Land Bremen: Konjunktur im November auf Arbeitsmarkt spürbar Integration Geflüchteter im Fokus

Pfeiffer appelliert an Unternehmen: „Lassen Sie uns diese Herausforderung gemeinsam bewältigen.“

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 40

Im November ist die Zahl der Arbeitslosen im Land Bremen leicht zurückgegangen. Insgesamt waren 39.180 Menschen arbeitslos gemeldet, 0,9 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl um 5,5 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote blieb auf dem Niveau von 10,7 Prozent.

Die schwache Konjunktur beeinflusst zunehmend auch den Arbeitsmarkt in Bremen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst kaum noch und die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt zurückhaltend. Nur etwa jede siebte angebotene Stelle ist als Helfertätigkeit ausgeschrieben. Der überwiegende Teil erfordert höhere Qualifikationen. Das führt zu einem zunehmenden Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt.

Zwar ist die Arbeitslosigkeit im November insgesamt etwas zurückgegangen, zum Vorjahr ergibt sich jedoch ein deutlicher Anstieg. Dies betrifft auch die Langzeitarbeitslosigkeit; hier ist die Entwicklung vor allem auf die ukrainischen Geflüchteten zurückzuführen.

Mit dem im Oktober gestarteten „Jobturbo“ hat die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt hohe Priorität erhalten. Bundesregierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit zum Ziel gesetzt, Geflüchtete nach erfolgreich absolviertem Sprach- und Integrationskurs in Arbeit integrieren. Anschließend sollen berufsbegleitende Sprachkurse helfen, Arbeit (oder Ausbildung) und Sprache lernen zu verbinden.

Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit Niedersachsen-Bremen appelliert an die Unternehmen in Bremen, Geflüchteten auch ohne gute Sprachkenntnisse eine Chance zu geben: „Lassen Sie uns diese Herausforderung gemeinsam bewältigen. Prüfen Sie Ihre Stellenangebote und suchen Sie mit uns gemeinsam nach Wegen, Menschen mit geringeren Sprachkenntnissen einzustellen. Viele Geflüchtete schließen jetzt ihre Sprach- und Integrationskurse ab. Auf diese Personen werden die Jobcenter und Arbeitsagenturen jetzt gezielt zugehen. Dazu brauchen wir die Jobangebote der Unternehmen. “

Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 52.512 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die
ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.

Arbeitsmarktreport