Land Bremen: Arbeitslosenzahl geht wieder leicht zurück – weiterhin enormer Bedarf an Fachkräften

Pfeiffer: „In Zeiten von Transformation und Digitalisierung bietet Weiterbildung große Chancen.“

29.09.2023 | Presseinfo Nr. 33

Im September ist die Zahl der Arbeitslosen im Land Bremen wieder leicht gesunken. Insgesamt waren 39.353 Menschen arbeitslos gemeldet, 2,5 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote ging um 0,3 Prozentpunkte auf 10,7 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl um 2,8 Prozent gestiegen, was vornehmlich auf die schwächelnde Konjunktur zurückzuführen ist.

Insbesondere bei den Jüngeren ist der Bestand an Arbeitslosen zurückgegangen, ein saisonal üblicher Effekt nach Ende der Sommerferien: Viele junge Menschen haben eine Ausbildung oder ein Studium begonnen. Andere haben nach abgeschlossener Ausbildung einen Arbeitsplatz gefunden.

Der Arbeitsmarkt steht vor komplexen Herausforderungen. Die schwächelnde Konjunktur zeigt sich auch in einem Rückgang der Stellenmeldungen. In der Summe sind seit Jahresbeginn 398 Stellen weniger gemeldet worden (-2,6 Prozent). Der größte Rückgang ist bei der Leiharbeit, im Bereich Lagerwirtschaft und beim Einzelhandel zu beobachten. Letzterer könnte auf eine Konsumzurückhaltung hindeuten. Ungeachtet dessen besteht in zahlreichen Branchen nach wie vor ein enormer Bedarf an Fachkräften, eine Situation, die sich mit der Verrentung der Generation der Babyboomer weiter zuspitzen dürfte.

Darüber hinaus gibt es tiefgreifende Veränderungen durch Digitalisierung und Transformation. „Mit der Transformation entstehen aber auch große Chancen“, sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit. „Lebenslanges Lernen und Weiterbildung sind dafür ein Schlüssel zum Erfolg. Deshalb unterstützen wir Menschen mit passgenauen Schulungsangeboten. Das Ziel ist es, sie dort in Arbeit zu bringen, wo Fachkräfte dringend benötigt werden. Es kommt auf jeden Einzelnen an.“ Derzeit befinden sich 2.736 Menschen in einer geförderten beruflichen Weiterbildung. Das sind 6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf 52.638 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen. 

Arbeitsmarktreport