Das Berufsberatungsjahr beginnt jährlich im Oktober und endet im September des darauffolgenden Jahres. Nach sechs Monaten ziehen wir eine Zwischenbilanz. Seit Oktober 2024 haben 3 300 Jugendliche die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet. Das waren 100 oder 2,7 Prozent weniger als im letzten Jahr.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen wurden 5 000 Ausbildungsstellen gemeldet, so viele wie im vergangenen Jahr.
Ergebnisse im Einzelnen:
Nachfrage nach Ausbildung
Von Oktober 2024 bis März 2025 haben rund 3 300 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Das waren 100 oder 2,7 Prozent Bewerberinnen und Bewerber weniger als zwölf Monate zuvor.
Mehr Männer als Frauen hatten sich für einen Ausbildungsplatz interessiert.
2 100 männliche Bewerber wurden gezählt und 1 200 Frauen.
48,8 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber werden die Schule in diesem Jahr verlassen, die restlichen sind bereits in früheren Jahren von der Schule abgegangen.
„Seit Jahren konzentriert sich ein Großteil der jungen Frauen auf nur zehn Ausbildungsberufe. Die klassische geschlechtsspezifische Berufswahl hat Auswirkungen auf das Gehalt und auch auf die spätere Altersversorgung. Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung betrug der unbereinigte Gender Pay Gap im Saarland im Jahr 2023 19,1 Prozent. Ich ermutige die jungen Frauen, ihre Berufswahl breiter aufzustellen und auch technische Berufe in den Blick zu nehmen“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
53,4 Prozent der Frauen konzentrierten sich auf diese zehn Berufe:
- Medizinische Fachangestellte
- Kauffrau für Büromanagement
- Verkäuferin
- Kauffrau im Einzelhandel
- Friseurin
- Verwaltungsfachangestellte für Kommunalverwaltung
- Zahnmedizinische Fachangestellte
- Drogistin
- Bankkauffrau
- Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen
Bei den Männern interessierten sich 43,8 Prozent für die folgenden Berufe:
- Kfz.mechatroniker für PKW-Technik
- Anlagenmechaniker für Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik
- Verkäufer
- Kaufmann für Büromanagement
- Elektroniker – Energie-/Gebäudetechnik
- Fachinformatiker - Anwendungsentwicklung
- Industriemechaniker
- Fachinformatiker – Systemintegration
- Tischler
- Kaufmann im Einzelhandel
„Am 3. April findet bundesweit der Girl`s Day und Boy`s Day statt. Mädchen gewinnen an diesem Tag Einblicke in Berufe, in denen meist Männer tätig sind. Für Jungen ist es umgekehrt: sie erkunden Berufe, die überwiegend Frauen wählen. Jugendliche sollen sich so über das Berufsangebot in der ganzen Breite informieren können, ohne sich an tradierten Rollenbildern zu orientieren“, informiert Heidrun Schulz.
Bislang gaben 300 Bewerberinnen und Bewerber an, einen Ausbildungsplatz gefunden zu haben. 450 entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Studium oder ein Praktikum. Weiterhin auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind 2 000 Frauen und Männer.
Das Angebot an Ausbildungsstellen
In den ersten sechs Monaten wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und den Jobcentern in den gemeinsamen Einrichtungen 5 000 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies entspricht der Zahl des Vorjahres.
Die meisten Ausbildungsstellen wurden für folgende Berufe gemeldet:
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (520 Stellen)
- Verkäufer/in (280 Stellen)
- Kaufmann/-frau für Büromanagement (230 Stellen)
- Kfz.mechatroniker/in – PKW-Technik (150 Stellen)
- Zerspanungsmechaniker/in (140 Stellen)
- Handelsfachwirt/in (130 Stellen)
- Fachkraft – Lagerlogistik (130 Stellen)
- Bankkauffrau/-mann (130 Stellen)
- Mechatroniker/in (110 Stellen)
- Medizinische/r Fachangestellte/r (100 Stellen)
Derzeit sind noch 3 200 Ausbildungsstellen zu besetzen, 100 oder 2,8 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die meisten offenen Stellen gibt es derzeit in den Berufen:
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (290 offene Ausbildungsstellen)
- Verkäufer/in (210 offene Ausbildungsstellen)
- Kaufmann/-frau Büromanagement (140 offene Ausbildungsstellen)
- Bankkauffrau/-mann (110 offene Ausbildungsstellen)
- Fachkraft – Lagerlogistik (100 offene Ausbildungsstellen)
- Zerspanungsmechaniker/in (90 offene Ausbildungsstellen)
- Kfz.mechatroniker/in – PKW-technik (90 offene Ausbildungsstellen)
- Kauffrau/-mann – Groß- und Außenhandelsmanagement (70 offene Ausbildungsstellen)
- Elektroniker/in für Energie-/Gebäudetechnik (70 offene Ausbildungsstellen)
- Handelsfachwirt/in (70 offene Ausbildungsstellen)
Förderangebote der Agentur für Arbeit und der Jobcenter
Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter halten ein breit gefächertes Angebot bereit, um junge Menschen beim Berufseinstieg oder auch während der
Berufsausbildung zu unterstützen und zu begleiten. Hierzu zählen zum Beispiel die Assistierte Ausbildung, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder die Einstiegsqualifizierung. In diesem Jahr stehen hierfür insgesamt 8,9 Millionen Euro zur Verfügung.
Kontaktaufnahme zur Berufsberatung vor Ort
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.