Land Bremen : Arbeitslosenzahlen über dem Vorjahresniveau – die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt

Pfeiffer: „US-Zölle kommen mitten in einer Phase wirtschaftlicher Unsicherheit.“

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 11

Im April waren im Land Bremen 43.335 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 253 Arbeitslose weniger (-0,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank unter anderem saisonbedingt leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 11,6 Prozent. Allerdings liegt die Zahl der Arbeitslosen deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+2.676 / +6,6 Prozent). Im Vergleich zum April 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen Personengruppen spürbar zu.

Die wirtschaftliche Lage bleibt weiterhin angespannt – und damit auch die Lage am Arbeitsmarkt. Zuletzt hatte die geschäftsführende Bundesregierung ihre Konjunkturprognose nach unten korrigiert, was die bestehenden Herausforderungen in der Wirtschaft zusätzlich unterstreicht: weniger Wachstum, stärkere Unsicherheiten und höherer Anpassungsdruck. Verschärft wird die aktuelle Situation durch die Einführung neuer US-Zölle, die wichtige Branchen zusätzlich belasten. „Noch lässt sich nicht ablesen, wie sich die Zölle auf den Arbeitsmarkt auswirken“, sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) für Niedersachsen und Bremen. „Klar ist aber: Sie kommen zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt – mitten in einer Phase wirtschaftlicher Unsicherheit.“ Die BA werde daher die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt sorgsam beobachten, um mit den ihr zur Verfügung stehenden Instrumenten stabilisierend einwirken zu können.

Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent auf 54.110 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.