Junge Menschen ohne Berufsabschluss in Rheinland-Pfalz

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Rheinland-Pfalz-Saarland analysierte Personen im Alter von 15 bis 25 Jahren, die im Zeitraum 2013 bis 2022 mit einer Beschäftigung ins Erwerbsleben starteten, ohne zuvor einen Berufsabschluss erworben zu haben. 

11.08.2025 | Presseinfo Nr. 39

Für Rheinland-Pfalz ist dies eine Größenordnung von 76 460 Personen. Ziel war es, zwischen Personen zu differenzieren, die die Beschäftigung als Orientierungsphase nutzten, um eine berufliche Qualifikation zu erlangen und jenen, die aus verschiedenen Gründen längerfristig weder eine Ausbildung noch ein Studium abgeschlossen haben und somit ohne berufliche Qualifikation blieben und letztendlich ein verborgenes Fachkräftepotenzial für Rheinland-Pfalz darstellen.

Zwischen 2013 und 2022 nahmen in Rheinland-Pfalz rund 76 000 junge Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf, ohne zuvor einen beruflichen Abschluss erworben zu haben. Das entspricht einem Anteil von 15 Prozent der Schulabgänger*innen in diesem Zeitraum. In etwas mehr als 43 Prozent der Fälle führten die Erwerbsverläufe zu einem Berufs- oder Studienabschluss. Ein Drittel der jungen Menschen bleibt jedoch auch längerfristig ohne Berufsabschluss. In Rheinland-Pfalz betrifft dies 13 000 junge Menschen. Dies ist die Größenordnung des Fachkräftepotenzials, das auf absehbare Zeit nicht ausgeschöpft wird und verloren geht. Negative Folgen sind für die Jugendliche häufige Arbeitslosigkeitsphasen und Jobwechsel sowie geringere Verdienste.

Damit das Fachkräftepotenzial nicht langfristig ungenutzt bleibt, gilt es gerade diese Personengruppe zu adressieren. Sie zu motivieren und ihnen aufzuzeigen, welche Karriereperspektiven sich mit einem nachgeholten Abschluss ergeben, könnte Erfolg versprechen. Aufgrund des demografischen Wandels werden in den nächsten Jahren die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsmarkt austreten, die rein quantitativ von den jüngeren Jahrgängen nicht ersetzt werden können. Zu dieser Arbeitskräftelücke kommt die Fachkräftelücke, die sich in den nächsten Jahren vergrößern wird, wenn die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt und die Ausbildungslosigkeit weiter zunehmen.

Die Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung kann unter folgendem Link abgerufen werden:
https://iab.de/publikationen/iab-publikationsreihen/iab-regional/iab-regional-rheinland-pfalz-saarland/