Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juni 2025

Arbeitslosigkeit ist leicht gestiegen

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag auf dem Vorjahreswert

10 200 Ausbildungsstellen warten auf die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 33

Im Juni wurden etwas mehr arbeitslose Menschen in Rheinland-Pfalz gezählt. Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften ist in den letzten Wochen angestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag auf dem Vorjahresniveau.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Juni 124 700 Frauen und Männer arbeitslos, 700 oder 0,6 Prozent mehr als im Mai dieses Jahres. Gegenüber dem Vorjahr waren 5 900 Menschen mehr arbeitslos (plus 5,0 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag unverändert bei 5,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 5,2 Prozent.

„Wir verzeichnen die höchste Arbeitslosigkeit in einem Juni-Monat seit Jahren. Zuletzt wurden im Corona-Jahr 2020 mehr Arbeitslose gezählt“, sagt Walter Hüther, Geschäftsführer Interner Service der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Juni bei 154 100 Personen. Das waren 1 400 oder 0,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Seit Jahresbeginn haben sich 59 000 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 1 700 Personen oder 3,1 Prozent mehr.

47 100 Personen konnten seit Jahresbeginn die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 2 600 oder 5,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

In den letzten vier Wochen meldeten Unternehmen 6 400 neue Arbeitsstellen, 800 Stellen mehr als einen Monat zuvor (plus 14,8 Prozent). Insgesamt waren im Juni
33 800 offene Arbeitsstellen registriert, 20 Stellen oder 0,1 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Gegenüber Juni 2024 wurden 3 600 Stellen weniger gezählt (minus 9,5 Prozent). Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (6 050), im Handel (4 330), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 050), im Verarbeitenden Gewerbe (3 690) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (3 210) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im April 2025 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 487 400 Beschäftigten auf dem Vorjahreswert. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem das Gesundheitswesen (plus 2 000 auf 129 800), das Sozialwesen (plus 2 400 auf 119 100), die öffentliche Verwaltung (plus 3 000 auf 107 500) sowie der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 1 300 auf 68 700).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 7 200 auf 304 600) und im Baugewerbe (minus 2 500 auf 95 600) erkennbar.

Konjunkturelle Kurzarbeit

Im Juni reichten 60 Unternehmen Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ein. Die Anzeigen bezogen sich auf 900 Beschäftigte. Im Mai waren es 90 Anzeigen für
1 100 Beschäftigte.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im März 2025 300 Betriebe für 5 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit umgesetzt. 

Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt im Juni

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 haben 18 900 Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 800 oder 4,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 21 900 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, 900 oder 4,0 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. 

Derzeit sind noch 8 100 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
10 200 offene Ausbildungsplätze sind registriert.

„Die Sommerferien stehen vor der Tür, doch einige Schulabgängerinnen und Schulabgänger können die freie Zeit nicht richtig genießen, weil sie noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Ausbildungsangebote gibt es noch genügend. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Arbeitsagenturen helfen gerne weiter. Es ist auch jetzt noch möglich, einen potenziellen Ausbildungsbetrieb in einem Praktikum in den Ferien von den eigenen Stärken zu überzeugen“, betont Walter Hüther.

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.