Das Berufsberatungsjahr beginnt jährlich im Oktober und endet im September des darauffolgenden Jahres. Nach sechs Monaten ziehen wir eine Zwischenbilanz. Seit Oktober 2024 haben 14 800 Jugendliche die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet. Das waren 700 oder 4,8 Prozent mehr als im letzten Jahr.
Dem Arbeitgeberservice der Agenturen für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen wurden 19 900 Ausbildungsstellen gemeldet, 1 100 oder 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr.
Ergebnisse im Einzelnen:
Nachfrage nach Ausbildung
Von Oktober 2024 bis März 2025 haben rund 14 800 Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Das waren 700 oder 4,8 Prozent Bewerberinnen und Bewerber mehr als zwölf Monate zuvor.
Mehr Männer als Frauen hatten sich für einen Ausbildungsplatz interessiert.
9 000 männliche Bewerber wurden gezählt und 5 800 Frauen.
50,3 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber werden die Schule in diesem Jahr verlassen, die restlichen sind bereits in früheren Jahren von der Schule abgegangen.
„Seit Jahren konzentriert sich ein Großteil der jungen Frauen auf nur zehn Ausbildungsberufe. Die klassische geschlechtsspezifische Berufswahl hat Auswirkungen auf das Gehalt und auch auf die spätere Altersversorgung. Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung betrug der unbereinigte Gender Pay Gap in Rheinland-Pfalz im Jahr 2023 19,4 Prozent. Ich ermutige die jungen Frauen, ihre Berufswahl breiter aufzustellen und auch technische Berufe in den Blick zu nehmen“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
53,2 Prozent der Frauen konzentrierten sich auf diese zehn Berufe:
- Kauffrau für Büromanagement
- Medizinische Fachangestellte
- Verkäuferin
- Zahnmedizinische Fachangestellte
- Friseurin
- Kauffrau im Einzelhandel
- Verwaltungsfachangestellte für Kommunalverwaltung
- Industriekauffrau
- Tiermedizinische Fachangestellte
- Bankkauffrau
Bei den Männern interessierten sich 42,9 Prozent für die folgenden Berufe:
- Kfz.mechatroniker für PKW-Technik
- Anlagenmechaniker für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik
- Fachinformatiker – Anwendungsentwicklung
- Fachinformatiker - Systemintegration
- Elektroniker – Energie-/Gebäudetechnik
- Verkäufer
- Kaufmann für Büromanagement
- Industriemechaniker
- Tischler
- Kaufmann im Einzelhandel
„Am 3. April findet bundesweit der Girl`s Day und Boy`s Day statt. Mädchen gewinnen an diesem Tag Einblicke in Berufe, in denen meist Männer tätig sind. Für Jungen ist es umgekehrt: sie erkunden Berufe, die überwiegend Frauen wählen. Jugendliche sollen sich so über das Berufsangebot in der ganzen Breite informieren können, ohne sich an tradierten Rollenbildern zu orientieren“, informiert Heidrun Schulz.
Bislang gaben 1 900 Bewerberinnen und Bewerber an, einen Ausbildungsplatz gefunden zu haben. 700 entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Studium oder ein Praktikum. Weiterhin auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind 9 400 Frauen und Männer.
Das Angebot an Ausbildungsstellen
In den ersten sechs Monaten wurden dem Arbeitgeberservice der Agenturen für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen 19 900 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies waren 1 100 oder 5,4 Prozent weniger Stellen als zwölf Monate zuvor.
Die meisten Ausbildungsstellen wurden für folgende Berufe gemeldet:
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (1 980 Stellen)
- Handelsfachwirt (1 450 Stellen)
- Verkäufer/in (1 450 Stellen)
- Kaufmann/-frau für Büromanagement (810 Stellen)
- Fachkraft – Lagerlogistik (570 Stellen)
- Industriekauffrau/-mann (520 Stellen)
- Elektroniker/in für Betriebstechnik (430 Stellen)
- Industriemechaniker/in (410 Stellen)
- Zahnmedinische/r Fachangestellte/r (400 Stellen)
- Medizinische/r Fachangestellte/r (360 Stellen)
Derzeit sind noch 12 400 Ausbildungsstellen zu besetzen, 1 200 oder 8,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die meisten offenen Stellen gibt es derzeit in den Berufen:
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (1 320 offene Ausbildungsstellen)
- Verkäufer/in (1 090 offene Ausbildungsstellen)
- Handelsfachwirt/in (540 offene Ausbildungsstellen)
- Kaufmann/-frau Büromanagement (480 offene Ausbildungsstellen)
- Fachkraft – Lagerlogistik (380 offene Ausbildungsstellen)
- Industriekauffrau/-mann (320 offene Ausbildungsstellen)
- Elektroniker/in für Betriebstechnik (260 offene Ausbildungsstellen)
- Industriemechaniker/in (260 offene Ausbildungsstellen)
- Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (250 offene Ausbildungsstellen)
- Kauffrau/-mann – Groß- und Außenhandelsmanagement (250 offene Ausbildungsstellen)
Förderangebote der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter
Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter halten ein breit gefächertes Angebot bereit, um junge Menschen beim Berufseinstieg oder auch während der
Berufsausbildung zu unterstützen und zu begleiten. Hierzu zählen zum Beispiel die Assistierte Ausbildung, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder die Einstiegsqualifizierung. In diesem Jahr stehen hierfür insgesamt 36,7 Millionen Euro zur Verfügung.
Kontaktaufnahme zur Berufsberatung vor Ort
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.