Der saarländische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juli 2025

Arbeitslosigkeit ist gestiegen

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag unter dem Vorjahreswert

1 400 Jugendliche sind noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 37

Im Juli wurden mehr arbeitslose Menschen im Saarland gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr sind weniger Arbeitsstellen gemeldet. Unverändert lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung unter dem Vorjahresniveau.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Juli 40 200 Frauen und Männer arbeitslos, 1 000 oder 2,6 Prozent mehr als im Juni dieses Jahres. Gegenüber dem Vorjahr waren 2 400 Menschen mehr arbeitslos (plus 6,4 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag bei 7,6 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 7,4 Prozent und vor einem Jahr 7,1 Prozent.

„Wie üblich ist die Arbeitslosigkeit zu Beginn der Sommerpause gestiegen. Insbesondere junge Menschen haben sich in den letzten vier Wochen arbeitslos gemeldet. Sie haben ihre Ausbildung abgeschlossen, wurden allerdings nicht vom Ausbildungsbetrieb übernommen. Ich gehe davon aus, dass diese Frauen und Männer die Arbeitslosigkeit rasch beenden können. Fachkräfte werden auf dem Arbeitsmarkt benötigt. Mit 74 Prozent richtet sich der Großteil der bei uns gemeldeten Arbeitsstellen an qualifizierte Fachkräfte. Nur 26 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen sind Angebote auf Helferniveau“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Juli bei 50 100 Personen. Das waren 200 oder 0,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Seit Jahresbeginn haben sich 17 400 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 700 Personen oder 4,2 Prozent mehr.

14 200 Personen konnten seit Jahresbeginn die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 1 300 oder 9,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Im Juli waren insgesamt 8 300 offene Arbeitsstellen registriert, 200 Stellen oder 2,9 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Gegenüber Juli 2024 wurden 800 Stellen weniger gezählt (minus 8,8 Prozent). Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (1 680), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 230), im Verarbeitenden Gewerbe (1 100), im Handel (930) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (870) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im Mai 2025 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 387 700 Beschäftigten 1,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 900 auf 27 600), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 1 100 auf 27 200), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 400 auf 15 800) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 600 auf 12 300).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 5 300 auf 82 700) und den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (minus 800 auf 17 900) erkennbar. 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Im Juli reichten 15 Unternehmen Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ein. Die Anzeigen bezogen sich auf 300 Beschäftigte. Einen Monat zuvor waren es 40 Betriebe, die für 1 300 Mitarbeitende Kurzarbeit angezeigt hatten.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im April 2025 85 Betriebe für
2 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit umgesetzt.

 

Der saarländische Ausbildungsmarkt im Juli

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 haben 4 600 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 100 oder 2,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 5 500 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, 200 oder 2,9 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. 

„Auf der einen Seite sind derzeit noch 1 400 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Auf der anderen Seite sind 1 900 Ausbildungsstellen zu besetzen. Das heißt, rein rechnerisch kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen nur 72 Bewerberinnen und Bewerber. Es ist noch nicht zu spät. Zum jetzigen Zeitpunkt können sehr gut noch Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Alle Jugendlichen, die Interesse an einer Ausbildung haben, sollten sich mit unserer Berufsberatung in Verbindung setzen. Hier werden sie individuell beraten und erhalten die passgenaue Unterstützung“, rät Heidrun Schulz.

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.