Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt mit 70.400 minimal (-100) unter dem Vorjahreswert und weicht auch im Vergleich zum Vormonat (+100) nur geringfügig ab. Eine besondere Konstellation im aktuellen Monat, die folglich keine Veränderung der Arbeitslosenquote (8,6 Prozent) im Vergleich zum Vormonat und Vorjahresmonat bewirkt.
„Die aktuell gemeldete Anzahl von 70.400 Arbeitslosen ist ein Bestandswert, der zunächst keine Aussagen zur Dynamik des eigentlichen Arbeitsmarktgeschehens erlaubt“, erläutert Biercher und blickt daher auf Arbeitsmarktdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge in Beschäftigungsverhältnisse beziffern:
„Diese Daten zeigen und belegen, dass der hiesige Arbeitsmarkt durchaus im Fluss ist und Chancen auf neue Jobs bietet. Im Monat Februar haben 4.100 Frauen und Männer ihren Arbeitsplatz verloren und mussten sich arbeitslos melden. Im gesamten Jahr 2024 waren es zusammen 54.900 Zugänge in Arbeitslosigkeit. Gleichzeitig konnten 3.400 Menschen ihre Arbeits-losigkeit im Februar beenden und nahmen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf, im Jahr 2024 summierten sich die Arbeitsaufnahmen (Abgänge) auf 47.300.“
Für die kommenden Monate rechnet Biercher mit einem fortschreitenden Rückgang der Arbeitslosigkeit: „Mit dem Einsetzen der Frühjahrsbelebung wird die Gesamtarbeitslosigkeit in den nächsten Monaten kontinuierlich sinken. Insbesondere der steigende Personalbedarf in den typischen Außenberufen wie etwa Garten- und Landschaftsbau, der Bauwirtschaft mit den Nebengewerken, aber auch in der Hotellerie und Gastronomie sorgen durch Neu- oder Wiedereinstellungen für diese Entwicklung."
Personalnachfrage
Aktuell haben die Arbeitsagenturen im Land 14.700 sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung gemeldet. Die Personalnachfrage lag damit im Februar mit einem Minus von 1.900 Stellen oder 11,4 Prozent deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. „Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen, im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Handel , dem Baugewerbe und in der Gastronomie wurden den Arbeitsagenturen freie Arbeitsstellen gemeldet“, wirbt Biercher bei denjenigen, die aktuell einen neuen Job suchen.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um Dezember-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 1.800 oder 0,3 Prozent auf 573.900 gesunken. Hauptsächlich im Baugewerbe (-1.400) in der Zeitarbeit und im Handel (-1.100) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.900), der Logistik (+600) und im Bereich der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherungen (+300) sind neue Arbeitsplätze entstanden.
Aktueller Ausbildungsmarkt* - Woche der Ausbildung vom 24. bis 28. März
Der Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern bietet Schülerinnen, Schülern und jungen Erwachsenen Ende Februar 6.700 attraktive Ausbildungsstellen an.
„Auf unserem Ausbildungsmarkt geht im Frühjahr erfahrungsgemäß sehr viel“, betont Biercher, der damit die zahlreichen Ausbildungsveranstaltungen, betriebliche Praktika, persönliche Beratungstermine, Bewerbungsseminare oder Schnuppertage in den Betrieben anspricht, die derzeit im ganzen Land angeboten werden. In der ‚Woche der Ausbildung‘ bieten alle Arbeitsagenturen zahlreiche Aktivitäten rund um das Thema Ausbildung an.
„Hier sollten sich interessierte junge Menschen informieren und die zahlreichen Angebote nutzen, denn der Berufseinstieg über eine qualifizierte Berufsausbildung ist mit jedem Schulabschluss möglich“, richtet sich Biercher besonders an Schüler*innen mit dem ersten und mittleren Schulabschluss und ergänzt: „und zwar mit allen Vorteilen, die vielen gar nicht vollumfänglich bekannt sein dürften. Zunächst gibt es über 300 verschiedene Ausbildungsberufe, die attraktive und spannende Jobaussichten bieten. Nach der zwei- bis dreieinhalbjährigen Ausbildung arbeiten die jungen Erwachsenen als gesuchte Fachkräfte, verdienen gute Gehälter, können sich zum Fachwirt/in, Techniker/in oder Meister/in weiterbilden, studieren, haben aber vor allem eines: einen sicheren Job. Dies speziell vor dem Hintergrund, dass 67.000 Arbeits- und Fachkräfte (60 Jahre und älter) in den nächsten fünf bis sieben Jahr ihr Unternehmen Richtung Rente verlassen. Weiten wir dieses Zeitfenster um weitere fünf Jahre aus, sind es 154.000 der heute 55 Jahre und älteren sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in den Unternehmen fehlen werden und damit eine riesige Lücke entstehen lassen. Daher“, schließt und appelliert Biercher „dürfen Unternehmen Ihr Engagement bei der Nachwuchsgewinnung und -ausbildung nicht einen Millimeter zurückfahren.“
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten
Arbeitslosigkeit in den Kreisen
- Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 6,3 Prozent
- Höchste Quote: Vorpommern-Rügen mit 10,7 Prozent
Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten
- Schwerin: 10,8 Prozent
- Rostock: 8,0 Prozent
*Übersicht der gemeldeten Ausbildungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern:
| Gemeldete Berufsausbildungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern – Top 20 | |
| Ausbildungsberuf | Anzahl |
| Insgesamt | 6.725 |
| Kaufmann/-frau im Einzelhandel | 567 |
| Verkäufer/in | 433 |
| Kaufmann/-frau - Büromanagement | 223 |
| Koch/Köchin | 195 |
| Fachkraft - Lagerlogistik | 186 |
| Hotelfachmann/-frau | 176 |
| Elektroniker/in für Betriebstechnik | 175 |
| Fachmann-Restaurants u. Veranst.gastro. | 143 |
| Kfz.mechatroniker - PKW-Technik | 136 |
| Konstruktionsmechaniker/in | 135 |
| Handelsfachwirt/in (Ausbildung) | 124 |
| Mechatroniker/in | 122 |
| Verwaltungsfachangest.- Kommunalverwalt. | 113 |
| Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik | 105 |
| Industriemechaniker/in | 103 |
| Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag - Großh. | 101 |
| Metallbauer/in - Konstruktionstechnik | 98 |
| Bankkaufmann/-frau | 98 |
| Industriekaufmann/-frau | 96 |
| Anlagenmech. - Sanitär-/Heiz.-Klimatech. | 94 |