich beschrieben, grafisch dargestellt und bewertet“, beschreibt Biercher die umfangreiche Regionalstudie für Schleswig-Holstein.

Erfreut zeigt sich Biercher, dass die Studie für Schleswig-Holstein ein kräftiges Beschäftigungs-wachstum von 26,2 Prozent ausweist und damit sogar den Bundesdurchschnitt von 22,3 Prozent überschreitet: „Unter den Flächenländern ist dies sogar der vierte Platz, was mich sehr freut.“

Markus Biercher ist mit den Ergebnissen und Erkenntnissen der IABStudie insgesamt sehr zufrieden, weiß aber auch um die Herausforderungen der nahen Zukunft, wenn es um die Auswirkungen des demografischen Wandels, der enormen Entwicklung der Digitalisierung und auch der Transformationsprozesse in den Betrieben einschließlich deren Mitarbeitenden
geht.

„Schleswig-Holstein ist und bleibt ein attraktiver Arbeitsstandort, der sich für die Zukunft aber gut aufstellen und rüsten muss: Dazu gehört eine verlässliche allgemeinbildende Schulbildung, die den Übergang in Ausbildung oder Studium ermöglicht. Gleichzeitig muss der Einstieg in eine berufliche
Ausbildung für die jungen Menschen attraktiver gestaltet werden, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen. Aber auch die berufliche Weiterbildung der Mitarbeitenden im und durch den Betrieb muss selbstverständlicher werden.“ Die IAB-Studie zur Beschäftigungsentwicklung in Schleswig-Holstein wurde in Kiel von den Mitarbeiterinnen des IAB Nord Dr. Tanja Buch, Prof. Annekatrin Niebuhr und Andrea Stöckmann erstellt. Markus Biercher dankt für die hervorragende Ausarbeitung und lobt diese ausdrücklich: „Ich bin mir sicher, dass die IAB-Studie in den Kreisen und Städten auf sehr großes Interesse stoßen wird, weil sich daraus regionsspezifische
Handlungsstrategien ableiten lassen.“

IAB-REGIONAL:
IAB-Regional berichtet über die Forschungsergebnisse des Regionalen Forschungsnetzes
des IAB. Schwerpunktmäßig werden die regionalen Unterschiede
in Wirtschaft und Arbeitsmarkt – unter Beachtung lokaler Besonderheiten – untersucht.
IAB-Regional erscheint in loser Folge in Zusammenarbeit mit der jeweiligen
Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und wendet sich an Wissenschaft
und Praxis.
Studie: IAB-Regional 02/2025 und www.iab.de