In den vergangenen vier Wochen ist die Arbeitslosigkeit im Saarland geringfügig gesunken. Die Kräftenachfrage der Unternehmen ist sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr rückläufig. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag unter dem Vorjahreswert.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Mai 39 200 Frauen und Männer arbeitslos, 400 oder 0,9 Prozent weniger als im April dieses Jahres. Gegenüber Mai 2024 wurden 3 000 arbeitslose Menschen mehr gezählt (plus 8,3 Prozent).
Die Arbeitslosenquote* - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag unverändert bei 7,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,8 Prozent.
„Der saarländische Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin verhalten. Insgesamt wurden im Mai etwas weniger arbeitslose Menschen gezählt. Allerdings gibt es Personengruppen, bei denen die Arbeitslosigkeit in den vergangenen vier Wochen gestiegen ist. Hierzu zählen zum Beispiel ältere Arbeitslose sowie langzeitarbeitslose Menschen“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Mai bei 50 100 Personen. Das waren 700 oder 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Seit Jahresbeginn haben sich 12 500 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 700 Personen oder 5,9 Prozent mehr.
10 300 Personen konnten seit Jahresbeginn die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 1 000 oder 10,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
In den letzten vier Wochen meldeten Unternehmen 1 500 neue Arbeitsstellen, 200 Stellen weniger als einen Monat zuvor (minus 12,6 Prozent). Insgesamt waren im Mai 8 400 offene Arbeitsstellen registriert, 100 Stellen oder 1,3 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Gegenüber Mai 2024 wurden 600 Stellen weniger gezählt (minus 6,9 Prozent). Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (1 710), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 310), im Verarbeitenden Gewerbe (1 070), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (860) sowie im Handel (830) gemeldet.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im März 2025 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 387 900 Beschäftigten 1,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 900 auf 27 400), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 1 100 auf 27 100), das Baugewerbe (plus 200 auf 20 600), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 200 auf 15 600) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 600 auf 12 500).
Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 5 500 auf 83 100), bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (minus 600 auf 18 000) sowie bei der Zeitarbeit (minus 600 auf 6 500) erkennbar.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Im Mai reichten 20 Unternehmen Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ein. Die Anzeigen bezogen sich auf 300 Beschäftigte. Im April waren es 30 Anzeigen für
1 000 Beschäftigte.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Februar 2025 100 Betriebe für 2 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit umgesetzt.
Der saarländische Ausbildungsmarkt im Mai
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 haben 4 000 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 150 oder 3,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 5 200 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, 150 oder 2,7 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.
Derzeit sind noch 1 900 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 2 700 offene Ausbildungsplätze sind registriert.
„Noch viele offene Ausbildungsstellen warten auf die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber. Die Chancen für Jugendliche sind sehr gut“, so Heidrun Schulz. „Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen derzeit 70 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.“
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.