Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein: November 2025

-   Aktuell: 93.300 Arbeitslose in Schleswig-Holstein, die Quote beträgt 5,7 Prozent

-   Zahl der Arbeitslosen liegt im Vergleich über dem Niveau des Vorjahres

-   Gegenüber dem Vormonat Oktober ist die Zahl der Arbeitslosen um 600 oder 0,6 % gestiegen

-   „Die Herbstbelebung der vergangenen Monate am Arbeitsmarkt hat sich im November wie erwartet nicht fortgesetzt.  Trotz der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage und des demografischen Wandels verzeichnen wir mit insgesamt 1.073.200 einen neuen Höchstwert an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - noch nie hatten wir mehr in Schleswig-Holstein.“ (Markus Biercher)

-   Fachkräftepotential ‚Menschen mit Behinderung‘

-   „Die Einstellung eines motivierten Arbeitslosen mit Behinderung ist eine Investition in die Zukunft, nicht die Zahlung einer Ausgleichsabgabe.“ (Markus Biercher)

-   Daten-Infos: „Arbeitsmarktdaten: Menschen mit Behinderung in SH“ und „Arbeitslosenquoten der Städte und Kreise“

28.11.2025 | Presseinfo Nr. 39

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 93.300. Das ist ein Plus von 600 oder 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat Oktober. Im Vergleich zum November des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen geringfügig um 800 oder 0,8 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 5,7 Prozent und damit auf demselben Niveau des vergangenen Jahres.

„Die Herbstbelebung der vergangenen Monate am Arbeitsmarkt hat sich im November wie erwartet nicht fortgesetzt. Trotz der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage und des demografischen Wandels verzeichnen wir mit insgesamt 1.073.200 einen neuen Höchstwert an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - noch nie hatten wir mehr in Schleswig-Holstein“, sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute 
(28. November 2025) in Kiel.  

Personalnachfrage

„Die Personalnachfrage liegt auch weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 21.900 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand: ein Minus von 2.000 oder -8,2 Prozent gegenüber den Werten im November 2024. Nicht nur in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen und im Handel, sondern auch im Gesundheits- und Sozialwesen und im Verarbeitenden Gewerbe wird Personal gesucht“, unterstrich Biercher.

Aktionswoche: Menschen mit Behinderung

Am 3. Dezember wird der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderung“ begangen. Diesen Anlass nutzen die Arbeitsagenturen und Jobcenter schon seit Jahren, um eine Woche lang bundesweit auf die besondere Situation von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt aufmerksam zu machen. Auch in Schleswig-Holstein werben die Arbeitsagenturen und Jobcenter bei Arbeitgebern dafür, das Potenzial dieser Gruppe noch stärker zu nutzen.

„Aktuell sind in Schleswig-Holstein 5.000 Menschen mit Behinderung arbeitslos gemeldet, von denen 45,9 Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können. Sie sind damit besser qualifiziert als der Durchschnitt aller Arbeitslosen (34,3 Prozent)“, so Biercher. „Leider tref­fen sie noch immer auf Vorbehalte und Vorurteile, die sich nachteilig auf ihre Beschäftigungschan­cen auswirken. Ich möchte daher besonders die Personalverantwortlichen motivieren: Nutzen Sie unsere vielfältigen Förderangebote und Eingliederungshilfen, die über die Finanzierung einer behinderungsgerechten Arbeitsplatzausstattung bis hin zur Kostenübernahme während einer Probebeschäftigung reichen.“ Speziell an die 1.500 Arbeitgeber mit 20 und mehr Beschäftigten, die keinen Menschen mit Behinderung beschäftigen und stattdessen eine Ausgleichsabgabe zahlen, appellierte er: „Die Einstellung eines motivierten Arbeitslosen mit Behinderung ist eine Investition in die Zukunft, nicht die Zahlung einer Ausgleichsabgabe.“

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um September-Daten - ist im Vorjahresvergleich angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem September des Vorjahres um 2.000 oder 0,2 Prozent auf 1.073.200 an. 

Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+5.000), im Bereich der öffentlichen Verwaltung (+1.000), in den Sonstigen Dienstleistungen (+900) und im Bereich der Erziehung (+600) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Schwerpunktmäßig im Verarbeitenden Gewerbe (-2.500), in den unternehmensnahen Dienstleistungen (-2.100), im Handel (-1.000) und in der Arbeitnehmerüberlassung (-1.000) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

Daten-Info: Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein

Struktur-Daten

Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen:

November 2025:

  • Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen: 5,4 Prozent 

Qualifikationsprofile: 

November 2025:

  • 45,9 Prozent der schwerbehinderten Arbeitslosen haben eine abgeschlossene Berufsausbildung
  • Bei allen Arbeitslosen sind es 34,3 Prozent

Menschen mit Behinderung: SvB-Beschäftigung in S-H - entsprechend der Meldepflicht

Arbeitgeber - private und öffentliche - mit mindestens 20 Beschäftigten sind gesetzlich verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. Arbeitgeber, die ihre Beschäftigungspflicht von Schwerbehinderten nicht erfüllen, müssen eine Ausgleichsabgabe zahlen. 

Private und öffentliche Arbeitgeber: 

  • 25,0 Prozent der verpflichteten privaten und öffentlichen Arbeitgeber - AG mit 20 und mehr Arbeitnehmern - haben keine schwerbehinderten Beschäftigten: 1.545 von 6.169 Arbeitgebern

  • 34,2 Prozent der verpflichteten privaten und öffentlichen Arbeitgeber - AG mit 20 und mehr Arbeitnehmern – erfüllen ihre Beschäftigungsquote teilweise: 2.108 von 6.169 Arbeitgebern

  • 40,8 Prozent der verpflichteten privaten und öffentlichen Arbeitgeber - AG mit 20 und mehr Arbeitnehmern – erfüllen ihre Beschäftigungsquote: 2.516 von 6.169 Arbeitgebern

Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (November-Daten 2025)

Kreise

  • Niedrigste Quote: Plön und Stormarn mit 4,4 Prozent

  • Höchste Quote: Dithmarschen mit 6,3 Prozent

Kreisfreie Städte

  • Niedrigste Quote: Kiel mit 7,9 Prozent

  • Höchste Quote: Neumünster und Lübeck mit 8,3 Prozent